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WM-Rallye Chile: Toyota triumphiert mit Rovanperä

Von Martin Gruhler
Der Finne triumphiert beim letzten WRC-Lauf der Saison 2024 auf Schotterterrain. Hyundai-Pilot Thierry Neuville festigt seine Führung in der WM-Zwischenwertung.

Kalle Rovanperä bescherte sich wenige Tage von seinem 24. Geburtstag mit dem Triumph bei der Rallye Chile im Voraus selbst. In der Bergregion Bio Bio unweit des Pazifiks meisterte der amtierende Weltmeister bei dichten Nebel und tückischen Bedingungen das Terrain am besten. Rovanperä sicherte sich somit seinen vierten Saisonsieg mit 23,4 Sekunden Vorsprung vor seinem Toyota GAZOO Racing Teamkollegen Elfyn Evans.

Rovanperä begann den elften Lauf der Saison vorsichtig. Er gestand schon im Vorfeld ein, dass der chilenische Schotter eigentlich nicht zu seinem Fahrstil passt. Doch im Laufe der Rallye fand er sukzessive in einen guten Rhythmus. Der Wendepunkt offenbarte sich schon zur Rallyehalbzeit am Samstagnachmittag, als er Evans bei äußerst schwierigen Sichtverhältnissen überholen konnte. Bei den nebeligen Bergprüfungen konnte er schon vor dem Schlusstag einen 15 Sekunden Vorsprung herausfahren.

Der zweifache WRC-Champion ließ sich auch am Finaltag von den schwierigen Bedingungen nicht aus der Ruhe bringen und war auf drei Prüfungen von vier Prüfungen vorne und sicherte sich so seinen mittlerweile 15. WM-Laufsieg.

Ott Tänak von Hyundai Motorsport komplettierte das Podium mit einem Rückstand von 20,5 Sekunden auf Evans. Mit dem Podiumsplatze des Esten führt Hyundai weiterhin in der Herstellerwertung. Indes hat aber Toyota den Rückstand dank der meisterhaften Leistungen von Rovanperä und Evans sowie des entscheidenden Punktgewinns von Sébastien Ogier am Super Sunday auf nunmehr 17 Punkte reduziert.

«Der Sieg fühlt sich wirklich gut an», freute sich Rovanperä. «Ein großes Dankeschön an das Team, das Auto und alles hat perfekt funktioniert. Die Bedingungen waren das ganze Wochenende über sehr schwierig, deshalb taugt der Sieg mir auch wirklich».

Der Meisterschaftsführende Thierry Neuville fuhr auf Platz vier, was ihm seinen ersten WM-Fahrertitel immer wahrscheinlicher werden lässt. Vor den beiden restlichen WRC-Läufen führt er nun die Tabelle mit 29 Punkten an. Der Belgier kann es sich leisten, bei der Zentral-Europa-Rallye im nächsten Monat eine Handvoll Punkte auf Evans und Ogier zu verlieren und trotzdem die Meisterschaft vorzeitig einheimsen. Kleine Nebenbedingung: Er muss vor seinem Teamkollegen Tänak klassiert sein.

Während Ogier die maximale Punktzahl vom Supersonntag rettete, scheinen seine Hoffnungen auf einen neunten WM-Titel nunmehr sehr gering. Der Franzose verfügt in Chile über den nötigen Speed um den Sieg zu kämpfen. Der Ex-Weltmeister schied am Samstag allerdings mit einem Aufhängungsschaden aus, nachdem er einen Stein getroffen hatte.

Adrien Fourmaux war der beste Fünftplatzierte im M-Sport Ford und lag 1 Minute und 1,6 Sekunden hinter Neuville. Das Ergebnis des Franzosen hätte sogar noch besser ausfallen können, wenn er nicht am Freitag wegen eines verspäteten Check-Inns eine Strafminute erhalten hätte.

Toyotas aufstrebender Star Sami Pajari beeindruckte bei seinem zweiten Rallye1-Einsatz mit dem sechsten Platz, während Fourmauxs Puma-Teamkollege Grégoire Munster dicht dahinter auf Platz sieben folgte.

Esapekka Lappi war auf dem besten Weg auf den achten Platz zu fahren. Er musste dann aber auf der vorletzten Prüfung aufgeben, nachdem er bei einem Dreher den Kühler seines Hyundai beschädigte. Der Ausfall bedeutete zugleich auch das Ende der bedeutenden WRC-Karriere von Beifahrer Janne Ferm nach 90 Starts, zwei Siegen und 15 Podiumsplätzen.

Durch den Ausfall von Lappi wurden die Citroën C3 Rally2-Piloten Yohan Rossel und Nikolay Gryazin auf die Plätze acht und neun der Gesamtwertung befördert. Sie sicherten sich damit die ersten beiden Plätze in der WRC2. Ihre Ergebnisse sicherten DG Sport Competition zugleich auch den Weltmeistertitel in der WRC2-Teamwertung. Gus Greensmith, ein weiterer Spitzenreiter in der WRC2, rundete die Top 10 ab.

Die Rallyeweltmeisterschaft kehrt vom 17. bis 20. Oktober mit der Mitteleuropäischen Rallye, dem vorletzten Lauf der Saison, nach Europa zurück. Die Veranstaltung, die südöstlich der bayrischen Gemeinde Bad Grießbach stattfindet, führt die Teams über Asphaltprüfungen in Deutschland, Österreich und der Tschechischen Republik.

Endergebnis der Rallye Chile nach 16 Wertungsprüfungen

1. Rovanperä/Halttunen (Finnland) Toyota 2h 58m 59.8s
2. Evans/Martin (Großbritannien) Toyota +23,4s
3. Tänak/Järveoja (Estland) +43,9s
4. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +1m 1,1s
5. Fourmaux/Coria (Frankreich) Ford +2m 2,7s
6. Pajari/Mälkönen (Finnland) Toyota +2m 39,7s

FIA Rallye-Weltmeisterschaft (nach Runde 11 von 13)
1.Neuville 207 Pkt.
2.Tänak 178 Pkt.
3.Ogier 166 Pkt.

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