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Gassner/Thannhäuser bestes deutsches Team

Von Toni Hoffmann
Hermann Gassner sen. in «Deutschland»-Action

Hermann Gassner sen. in «Deutschland»-Action

Hermann Gassner war beim deutschen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Trier wieder einmal der beste einheimische Pilot.

Die Rallye Weltmeisterschaft gastierte zur neunten Entscheidung in Deutschland. Die weltbesten Piloten und viele weitere Teams kamen nach Trier zur ADAC Rallye Deutschland. Die Teilnahme des Kathrein Renn- und Rallye Teams bei der – so sagt man -  schwersten Asphalt-Rallye in der WM gehört seit 10 Jahren zum absoluten Saison-Highlight. Der Surheimer Mitsubishi Pilot Hermann Gassner und seine Beifahrerin Karin Thannhäuser (Ufering) durchlebten in diesen Tagen Höhen und Tiefen, gepaart mit Enttäuschung und Faszination. Nach über 1.100 km und 15 Wertungsprüfungen (WP) über knapp 400 Kilometern fuhren Gassner/Thannhäuser bei der ADAC Rallye Deutschland als bestes deutsches Team über die Zielrampe an der Porta Nigra in Trier.

Einen Tag vor dem Start plante Hermann Gassner ausnahmsweise sogar die Teilnahme am Shakedown (eine abgesperrte Strecke zu Testzwecken vor der Veranstaltung), um das neue Fahrwerk am Mitsubishi möglichst optimal abzustimmen. Dazu kam es leider nicht mehr, da der Shakedown wegen eines Unfalls abgebrochen wurde.

Am nächsten Morgen begann die erste Etappe bei strahlendem Sonnenschein. Drei Prüfungen mit jeweils 25, 23 und 21 Kilometer durch die Weinberge direkt an der Mosel mussten zweimal absolviert werden. Für das Kathrein Renn- und Rallye Team kam der erste Schreck nach wenigen Kilometern. Die Bremswirkung am Mitsubishi war plötzlich fast null. Fatal bei den schnellen, schmalen und doch sehr schnellen Wegen durch die Weinberge mit vielen, engen Abzweigen. Vorsichtig manövrierte Hermann Gassner das Auto bis in’s Ziel. Was war passiert? «Zwischen Federbein und Bremsscheibe hatte sich ein Stein geklemmt und die Bremsleitung beschädigt», kommentierte Gassner später «Unsere Mechaniker hatten aber u.a. Werkzeug und Ersatzleitungen in’s Auto gepackt, so konnte ich es im Anschluss notdürftig reparieren. Allerdings hat uns das rund fünf Minuten gekostet und wir waren am Ende des Feldes auf dem 67. Platz.» Nachdem die zweite Prüfung zufriedenstellend verlief und die dritte WP wegen Fahrzeugbrandes des Tschechen Martin Prokop abgesagt werden musste führte die Route zurück nach Trier in den Servicepark.

Neu motiviert machten sich Hermann Gassner/Karin Thannhäuser auf den Weg zum zweiten Durchgang. Zunächst schien alles perfekt zu laufen. Doch dann folgten Zündaussetzer. Hermann Gassner kämpfte sich durch die restlichen Prüfungen des ersten Tages, bevor es wieder zum Servicepark zurückging. Die Mechaniker arbeiteten perfekt und konnten den Fehler beheben: Eine defekte Zündkerze war schnell gefunden. Trotzdem hatte sich das Kathrein Renn- und Rallye Team bereits wieder auf Rang 36 vor gefahren.

Tags darauf hingen dicke Wolken am Himmel, die Wetterfrösche meldeten jedoch Besserung. So fuhren Gassner/Thannhäuser mit den entsprechenden Reifen für trockene Bedingungen los. Der Plan schien aufzugehen, doch am Start der WP „Stein & Wein“ fing es plötzlich doch noch an zu regnen. Keine Zeit mehr um die zwei Regenreifen, die vorsichtshalber im Auto mitgeführt wurden zu montieren. Mit noch grösserer Umsicht und Aufmerksamkeit steuerte Hermann Gassner das Auto über die Strecke, aber der Zeitverlust war sehr ärgerlich. Trotzdem waren beide froh, die 26 Kilometer heil und ohne Schaden überstanden zu haben. Jetzt wurden schnell die beiden Regen-Reifen aus dem Auto geholt und aufgesteckt. Danach gelang die bisher zweitschnellste Zeit in der Division.

Bevor es auf die «Königsprüfung» ging, hatten alle Teams die Möglichkeit für einen Reifenwechsel. Denn jetzt konnten und würden einige Entscheidungen fallen. Die berühmt, berüchtigte Panzerplatte im Truppenübungsplatz Baumholder mit einer Länge von 46,54 Kilometer. Mit einer Zeit von 30:36,7 Minuten verbesserten sich Gassner/Thannhäuser auf den 29. Gesamtrang.

Der erste Teil des Tages war absolviert und alle drei Prüfungen mussten jetzt noch einmal überstanden werden. Voll motiviert und optimal bereift holte sich das Kathrein Renn- und Rallye Team die erste Divisions-Bestzeit und fuhr fortan im Spitzenfeld der PWRC-Piloten (Produktionswagen-Weltmeisterschaft) mit. Im zweiten Durchgang der «Panzerplatte» war nur der Mexikaner Benito Guerra um 2,2 Sekunden schneller. Den zweiten Tag beendeten Hermann Gassner und Karin Thannhäuser auf dem 23. Gesamtrang. In der Division standen sie schon auf dem sensationellen vierten Platz.

Der Start in den dritten und letzten Tag gelang trotz Regen perfekt: Mit einer erneuten Divisions-Bestzeit auf der knapp 31- Kilometerlangen WP „Dhrontal“ lag das Kathrein Renn- und Rallye Team jetzt auf dem dritten Platz in der PWRC-Wertung.

Doch der Traum von einem Podiumsplatz platze auf der vorletzten Prüfung. Nach der halben Distanz machte ein Reifenschaden alle Hoffnungen auf den schwer erkämpften dritten Platz zunichte. Niedergeschlagen und enttäuscht fuhren Hermann Gassner und Karin Thannhäuser nach Trier zurück, wo eigentlich das letzte Highlight auf Teams und Zuschauer wartete: «Die Superspecial Circus Maximus». Drei Runden um das Weltkulturerbe Porta Nigra. Ausverkaufte Plätze und unzählig viele Zuschauer säumten den Kurs, wo im Anschluss auch die Zielankunft und Siegerehrung abgehalten wurde.

«Es ist eine traumhafte Kulisse und ein unglaubliches Flair, durch die Porta Nigra über die Zielrampe zu fahren», sind sich Gassner /Thannhäuser einig. «Wir sind glücklich, nach dieser harten Rallye überhaupt im Ziel zu sein, gemischt mit ein wenig Wehmut über den verlorenen dritten Platz. Unsere Mechaniker haben absolut perfekten Job gemacht, sonst wären wir jetzt nicht hier. Die Entscheidung, zugunsten der WM auf die DRM (Deutsche Rallyemeisterschaft) zu verzichten war absolut richtig.»

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