Bautista attestiert Toprak Gedächtnislücken

Rallye-WM: Sébastien Ogier, der Geduldige

Von Philipp Wyss
Ogier hatte auch im Super-2000-Skoda viel Spass

Ogier hatte auch im Super-2000-Skoda viel Spass

Der französische VW-Werkspilot sorgte 2012 auch im Super-2000-Auto für viel Furore.

Ende 2011 hatte Sébastien Ogier so sehr die Schnauze voll vom Citroën-Werksteam, sprich von seiner Rolle als Sekundant für die teaminterne Nummer eins Sébastien Loeb, dass er es vorzog, sich frühzeitig als Werkspilot bei Volkswagen verpflichten zu lassen. Das Problem bestand darin, dass VW erst ab 2013 den Polo R WRC einsetzen würde, Ogier das WM-Jahr 2012 also im Skoda Fabia S2000 überbrücken musste. Sicher nicht einfach für den heute 29-Jährigen aus Gap, der zu jenem Zeitpunkt immerhin schon sieben WM-Laufsiege auf seinem Konto hatte. Der aufgestaute Ärger, Serienweltmeister Loeb sogar schlagen zu können, in den entscheidenden Momenten vom Team aber zurückgebunden zu werden, war jedoch so gross, dass sich Ogier lieber mit dieser zwischenzeitlichen «Klassen-Degradierung» abfand.

Nun, Sébastien Ogier bewies auch im von Volkswagen Motorsport eingesetzten Skoda Fabia S2000 bei seinen zwölf WM-Läufen 2012 (in Neuseeland trat das Team nicht an), dass er zu den Besten seiner Zunft gehört. Bereits zum Saisonauftakt bei der Rallye Monte Carlo mischte Ogier die WRC-Elite gehörig auf, lag nach der ersten Etappe auf dem fantastischen vierten Gesamtrang – unter anderem vor Citroën-Werkspilot Mikko Hirvonen. Ein heftiger Abflug auf der zehnten Wertungsprüfung  beendete die Ogier-Show leider vorzeitig.

Danach folgten zehn S2000-Klassensiege und mehrere Platzierungen in den Top-Zehn des Gesamtklassements. Ende Saison lag Ogier mit 41 Punkten auf dem zehnten Rang des WM-Klassements. Hätte sich Volkswagen Motorsport in die Super-2000-WM eingeschrieben (darauf hatte man verzichtet, um nicht in den Testmöglichkeiten für den Polo R WRC beschnitten zu werden), wäre der Titel für Ogier nur Formsache gewesen. Höhepunkte der Saison waren die Rallye Deutschland mit dem sechsten sowie die die Rallye Italien-Sardinien mit dem fünften Gesamtrang. Auf Sardinien liess sich Ogier sogar den Gewinn einer Wertungsprüfung gutschreiben – den einzigen durch einen S2000-Piloten während der gesamten  Saison. Der Ausfall wegen Motorschadens beim Saisonfinale in Spanien war somit alles andere als ein Sinnbild des ganzen Jahres.

In rund drei Wochen wird Sébastien Ogier im Polo R endlich wieder mit einem World Rally Car auf Punkte- und – soviel sei mal angenommen – Siegesjagd gehen. Bei Citroën, nach dem werksseitigen Rückzug von Ford einziger Werkskonkurrent von VW, wird man sich in der ersten Phase der Saison 2013 wohl eher vor Ogier als vor dem neuen Polo fürchten. Wirklich schade ist einzig, dass die Rallyefans nach dem Ausscheiden von Serienweltmeister Loeb um ein direktes WM-Duell zwischen den beiden Sébastiens gebracht werden. Nichts hätte der Saison 2013 mehr Pfeffer verliehen.

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