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Griechische Achterbahn für Rallye-Lady Ilka Minor

Von Toni Hoffmann
Evgeny Novikov (li.) und Ilka Minor

Evgeny Novikov (li.) und Ilka Minor

Ilka Minor und ihr Pilot Evgeny Novikov haben erstmals in Griechenland eine Rallye angeführt, bis ein Stein sie zurückwarf.

Evgeny Novikov und Ilka Minor zum ersten Mal als Etappen-Führende! Auch wenn das Qatar M-Sport Duo auf SP 4 einen Rückschlag hinnehmen musste – fünf SP-Bestzeiten und Platz zwei auf der «Powerstage“ geben Kraft und Zuversicht für die kommenden Rallyes. 

Für Evgeny Novikov und Ilka Minor begann dieAkropolis-Rallye, eine der härtesten Schotter-Rallyes in der Weltmeisterschaft,wie in einem schönen Traum: Während Spitzenfahrer wie Sébastien Ogier oder Mikko Hirvonen auf der fast 50 Kilometer langen Auftaktprüfung mit Problemen zukämpfen hatten, markierte das russisch-österreichische Qatar M-Sport Duo eine überlegene Bestzeit: 20,6 Sekunden schneller als der zweitplatzierte DaniSordo. Und 36,3 Sekunden schneller als der spätere Sieger Jari-Matti Latvala. 

Ilka Minor erzählt: «Evgeny ist auf der langen Prüfung nichtanders als sonst auch gefahren – also vom ersten Meter an voll auf Angriff. Daher haben wir im Auto nichts davon gespürt, dass wir schneller als der Rest unterwegs sind – freilich: Anhand der Splitzeiten der Konkurrenz, die wir ins Auto gespielt bekommen, haben wir es gesehen.» Auch auf der rund 26 Kilometer langen Nachtprüfung waren Novikov/Minor nicht zu schlagen – das Duo Novikov/Minor beendete die erste Etappe der Akropolis-Rallye auf Platz eins liegend mit einem Vorsprung von 30,3Sekunden. 

«Ein unglaublich schönes Gefühl» 

Und so kam es, dass Ilka Minor am späten Freitagabend zumersten Mal in ihrer Karriere als Führende eines WM-Laufs ins Hotel eincheckte. Ilka Minor: „Da hatte ich dann doch ein bisschen Bauchschmerzen. Ich habe dannauch unruhig geschlafen - man macht sich doch Sorgen, was alles passierenkönnte. Aber natürlich war es auch ein unglaublich schönes Gefühl, das ist nur schwer mit Worten zu beschreiben.» Am nächsten Tag, an dem auch WM-Leader Ogier wieder am Start war, ging es in der gleichen Tonart weiter: Bestzeit auf der ersten Sonderprüfung, wenngleich der spätere Sieger Latvala exakt die gleicheZeit markieren konnte. Der Gesamtvorsprung betrug nun bereits 39,1 Sekunden. 

Unglücks-Stein auf SP 4 

Auch auf der nächsten Prüfung waren Novikov/Minor wieder schnell unterwegs, doch dann traf der Ford Fiesta einen Stein am kurveninneren Streckenrand, dabei wurde das komplette Hinterrad von der Felge gezogen. Evgenyund Ilka mussten aussteigen, um einen Reifenwechselvorzunehmen. Zudem wurde auch ein Teil der Aufhängung beschädigt – und es waren noch zwei weitere Prüfungen zu absolvieren, ehe der Wagen im Service repariertwerden konnte. Insgesamt kostete der Vorfall rund acht Minuten und, natürlich,war der Traum vom Podium oder gar dem ersten Sieg mit einem Schlag vorbei. 

Ilka berichtet: «Der Stein, den wir getroffen haben, wareigentlich gar nicht so groß – aber es ist dann ohnehin egal, natürlich ist man dann ziemlich deprimiert. Wir waren beide traurig. Evgeny hat im Stage End-Interview zwar sehr gefasst gewirkt, aber das ist seine Art, mit solchen Rückschlägen umzugehen. Aber natürlich waren wir beide niedergeschlagen.» 

Zwei weitere Bestzeiten 

Doch Evgeny und Ilka erholten sich rasch. Am Samstagnachmittag, mit frisch repariertem Auto, gab es nach einem Dreher auf WP7 zwei weitere WP-Bestzeiten – das russisch-österreichische Duo demonstriertenoch einmal seinen hohen Speed. Diese beiden Bestzeiten sind besonders hochanzurechnen, da zu diesem Zeit die gesamte Weltelite auf Angriff unterwegs war. Spätestens jetzt wurde allen Experten klar: Evgeny Novikov und Ilka Minor habenden nötigen Speed, um aus eigener Kraft heraus nicht nur das Podium zu stürmen,sondern auch um einen Sieg einzufahren. Ilka nickt: «Bislang haben wir das nurangenommen, dass wir den Speed der absoluten Spitze mitgehen können – doch bei dieser Rallye wurde es bestätigt.» 

Platz zwei auf der Power Stage 

Schließlich konnten Novikov/Minor auch noch auf der abschließenden «Powerstage», auf der die weltbesten Piloten um zusätzliche WM-Punkte kämpfen, hinter WM-Leader Ogier den zweiten Platz belegen. Eineweitere Bestätigung. Denn selbst wenn im Endresultat «nur» Platz neun heraussprang, stellt die Akropolis-Rallye 2013 für das Duo Novikov/Minor eineweitere, eine zusätzliche Motivation für die kommenden Rallyes dar. 

«Herzlichen Dank an die österreichischen Fans» 

Motivation kam auch von den zahlreichen österreichischenFans an der Strecke. Ilka erzählt: «Da waren so viele österreichische und auch Kärntner Flaggen! Das hat mich ungemein gefreut, das hat mir wirklich Kraft gegeben. Ich möchte mich hiermit ganz herzlich bei den Fans für dieUnterstützung bedanken. Evgeny und ich werden alles versuchen, damit wir unsschon bald mit einem Spitzenergebnis bedanken können.» 

Nächste Station im WM-Kalender ist die Insel Sardinien – dort wird von 21. bis 23. Juni der siebte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaftabgehalten.  

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