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Hyundai mit guter Performance in Finnland

Von Toni Hoffmann
Der fliegende Finne Juho Hänninen

Der fliegende Finne Juho Hänninen

Zwei Hyundai i20 WRC kommen bei Highspeed-Hatz in Finnland ins Ziel, Juho Hänninen zum zweiten Mal in Folge auf dem sechsten Rang, WM-Rookie Hayden Paddon trotzt Problemen und wird erneut Achter.

Das Hyundai Shell World Rally Team aus dem fränkischen Alzenau hat eine ereignisreiche Rallye Finnland mit einem weiteren Top-Ergebnis beendet. Bei der temporeichsten Veranstaltung im Kalender belegten Juho Hänninen/Tomi Tuominen (FIN/FIN) im Hyundai i20 WRC #8 den sechsten Platz und feierten beim achten WM-Lauf der Saison das zweite Top-6-Ergebnis in Folge. Haydon Paddon und Copilot John Kennard (NZ/NZ) belegten trotz Problemen mit der Servolenkung im Endklassement den achten Rang. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B) mussten ihren Hyundai i20 WRC #7 dagegen nach einem Unfall bereits am Freitag abstellen.

Hänninen und Beifahrer Tuominen begeisterten die Fans bei ihrem Heimspiel mit einer couragierten Leistung am gesamten Wochenende. Bei der «Formel 1 der Rallye-WM» flogen die beiden Finnen über den Schotter und fuhren bei zwölf der insgesamt 26 Wertungsprüfungen unter die ersten Sechs. Highlight war der zweite Rang auf der WP5, die das Duo im Gesamtklassement zwischenzeitlich auf den vierten Platz nach vorne brachte. Ein Überschlag auf der folgenden Wertungsprüfung, bei dem die Windschutzscheibe zu Bruch ging, warf Hänninen jedoch auf Platz elf zurück.  

«Das war eine sehr schöne Rallye und ich bin zufrieden mit dem sechsten Platz», sagte Lokalmatador Hänninen. «Am Freitagmorgen hatten wir einige Probleme. Der Unfall hat uns zurückgeworfen, aber ab Freitagnachmittag hat sich der Hyundai i20 WRC sehr gut angefühlt und wir waren absolut konkurrenzfähig. Das gesamte Team hat wieder einmal einen perfekten Job gemacht.»  

Auch Hayden Paddon und John Kennard im Hyundai i20 WRC #20 haben über weite Strecken gezeigt, das sie in der absoluten Weltspitze mithalten können. Das neuseeländische Duo unter Bewerbung von Hyundai Motorsport N platzierte sich insgesamt fünfmal unter den besten sechs Piloten und lag auch vor den letzten drei Wertungsprüfungen auf dem sechsten Gesamtrang. Ein besseres Ergebnis im Endklassement verhinderten Probleme mit der Servolenkung am Sonntag. Am Ende schlug mit Rang acht aber die Einstellung des besten WM-Ergebnisses vom vergangenen Lauf in Polen zu Buche.  

Im Ziel sagte Paddon: «Das Ende war nicht das was wir uns erhofft haben. Wir haben am gesamten Wochenende einen guten Job gemacht, aber diese schnellen Prüfungen in Finnland ohne Servolenkung zu fahren ist absolut nichts, was man sich wünscht. Nach Wertungsprüfung 25 habe ich es schon deutlich in den Armen gespürt, deshalb sind wir zum Schluss etwas vorsichtiger zu Werke gegangen. Uns war klar, dass wir Rang sechs so nicht halten können, aber wir wollten auch nicht alles wegschmeißen.» Von der Performance seines Hyundai i20 WRC zeigte sich Paddon begeistert: «Ich habe mich absolut wohl gefühlt im Auto und das war sicher unsere beste Rallye bislang.»  

Weniger erfreulich verlief das Wochenende für Thierry Neuville und Nicolas Gilsoul. Für das belgische Duo endete die Rallye Finnland am Freitag vorzeitig. Auf der ersten Wertungsprüfung des Tages war Neuville in einer rutschigen Kurve von der Strecke abgekommen, traf zuerst einen Stein und prallte im Anschluss an einen Baum. Mit dem havarierten Wagen fuhr das Duo noch bis zum Service am Mittag in Jyväskylä. Dort wurde allerdings festgestellt, dass der Überrollkäfig irreparable Schäden davongetragen hatte. Der technische Delegierte der FIA untersagte daraufhin die Weiterfahrt.  

«Das war ein sehr frustrierender Tag für mich und es ist schade, dass wir aufgeben mussten», sagte Neuville sichtlich enttäuscht. «Gleich auf der ersten Prüfung des Tages sind wir in einer Kurve zu weit rausgekommen und haben einen Stein getroffen. Dann habe ich das Heck des Wagens verloren und wir sind gegen einen Baum geprallt. Das hat uns auf den folgenden Prüfungen stark beeinträchtigt. Wir haben versucht, irgendwie den Mittagsservice zu erreichen, aber dort wurde uns mitgeteilt, dass wir aufgrund von Beschädigungen am Überrollkäfig nicht mehr weiterfahren dürfen. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, noch stärker in Deutschland zurückzukehren.»  

Trotz des Ausfalls hat das Hyundai Shell World Rally Team auch in Finnland seine Qualitäten unter Beweis gestellt und mit dem Hyundai i20 WRC auf den extrem schnellen Prüfungen mit vielen Sprüngen und teilweise äußerst schweren Bodenverhältnissen einige Ausrufezeichen gesetzt. «Die Pace von Juho am Sonntag war noch einmal vielversprechend», bilanzierte Teamchef Michel Nandan. «Nach den Problemen am Freitag hat er einen guten Rhythmus gefunden und hart gekämpft unter die ersten Sechs zu kommen. Hayden ist eine sehr reife, professionelle Rallye gefahren. Schade, dass ihn die Probleme am Sonntag ein wenig zurückgeworfen haben. Insgesamt nehmen wir einiges Positives aus Finnland mit. Die Weiterentwicklung des Autos im operativen und technischen Bereich ist sehr ermutigend. Wir sind optimistisch für die Rallye Deutschland, die gewissermaßen unsere Heimrallye ist, aber es bleibt noch viel Arbeit.»  

Auch beim neunten WM-Lauf, der ADAC Rallye Deutschland (21.-24. August), tritt Hyundai mit drei i20 WRC an. Neben Stammpilot Thierry Neuville im Fahrzeug #7 kehrt der im Vorjahr in Deutschland siegreiche Dani Sordo (E, Hyundai i20 WRC #8) für seinen vierten Einsatz in der Saison 2014 ins Team zurück. Unter Bewerbung von Hyundai Motorsport N tritt mit der #20 zusätzlich der Franzose Bryan Bouffier bei seinem ersten WM-Einsatz im i20 WRC an.  

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