Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Sven Bennin: In Zukunft Teamchef

Von Andreas Gemeinhardt
Sven Bennin und seine Lebensgefährtin Iris Schubert

Sven Bennin und seine Lebensgefährtin Iris Schubert

Zum Saisonfinale 2009 verletzte sich Sven Bennin in Hockenheim schwer. Nach langwieriger Reha wurde der «Seeräuber» am Osterwochenende wieder an der Rennstrecke gesichtet.

Seit dem Jahr 2000 bestritt Sven Bennin zehn Saisons im Yamaha Cup, was ihm den Teilnahmerekord bescherte. Seinen grössten Erfolg feierte er im Mai 2004 auf dem Hockenheimring, als er vor Pascal Eckhardt und Daniel Bock gewann. Zum Saisonfinale 2009 in Hockenheim wollte Sven sein 80. und letztes Rennen im Yamaha R6 Dunlop Cup absolvieren. Doch in der ersten Runde stürzte der Jubilar schwer. Der Lauf wurde abgebrochen und Bennin notversorgt. Im Krankenhaus wurde später ein Beckenbruch, Leber- und Nierenquetschungen, sowie hoher Blutverlust diagnostiziert.

Der komplizierte Beckenbruch und mehrere Operationen fesselten ihn sieben Wochen an das Krankenbett in der BG Klinik Ludwigshafen. Anfang November machte er die ersten erfolgreichen Gehversuche. Seine Lebensgefährtin Iris lebte in dieser Zeit bei Freunden in der Nähe der Klinik. Am 26. November durfte Bennin das Krankenhaus verlassen und begann in Hamburg mit den Reha-Massnahmen, die sich über elf Wochen hinzogen. Noch ist das Ganze nicht ausgestanden. Da die Hüftknochen nicht wunschgemäss zusammenwachsen, ist Anfang Mai eine weitere Operation fällig.

Ungeachtet dieses Handicaps ist Bennin nun wieder aktiv. Am Osterwochenende war Sven zum IDM-Eröffnungstraining mit von der Partie. Meist konnte man ihn im Umfeld seiner ehemaligen Yamaha-Cup-Kollegen antreffen. Ohne Krücken bereite ihm das Gehen immer noch Schwierigkeiten. Trotzdem griff der «Seeräuber» auch anderweitig in das Geschehen ein. «Ich habe mich bei der Maschinenabnahme ein wenig nützlich gemacht, mich bescheisst keiner!», erklärte Bennin und grinste dabei. «Ich kenne alle Tricks. Die meisten habe ich selber schon erfolglos ausprobiert.»

Der 40-jährige Norddeutsche gab den Neueinsteigern wertvolle Tipps und schraubte ausserdem selbst an den Motorrädern der Cup-Teilnehmer. In Zukunft tritt Bennin auch als Teamchef in Erscheinung. «Ich werde mit Manu Antweiler, Moritz Leonhardt und Max Maurischat drei Nachwuchsfahrer im ADAC Junior Cup betreuen», berichtet Bennin. «Meine Lebensgefährtin Iris startet auf einer Maxton TZ 350 in der Deutschen Historic Meisterschaft (VFV) und in der Post Vintage Meisterschaft von Manfred John. In diesen Classic-Rennserien war ich im vergangenen Jahr auch am Start.»
 

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