Yamaha-Cup: Entscheidung vertagt

Von Thomas Kohler und Esther Babel
Siegerehrung 019

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Markus Reiterberger fehlt ein halber Punkt zum vorzeitigen Titelgewinn.

Die Titelvergabe im Yamaha-R6-Dunlop-Cup erfolgt erst beim Saisonfinale in vier Wochen in Hockenheim. Luca Hansen (Midlum, enperace, Zweirad Voiges) hielt mit einem Sieg in Assen die Meisterschaft offen, Markus Reiterberger (Obing, Hungerhuber racing4fun.de) fehlt nach seinem zweiten Platz noch ein halbes Pünktchen zum Titelgewinn.

Rennen ohne Abbruch sind im Yamaha-R6-Dunlop-Cup in dieser Saison Mangelware. In Assen musste der Rennleiter sogar zwei Mal vorzeitig die rote Flagge zeigen. Dem ersten Abbruch war ein Highsider von Takumi Endo (Niigata, Yamaha Zentrum Düsseldorf) vorausgegangen, der unglücklicherweise Jesko Raffin (Zürich, Motorrad Noller) mit ins Kiesbett nahm. Der Restart dauerte nur eine Runde, dann stürzte Ben Bollen (Bocholt, B-4 Racing Team Kirsch), Christoph Kasberger (Waldkirchen, WMK-Racing-ABM Team) konnte nicht mehr ausweichen und da beide Fahrer unmittelbar in der Sturzzone lagen, musste auch dieser zweite Versuch vorzeitig abgebrochen und das Rennen mit halben Punkten gewertet werden.

Glücklicherweise gab es bei allen gestürzten Fahrern wenig später Entwarnung. Ben Bollen erlitt einen Schlüsselbeinbruch und eine Gehirnerschütterung, Jesko Raffin konnte die Assener Klinik sogar am Nachmittag wieder verlassen und per Wohnmobil die Heimreise nach Zürich antreten, wo morgen eine genaue Diagnose des verletzten Knies erfolgt.

«Das war eine erfolgreiche Woche für uns», jubelte Norbert Plambeck. Den ersten Teil hatte der Teamchef von Luca Hansen selbst mit dem Sieg bei einer Offshore-Regatta in der Ostsee beigetragen. Da wollte der Fahrer natürlich nachziehen, zumal der GP-Kurs in Assen für das Cuxhavener Team so etwas wie ein Heimspiel ist. «Ich bin vorher noch nie hier gefahren", beteuerte der 18-jährige Cup-Rookie, der am Sonntag erstmals auf der Pole stand. «Ich habe zwar den Start versaut, aber nach zwei Runden war ich vorne. Kurz vor dem Abbruch sind Reiterberger und Lucy Glöckner wieder vorbeigegangen, aber ich konnte problemlos dranbleiben und wollte das Rennen unbedingt gewinnen, weil sehr viele Fans von uns da waren. Am Ende hatte ich aber doch etwas Glück, denn nach dem Restart habe ich mich verbremst und dabei etliche Plätze verloren», räumte Hansen ein. «In Hockenheim habe ich nichts zu verlieren, daher will ich meine erste Cup-Saison gerne mit dem dritten Sieg beenden.»

Markus Reiterberger verpasste den Sieg und damit den vorzeitigen Titelgewinn nur um 0,118 Sekunden. «Aber das hätte irgendwie nicht zu diesem Wochenende gepasst», so der ehrliche Kommentar des sympathischen Oberbayern. «Ich komme überall mit dem Setup klar, nur nicht in Assen. Am Freitag war ich noch mit alten Reifen unterwegs. Und am Samstag wurde ich gleich zu Beginn des zweiten Zeittrainings abgeschossen. Deshalb war das Fahrwerk auch im Rennen alles andere als perfekt. Vor allem in den engen Passagen ist das Motorrad gehüpft wie ein Kängeruh. Da beim Abbruch immer die Runde zuvor gewertet wird, war Luca vorn, sonst wäre ich es gewesen. Aber ich muss mich bei meinem Team bedanken, dass sie das Motorrad überhaupt so schnell wieder aufgebaut haben. Jetzt richten wir's halt in Hockenheim», gibt sich der 16-Jährige zuversichtlich.

Auch Lucy Glöckner (Krumhermersdorf, Team Brandtstädter ADAC Sachsen) mischte in Assen wieder kräftig vorne mit. Die schnelle Cup-Lady stand als Dritte bereits zum vierten Mal in dieser Saison auf dem Podest. «Ich war überrascht, als nach dem Start plötzlich Jesko an der Spitze war. Der Bursche war auch schwer zu überholen. Dann habe ich einen guten Windschatten erwischt und konnte mit Reiterberger an Luca vorbeiziehen. In der Abbruchrunde war ich sogar Erste. Ich weiß nicht, ob ich hätte gewinnen können, aber ich hatte ein gutes Gefühl», berichtete Lucy.

Dieses Gefühl hatte auch Andreas Beutelrock (Königsbrunn, Team Motorrad Hintermeyer), dessen berechtigte Hoffnungen auf den ersten Podestplatz durch den Abbruch zunichte gemacht wurden: «Ich war schon Dritter, werde aber als Vierter gewertet und zudem gibt's nur halbe Punkte. Für die schnellste Rennrunde kann ich mir nichts kaufen», kam bei ihm zunächst keine richtige Freude über seine immerhin bislang beste Platzierung auf.

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