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Nach Toyota-Drama: Regelanpassung bei 24h von Le Mans

Von Oliver Müller
Kazuki Nakajima parkt vor dem Toyota-Kommandostand

Kazuki Nakajima parkt vor dem Toyota-Kommandostand

Kazuki Nakajima, Anthony Davidson und Sébastien Buemi standen 2016 kurz vor dem Le-Mans-Sieg. Doch letztendlich kamen sie aufgrund der langsamen letzten Runde nicht in die Wertung. 2017 wird diesbezüglich nachgebessert.

Es war das grosse Drama bei den diesjährigen 24 Stunden von Le Mans. Toyota fuhr einem sicher geglaubten Sieg (dem ersten in der Firmengeschichte beim Klassiker an der Sarthe) entgegen, bis wenige Minuten vor dem Fallen der schwarzweiss-karierten Flagge ein Problem am Antriebsstrang des TS050 Hybrid auftrat. Pilot Kazuki Nakajima wurde langsam, blieb auf der Start/Ziel-Geraden stehen – und Porsche holte sich mit Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb den grossen Triumph. Eine Geschichte, von der sicher noch in fünfzig Jahren gesprochen werden wird.
Letztendlich wurde der auf Siegeskurs fahrende Wagen von Kazuki Nakajima/Anthony Davidson/Sébastien Buemi nicht einmal gewertet. Grund dafür: In Le Mans gibt es eine Regel, die besagt, dass die letzte Rennrunde in maximal sechs Minuten absolviert werden muss.

Mit Einführung dieser Maximalzeit wollte der Veranstalter verhindern, dass eigentlich schon in der Box geparkte Fahrzeuge kurz vor Rennende nochmals auf die Strecke gehen – und sich in langsamer Fahrt eine Zielankunft (samt Wertung) erschleichen würden. Dieser Regel fiel jedoch auch Toyota in diesem Jahr zum Opfer. Denn Kazuki Nakajima stoppte seinen TS050 Hybrid gerade als er die Start/Ziel-Linie überfuhr. Er wollte auf weitere Anweisungen warten, wie er den Wagen bedienen solle. Zwar wurde tatsächlich eine Lösung gefunden und der Japaner schaffte es noch in einer annehmbaren Geschwindigkeit um den 13,629 Kilometer langen Kurs, doch schon bevor er wieder Gas gab (und zwar genau in dem Moment, als er vor dem Anhalten die Start/Ziel-Linie überquerte) lief der Zeit-Ticker für seine letzte Runde. Folge: Nakajima brauchte mehr als elf Minuten für seinen letzten Umlauf – und fiel aufgrund der 6-Minuten-Regel aus der Wertung.
Eigentlich hätte es für das Toyota-Trio jedoch sogar noch zu Platz drei gereicht, denn der am Ende als Dritter gewertete Audi von Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis hatte schon zwölf Runden Rückstand.

Ab 2017 werden die Regularien nun angepasst: Zwar besteht die 6-Minuten-Marke weiterhin, jedoch wurde zusätzlich ein Korridor bis hin zu 15 Minuten geschaffen. So wird ein Fahrzeug, welches maximal sieben Minuten für die letzte Runde benötigt, mit einer Zeitstrafe von einer Runde belegt – kommt jedoch in die Wertung. Bei maximal acht Minuten gibt es zwei Runden an Strafe dazu, bei maximal zehn Minuten sind es vier Runden und bei maximal 15 Runden sind es acht Runden.
Mit dieser Regelung hätten Nakajima/Davidson/Buemi 2016 Platz drei erzielt und hätten mit dem Platz auf dem Podium im Endklassement Notiz erhalten . Ihre Trauer über den verloren Le-Mans-Sieg wäre damit vielleicht etwas abgeschwächt gewesen.

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