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Miguel Molina: «Bis Le Mans jede Woche ein Rennen»

Von Oliver Müller
Seit gut einem Jahr ist Miguel Molina inzwischen Werksfahrer bei Ferrari. SPEEDWEEK.com verabredete sich mit dem ehemaligen DTM-Piloten, um mit ihm über seine Einsätze bei der italienischen Mythos-Marke zu sprechen.

Sieben Saisons fuhr Miguel Molina für Audi in der DTM. Und obwohl er in dieser Zeit zu den schnellsten Piloten des gesamten Paddocks gehörte, schaffte er den großen Durchbruch im Tourenwagen dennoch nicht. Vor der Saison 2017 wechselte er die Motorsport-Sparte und zeichnet seitdem als waschechter Werkspilot von Ferrari. «Für diese Marke antreten zu können, ist natürlich super. Wenn man in Maranello auf das Werksgelände kommt, dann lässt sich regelrecht spüren, was Ferrari wirklich bedeutet. Ein kleiner Teil dieses Mythos zu sein, ist eine große Ehre für mich», strahlt Molina im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Was den inzwischen 29-Jährigen aber mindestens genauso freut, ist die Vielzahl seiner Einsätze, die er für Ferrari 2018 absolvieren darf. «Zu DTM-Zeiten hatte ich teilweise nur eine einstellige Anzahl an Rennwochenenden pro Jahr. Jetzt komme ich auf satte 20», ist er von seinem diesjährigen Ferrari-Programm begeistert. «Im Zentrum stehen für mich die ELMS und die Blancpain Serie. Außerdem bestreite ich noch die Sprint-X-Rennen der World Challenge in den USA an der Seite von Toni Vilander. Großes Highlight ist aber wieder der Auftritt bei den 24 Stunden von Le Mans.»

Beim Klassiker an der französischen Sarthe durfte Molina das 'Cavallino Rampante' bereits 2017 vertreten. Er belegte gemeinsam mit Davide Rigon und Sam Bird den fünften Platz in der GTE-Pro-Klasse. «Le Mans ist auch 2018 das ganz große Ziel. Dieses Jahr komme ich sicherlich um einiges besser vorbereitet dort an, da ich den GTE-Ferrari nun richtig gut kenne.»

«Dennoch wird Le Mans auch mental eine große Herausforderung. Von nun an habe ich bis zum Le-Mans-Termin Mitte Juni jedes Wochenende einen Renneinsatz. Aber Le Mans gibt dir so einen Boost, dass ich dort auf jeden Fall einen freien Kopf haben werde», ist Molina zuversichtlich. Beim erneuten Einsatz in der GTE-Pro-Klasse will sich Molina von der besten Seite präsentieren und sich für höhere Aufgaben innerhalb des Werkskaders empfehlen. «Natürlich würde ich gerne die ganze Saison in diesem Vorzeigecockpit sitzen. Doch Ferrari hat in der WEC ein sehr wettbewerbsfähiges Lineup. Ich kenne meine Rolle in Le Mans und werde meinen Job bestmöglich machen», stellt er klar.

«Außerdem gibt mir Ferrari auch eine große Verantwortung an die Hand. Als Werksfahrer sitze ich in einem der drei offiziellen Autos und fahre gegen die starke Konkurrenz von Aston Martin, BMW, Corvette, Ford und Porsche. Das macht mich nicht nur richtig stolz, sondern auch glücklich!», kann Molina den 17-Wagen-Fight in Le Mans gar nicht mehr erwarten.

Mit dem 'Circuit de la Sarthe' in Le Mans hat Miguel Molina bereits die prestigeträchtigste Rennstrecke im Sportwagen-Kalender unter die Räder nehmen dürfen. Tief in ihm drin, schwillt aber noch ein ganz anderer Rennfahrerraum. «Ich möchte gerne einmal mit dem GT3-Ferrari auf die Nordschleife losgelassen werden. Das würde meine Meinung über die Strecke sicherlich komplett ändern. Ich fuhr ich dort 2011 bereits in einer kleineren Klasse das 24-Stunden-Rennen, was ich in dieser Form aber sicherlich nicht mehr mache. Mit dem Ferrari wäre das anders.»

Was Miguel Molina drauf hat, bewies er am gestrigen Sonntag, als er beim Auftakt der ELMS mit einem starken Schluss-Stint noch den Sieg für Ferrari in der GTE-Klasse holte. 


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