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Champions 2014: Kelvin van der Linde und René Rast

Von Tom Vorderfelt
van der Linde und Rast mit den Teambesitzern Abt und Cvetkovic

van der Linde und Rast mit den Teambesitzern Abt und Cvetkovic

Das sind die Champions des ADAC GT Masters 2014: Was sie über Kelvin van der Linde und René Rast wissen müssen.

Die Champions des ADAC GT Masters 2014 heißen Kelvin van der Linde und René Rast. Im vorletzten Saisonlauf beim Finale in Hockenheim fuhren die Audi-Piloten im R8 vorzeitig zum Titel. Damit ging ein Coup von Prosperia C. Abt Racing rund um den ehemaligen ADAC GT Masters-Champion Christian Abt auf. Abt kombinierte für die Saison 2014 den erfahrenen Rast mit dem vielversprechenden Nachwuchstalent van der Linde aus Südafrika. Das die Kombination funktioniert, zeigte sich schon beim Saisonstart in Oschersleben, als sich van der Linde bei seinen Debütwochenende im Alter von 17 Jahre als jüngster Pole-Gewinner und Rennsieger in die Geschichtsbücher des ADAC GT Masters eintrug. Mit dem erfolgreichen ADAC GT Masters-Debüt tat er es Rast gleich: Auch Rast holte bei seinem ersten ADAC GT Masters-Wochenende vier Jahre zuvor auf Anhieb einen Sieg, ebenfalls in Oschersleben.

Nicht nur das Debüt der neuen Champions in der «Liga der Supersportwagen» verlief ziemlich gleich, Rast und van der Linde zeigten im Saisonverlauf ähnliche Charaktereigenschaften: In Sachen Coolness stand van der Linde seinem deutlich erfahrenen Teamkollegen Rast wenig nach, beide ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Im Titelkampf war das neben dem guten Speed, der dem Audi-Duo drei Saisonsiege einbrachte, ausschlaggebend. Auf dem Weg zum Titel leistete sich das Audi-Duo keinen Fehltritt, machte auch aus schwierigen Situationen das Beste und punktete in allen bisherigen 15 Rennen.

Die Karriere der neuen Champions verlief ähnlich: Beide feierte ihre Erfolg nicht im Formelsport, sondern im GT und Tourenwagen. Rast machte seinen erste Schritte im Motorsport in der Formel BMW ADAC, fuhr dort unter anderen gegen Sebastian Vettel, Adrian Sutil und Nico Hülkenberg. Für eine weitere Formel-Karriere fehlten Rast dann die Mittel. Er stieg in den ADAC Volkswagen Polo Cup ein, den er in seiner ersten Saison gewann. Über die Seat Leon Supercopa kam er dann in die Porsche-Markenpokale. Dort avancierte er mit zwei Titeln im Porsche Carrera Cup und drei Meisterschaften im Porsche Supercup zu einem der erfolgreichsten Fahrer.
Für Rast, der aus Steyerberg bei Minden stammt und seit einigen Jahren in Frankfurt lebt, ist der ADAC GT Masters-Titel die Krönung einer Traumsaison. Innerhalb von 106 Tagen gewann er auf einem Audi R8 das ADAC Zurich 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, die 24h von Spa/Belgien und das ADAC GT Masters. Dazu setzte er ein erstes Zeichen bei den 24h von Le Mans, wo er bei seinem ersten Start das Podium in seiner Klasse nur knapp verpasste.

Kelvin van der Linde feierte im Juni seinen 18. Geburtstag, kann aber auch bereits eine beeindruckende Erfolgbilanz vorweisen. 2011 und 2012 startete er in Markenpokalen von Volkswagen in Südafrika, in beiden Jahren gewann er den Titel. Im vergangenen Jahr gewann er den Volkswagen Scirocco R-Cup im Rahmen der DTM und wechselte in das ADAC GT Masters. Dass der 18 Jahre junge Schüler im Motorsport landete, war fast Familiär vorbestimmt. «Mein Grossvater, mein Vater, mein Onkel und mein Bruder sind auch Rennen gefahren oder noch aktiv», sagt van der Linde. «Die Begeisterung für Motorsport ist in Südafrika sehr gross, in nahezu jeder grösseren Stadt gibt es eine Rennstrecke. Für den Aufstieg in die Top-Klassen fehlt den meisten Fahrern aber das Geld.» 

Van der Linde stand vor der Saison am Scheideweg: «Ich musste mich in diesem Jahr beweisen, sonst wäre meine Zukunft im Motorsport unsicher gewesen.» Diese Sorgen muss er sich nach der glänzenden Saison im ADAC GT Masters nicht mehr machen. Nicht nur im ADAC GT Masters beeindruckte van der Linde: Im Sommer gewann er eine internationalen Nachwuchsförderung des Automobilweltverbandes FIA.

Nach dem Titel im ADAC GT Masters haben beide Champions ein gleiches Ziel. Rast: «Nach meinen Erfolgen im GT Sport hoffe ich nun, dass ich den nächsten Schritt machen kann und den dauerhaften Sprung zu den Le-Mans-Prototypen schaffe. Nach meinem ersten Start in Le Mans in diesem Jahr ist das mein nächstes Ziel.» Von einem Start bei dem legendären Langstreckenrennen in Frankreich träumt auch van der Linde. «Im ersten Schritt möchte ich im kommenden Jahr noch mehr Erfahrungen sammeln und am liebsten in verschiedenen Serien starten. Ich möchte mich im GT-Sport etablieren und eines Tages bei den 24h von Le Mans starten.»

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