Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Matthias Walkner (KTM): Erste Hilfe für Sunderland

Von Günther Wiesinger
Matthias Walkner wird für seine Hilfeleistung für den gestürzten Vorjahres-Seger Sam Sunderland (GASGAS) noch 10 bis 15 Minuten Zeitgutschrift erhalten.

Die heutige Eröffnungs-Etappe zur Rallye Dakar startete im «Sea Camp» am Roten Meer und ging über 601 Kilometer in einer großen Schleife wieder zurück zum «Sea Camp». Gewertet wurden davon 367 Kilometer. Schon an diesem ersten Tag zeigte der härteste Offroad-Wettbewerb der Welt sein wahres Gesicht. Der aktuelle Dakar-Champion und neue Rallye-Raid-Weltmeister Sam Sunderland stürzte nach 52 Kilometern schwer. Walkner, der eine Minute hinter Sunderland in das Rennen ging, kam als erster Fahrer zu seinem Red Bull GASGAS-Teamkollegen und leistete ihm Erste Hilfe. Sunderland wurde mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen und soll sich beim Sturz einen Schulterbruch und eine Gehirnerschütterung zugezogen haben.

Der Kuchler Matthias Walkner wird für die Hilfeleistung noch eine Zeitgutschrift von voraussichtlich 10 bis 15 Minuten erhalten und beendet den Tag voraussichtlich unter den Top-10. Den Etappensieg holte sich der Australier Daniel Sanders (GASGAS) vor den Honda-Piloten Pablo Quintanilla und Ricky Brabec.

«Es war keine einfache Etappe für mich - viel intensiver als erwartet», räumte Walkner ein. «Zu Beginn der Etappe war es schnell und sehr lässig zum Fahren. Wir sind dann in ein Flussbett gekommen, wo richtig fiese große Steine ganz betrogen vom Sand überdeckt waren und die man nicht sehen konnte. Sehr gefährlich. Dann finde ich kurze Zeit später einen meiner 'Best Buddies' und sehr guten Teamkollegen Sam Sunderland am Boden liegen. Er hat sich nicht viel bewegt. Es war ein schwieriger Moment für mich, mit anzusehen, wie das Rennen für ihn endet. Ich weiß, wie hart er sich das ganze Jahr vorbereitet hat – und dann ist das Abenteuer Dakar nach knapp 60 Kilometer vorbei. Aber so ist das Rennfahren und so ist die Dakar. Ich hätte mir natürlich einen anderen Start in diese Rallye gewünscht, vor allem für ihn.»

Walkner weiter: «Natürlich war es für mich dann sehr schwer, wieder in meinen Rennrhythmus zurückzufinden. So ein Ereignis fährt nachher den ganzen Tag mit einem mit. Ich bin im Feld der Top-Fahrer gestartet, dann durch die Erste-Hilfe-Leistung und die Wartezeit auf den Hubschrauber an die 15 Minuten zurückgefallen. Ich musste den ganzen Tag alleine und ohne Referenz zu den anderen Top-Fahrern bewältigen. Es war sehr schwer einzuschätzen, wo ich mit meinem Tempo liege. Ich habe versucht, den ganzen Tag über ein gutes Tempo zu fahren und nicht übermäßig viel zu riskieren. Es war ein ziemlich anstrengender Tag für mich. Ich merke, dass ich schon lange kein Rennen mehr gefahren bin. Aber bei einer Rallye-Dakar sollte am Ende des Tages sowieso alles weh tun, zwicken und zäh sein. Darum geht es ja bei der ganzen Sache», schmunzelte der KTM-Fahrer.

Der Dakar-Tross verlässt morgen das Sea Camp am Roten Meer und begibt sich ins Landesinnere. Die zweite Etappe führt über 588 Kilometer nach Alula, wovon 430 Kilometer gewertet werden.

Die Gesamtwertung nach dem 1. Januar 2023 (korrigiert):

1. Ricky Brabec, Honda, 4:14,19 h. 2. Kevin Benavides KTM, + 19 sec. 3. Toby Price, KTM,+ 39 sec. 4. Joan Barreda, Honda, + 45 sec (1 Strafminute). 5. Daniel Sanders, GASGAS, 45 sec (2 Strafminuten). 6. Mason Klein, KTM, + 1:14 min. 7. Pablo Quintanilla, Honda, +2:07 min (2 Strafminuten). 8. Adrien van Beveren, Honda, + 4:17 min. 9. Skyler Howes Husqvarna, + 5:12 min. 10. Matthias Walkner, KTM, + 5:26 min. – ferner: 14. Sebastian Bühler, Hero, + 8:51 min (1 Strafminute). 

Ergebnis 1. Etappe, 1. Januar 2023

1. Ricky Brabec, Honda, 3:39,46 h. 2. Kevin Benavides KTM, + 39 sec. 3. Mason Klein, KTM, + 50 sec. 4. Joan Barreda, Honda, + 1:05 min. 5. Toby Price, KTM, + 1:35 min. 6. Daniel Sanders, GASGAS, 1:37 min. 7. Pablo Quintanilla, Honda, + 1:59 min. 8. Skyler Howes Husqvarna, + 3:32 min. 9. Adrien van Beveren, Honda, + 3:53 min. 10. Matthias Walkner, KTM, + 5:38 min. – ferner: 13. Sebastian Bühler, Hero, + 8:39 min. 

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