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Dakar: HS RallyeTeam übersteht «Tsunami»

Von Toni Hoffmann
Matthias Kahle und Dr. Thomas Schünemann

Matthias Kahle und Dr. Thomas Schünemann

Das HS RallyeTeam mit Matthias Kahle und Dr. Thomas Schünemann hatten am achten Tag der Rallye Dakar Glück im Unglück.

Land unter bei der Rallye Dakar: Die achte Etappe der härtesten Rallye der Welt wurde von einem heftigen Unwetter heimgesucht und musste deswegen sogar abgebrochen werden. Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann befanden sich kurz vor dem Ziel auf Top-20-Kurs, als in einem trockenen Flussbett plötzlich eine Flutwelle auf sie zurollte.

Der achte Tag der Rallye Dakar begann mit einer ungewöhnlichen Nachricht: Das erste Teilstück der ursprünglich 470 Kilometer langen Speziale wurde wegen nächtlicher Regenfälle abgesagt. Somit verringerte sich die in Wertung gefahrene Distanz auf 182 Kilometer, doch auch die gingen nicht reibungslos über die Bühne. Gut 100 Kilometer vor dem Ziel führte die Route durch ein ausgetrocknetes und staubiges Flussbett.  

Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann steuerten ihren SAM 30D CC gerade durch diese Passage, als eine Flutwelle – verursacht durch starke Schauer in der Region – auf sie zurollte. «Das Wasser kam völlig unerwartet», berichtet Navigator Schünemann. «Das Auto stand sofort bis zur unteren Türkante im Wasser. Wir haben schnell versucht, uns auf eine Landzunge zu retten. Zusammen mit Pascal Thomasse im MD Buggy mussten wir aber erst einmal einen Steilhang frei räumen, um überhaupt aus dem Flussbett herauszukommen.»

Gemeinsam mit dem Franzosen gelang es Kahle/Schünemann schliesslich, sich aus der Sturzflut zu befreien und das Ziel der Speziale zu erreichen. Dort erfuhren sie, dass die Speziale wegen Unbefahrbarkeit der Strecke neutralisiert wurde. Nur eine Handvoll Teams hatte die Wertungsprüfung unter regulären Bedingungen beendet, alle anderen bekamen – wie in solchen Fällen üblich – die Zeit desjenigen Fahrers zugeteilt, der die Prüfung als letzter beendet hatte.

Durch die Neutralisation haben sich die Abstände nur auf den ersten Positionen verändert. Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann behaupten weiterhin die 16. Position im Gesamtklassement. Der Rückstand auf den Gesamt-15. Geoffrey Olholm (Toyota Hilux Pickup) beträgt 7.20 Minuten, der Vorsprung auf die Verfolger Adam Malysz (ebenfalls Toyota) und Christian Lavieille (Dessoude Buggy) liegt bei 15.58 bzw. 18.07 Minuten. Nach dem wohlverdienten Ruhetag starten Kahle/Schünemann mit lediglich 3:18.36 Stunden Rückstand auf den Führenden Stéphane Peterhansel (Mini All4 Racing) in die zweite Rallyehälfte – so nah war das HS RallyeTeam bei den bisherigen sechs Dakar-Teilnahmen zur Halbzeit noch nie an der Spitze dran. 

Matthias Kahle: «Anfangs fand ich die Prüfung ehrlich gesagt nicht besonders spannend. Es ging nur schnell geradeaus, bis sich irgendwann die Ereignisse überschlagen haben. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Insgesamt bin ich froh, dass wir jetzt einen Tag Pause haben. Die Rallye war bisher extrem anstrengend. Mit unserer Leistung sind wir sehr zufrieden. Der SAM lief zuverlässig und wir haben uns fahrerisch immer mehr gesteigert.»

Dr. Thomas M. Schünemann: «Der heutige Tag war das pure Abenteuer! Das war wie ein Tsunami in der Wüste. Wahnsinn! Mein Vater hat mal zu mir gesagt: ‚In der Wüste gibt es mehr Menschen, die ertrinken, als Leute, die verdursten. Jetzt weiss ich auch warum. Trotz dieser Wetterkapriolen haben wir den Ruhetag wohlbehalten erreicht. Der SAM hat bisher sehr zuverlässig funktioniert. Wir sind mit der Arbeit von unserem Team wirklich zufrieden. In der zweiten Rallyehälfte werden wir daran anknüpfen.»

So geht’s am Montag weiter: Etappe 9, Tucumán-Cordoba, Gesamt: 852 km, Speziale: 592 km. Nach dem Ruhetag geht es für die verbliebenen Teilnehmer mit der längsten Prüfung der gesamten Rallye wieder los. Die 592 Kilometer lange Speziale von San Miguel de Tucumán nach Cordoba ist durch einen neutralisierten Abschnitt in zwei Teile unterteilt. Während die Route zu Beginn über schnelle und unglaublich harte Pisten führt, ist der zweite Teil mit kurvigen Schotterpisten im Wald wie gemacht für Rallyefahrer wie Matthias Kahle.

 

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