Formel 1: Ein ungeklärter Mordfall

Mikko Hirvonen: Dakar-Sieg bei Premiere nicht drin

Von Christian Schön
Der Finne bestritt in Spanien seine erste Offroad-Rallye. Nach Platz drei bei der Baja Aragon blickt er voraus auf die eigentliche Herausforderung – die Rallye Dakar 2016

Die Umstellung für Mikko Hirvonen war gewaltig. «Ich bin zum ersten Mal im Leben eine Rallye gefahren, in der mir mein Beifahrer nicht verraten hat, wie’s hinter der nächsten Kurve weitergeht», erzählte der Finne nach seiner Wettbewerbspremiere im Mini der deutschen X-Raid-Mannschaft. «Am Anfang habe ich mich tierisch geärgert, wenn ich nach einer Kurve gemerkt habe, dass ich eigentlich viel schneller hätte fahren können.»

Doch bei Offroad-Rallyes ist der Copilot in erster Linie für die Navigation zuständig, einen Aufschrieb wie bei herkömmlichen Rallyes gibt es nicht. «Zum Glück habe ich mit Michel Perin einen der erfahrensten Beifahrer an Bord. » Bei der Baja Aragon in Spanien belegte das neu formierte Duo Rang drei hinter den routinierten Teamkollegen Nani Roma/Alex Hora und Orlando Terranova/Bernardo Ronnie Graue. Tabellenführer Nasser Al-Attiyah stellte seinen Mini nach einem Reifenschaden und anschließendem Feuer vorzeitig ab.

«Es ist unglaublich, was die Mini aushalten», berichtete Hirvonen. «Man kann über die übelsten Streckenabschnitte mit einem Tempo fahren, bei dem ein World Rally Car zerbrechen würde.» Der ehemalige Ford- und Citroën-Werkspilot in der Rallye-WM zahlte allerdings auch Lehrgeld. Vor der letzten Wertungsprüfung lag er noch vor Terranova auf Rang zwei, musste den Argentinier aber auch wegen eines Reifenschadens noch passieren lassen.

Hirvonen erhielt auch einen ersten Eindruck von den körperlichen Belastungen bei Offroad-Rallyes, die um einiges höher liegen als in der Rallye-WM. «Du musst wirklich topfit sein, wenn du bei der Rallye Dakar eine Sieben-Stunden-Etappe überstehen willst. Auf Abwarten fahren geht nicht, du musst von Anfang an attackieren. Daran muss ich in den nächsten Monaten arbeiten.»

Sein Plan ist, noch den einen oder anderen Wettbewerb zu bestreiten vor dem Start der Rallye Dakar 2016 am 3. Januar in Lima/Peru. Echte Wüsten-Rallyes sind bis dahin allerdings Mangelware. «Wir werden deswegen fleißig in Marokko testen», verriet Hirvonen. «Trotzdem ist mir völlig klar, dass ich die Rallye Dakar nicht im ersten Versuch gewinnen kann. Ich will unbedingt ins Ziel kommen, um Erfahrung zu sammeln. Und dann habe ich hoffentlich die Chance, 2017 um den Sieg zu fahren.»

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