KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Dakar/WP10: Vier Mini All4 Racing in den Top 10

Von Toni Hoffmann
Nasser Al-Attiyah rückte auf den zweiten Platz vor

Nasser Al-Attiyah rückte auf den zweiten Platz vor

Nani Roma wird Tagesvierter, Nasser Al-Attiyah auf Gesamtrang zwei, ereignisreiche Etappe in den Dünen von Fiambala.

Die zehnte Etappe von Belén nach La Rioja hatte es in sich und wirbelte die Gesamtwertung kräftig durcheinander. Nach 244 Kilometer gegen die Uhr stehen Nasser Al-Attiyah (QA) und Mathieu Baumel (F) mit ihrem Mini All4 Racing auf Gesamtrang zwei – hinter Stéphane Peterhansel. Mikko Hirvonen (FIN) und Michel Périn (FRA) liegen weiterhin auf Rang vier. Eine sensationelle Leistung zeigten Nani Roma und Alex Haro (beide E), die Vierte wurden und sich in der Gesamtwertung auf den siebten Platz katapultierten. Auch Harry Hunt (GB) und Andreas Schulz (D) waren mit Platz acht sehr gut unterwegs. Orlando Terranova und Ronnie Graue (beide RA) erlebten hingegen einen schwarzen Tag und kamen als 33. ins Ziel.

Am Mittwoch lag das Glück auf der Seite von Nani Roma, der nach dem Pech in den vergangenen Tagen heute wieder lachen konnte. «Es war ein sehr positiver Tag, auch wenn es für alle hart war», berichtet der Katalane. «Zu Beginn der Etappe haben wir uns auf die Seite gelegt, aber Harry hat uns wieder auf die Räder geholfen. Leider sind dann die Scheibenwischer ausgefallen, das war im Wasser nicht immer einfach. Alex hat einen tollen Job gemacht. Er hat entschieden, die Hauptspuren zu verlassen und lag damit richtig. Nach dem Überschlag sind uns keine Fehler mehr unterlaufen. In der Gesamtwertung stehen wir wieder gut da und das tut mir und Alex sehr gut.» Roma und Haro liegen sogar noch in Schlagdistanz zu ihren Vorderleuten – so trennen ihn nur 18 Sekunden von Rang sechs.

Dakar-Rookie Hunt kam heute als zweitschnellster Mini All4 Racing-Pilot ins Ziel und strahlte wie immer über das ganze Gesicht. «Es war ein sehr guter Tag. Wir wussten, dass die Etappe heute sehr schwer wird und sind dementsprechend ruhig gestartet. Auf den ersten Kilometern haben wir Nani gesehen, der auf der Seite lag, und haben ihn wieder auf die Räder gezogen», berichtet der Brite, der in der Gesamtwertung nun auf Rang zehn liegt. «Auf der Suche nach einem Wegpunkt haben wir ein paar Minuten verloren. Wir sind allen potenziellen Problemen aus dem Weg gegangen. Nach der Neutralisation sind wir für ein paar Minuten steckengeblieben. Ich kann es kaum glauben, dass wir jetzt auf Gesamtrang zehn liegen.»

Für Al-Attiyah war es ein guter und schlechter Tag zugleich. Er profierte vom technischen Problem am Peugeot von Carlos Sainz und gewann einen Platz in der Gesamtwertung. Doch ohne Probleme war auch sein Tag nicht verlaufen. «Es war kein einfacher Tag. Knapp fünf Kilometer nach dem Start haben wir uns überschlagen. Wir haben dort viel Zeit verloren: wir mussten den Wagen auf seine vier Räder stellen und checken, ob alles in Ordnung ist bevor wir losfahren konnten», so der Katari, der sich mit Rang 14 zufrieden geben musste. «Später haben wir uns kurz verfahren – die Navigation war heute wirklich nicht einfach. Einmal haben wir uns noch festgefahren und etwa 20 Minuten verloren. In der Gesamtwertung liegen wir nun auf Rang zwei. Wir haben zwar viel Zeit verloren, aber es war wichtig, dass wir es ins Ziel schaffen. Schließlich liege noch ein paar Tage vor uns.»

Hirvonen erlebte heute alle Tücken, die eine Dakar bereit halten kann und kam nach ein paar Problemen als 16. ins Ziel. «Wir haben uns verfahren, konnten aber wieder zurück finden. Später sind wir ziemlich tief steckengeblieben und das hat uns viel Zeit gekostet», fasst Hirvonen den Start in den Tag zusammen. «Danach lief es ganz gut. Wir sind zwar noch einmal steckengeblieben, aber nur sehr kurz. Aber das ist Teil des Spiels. Heute habe ich zum ersten Mal wirklich mitbekommen, wie schwierig die Navigation sein kann.»

Am Donnerstag führt die elfte Etappe von La Rioja nach San Juan und hält für die Teilnehmer alle Arten an Sand bereit – weich, fest, Fesch-Fesch. Allerdings stehen auch einige Flussbetten auf dem Programm der 431 Kilometer langen Prüfung. Insgesamt legen die Piloten 712 Kilometer zurück.

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