Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

DTM-Dateningenieur: «Dann endet es in einem Drama»

Von Otto Zuber
Pim de Wit

Pim de Wit

Ein DTM-Team besteht aus mehr als nur den Rennfahrern. Wir stellen die Menschen im Hintergrund vor. Heute: Pim de Wit, Dateningenieur.

Zahlen, Daten und Werte: Das ist die Welt von Pim de Wit, dem Dateningenieur von Edoardo Mortara. Alle Informationen, die von den Fahrzeugsensoren aufgezeichnet werden, laufen bei den Performanceingenieuren zusammen, die sie dann bis ins kleinste Detail genau analysieren.

Dabei arbeitet de Wit besonders eng mit Mortaras Renningenieur zusammen. «Wir sitzen direkt nebeneinander und haben daher kurze Kommunikationswege», erklärt er die offene Struktur in der Race Operations. «Es gibt sechs Gruppen in unserem Büro und wir alle sitzen nebeneinander. Das erleichtert die Kommunikation.»

Was ist die größte Herausforderung bei deinem Job? 

Wir arbeiten alle als Gruppe zusammen - der Renningenieur, der Performanceingenieur und der Fahrer. Gemeinsam wollen wir aus Edo das Meiste herausholen. Unsere Aufgabe ist es, ihm ein Auto hinzustellen, mit dem er seine Leistung abrufen kann und mit dem er dann nicht aufzuhalten ist. Die wichtigste Eigenschaft für meine Arbeit ist analytisches Denken. Aber es gibt auch einen sozialen Aspekt, denn man arbeitet natürlich mit einem Team zusammen. Man muss also auch ein Gefühl dafür haben, was andere Menschen brauchen, wann sie genervt sind. Motorsport ist ein Teamsport. Man muss darauf achten, was jemand braucht, um das Maximum aus ihm herauszuholen. Das dauert eine Weile, bis man das versteht. Manche Fahrer sind am besten, wenn sie sauer sind, andere wenn man sie den ganzen Tag lobt. 

Wie wichtig ist ein gutes Verhältnis zum Fahrer? 

Sehr wichtig, denn wenn es mit einem Fahrer nicht funktioniert, kann es in einem Drama enden. Wenn man aber mit wenigen Worten auskommt und trotzdem versteht, was gemeint ist, dann spricht man dieselbe Sprache und kann sich gegenseitig motivieren. Natürlich spricht man mit dem Fahrer viel über das Setup. Wir entscheiden zusammen mit dem Renningenieur in welche Richtung wir gehen. Zudem analysiere ich, was er verbessern könnte. Wie sieht es beim Bremsen aus, was ist das Ziel in der Mitte der Kurve und am Kurvenausgang. 90 Prozent davon machen die Fahrer normalerweise schon richtig. Aber man versucht immer, gemeinsam das Maximum zu finden und 100 Prozent zu erreichen. 

Wie sehr musst du deine Arbeit an die Fähigkeiten des Fahrers anpassen? 

Ziemlich stark, denn jeder Fahrer hat einen anderen Fahrstil. Wenn ich einen Vergleich ziehe, wähle ich immer einen Fahrer aus, der einen ähnlichen Fahrstil besitzt - selbst wenn er vielleicht etwas langsamer als der Schnellste ist, dieser aber einen ganz anderen Stil aufweist. Ansonsten würde mein Fahrer sofort sagen: So etwas kann ich nicht. Man muss die Stärken seines Fahrers kennen und immer daran arbeiten. 

Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß und was machst du in deiner Freizeit? 

Am meisten Spaß macht es mir, zu gewinnen! [lacht] Am schönsten ist es für mich, wenn ich lila/pinke Sektorenzeiten auf dem Zeitenmonitor sehe - das ist ein gutes Gefühl. In meiner Freizeit mag ich Outdoor-Sportarten: Mountainbiking, Skifahren, Snowboarden und auch Kitesurfen, wenn ich den richtigen Ort dafür finde und das Wetter passt. Das können wir dann in Zandvoort machen! 

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