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Alex Zanardi nach DTM-Test: Misano kann kommen

Von Andreas Reiners
Immerhin 294 Runden drehte Alex Zanardi bei den Tests in Vallelunga. Mit den Umbauten an seinem BMW M4 DTM kommt er immer besser zurecht.

Alex Zanardi ist bereit für seinen DTM-Gaststart! «Misano kann kommen», sagte der Italiener nach den Testfahrten in Vallelunga. 294 Runden absolvierte der 51-Jährige an zwei Tagen im auf seine Bedürfnisse angepassten BMW M4 DTM. Ein echtes Mammutprogramm. Die Ziele: Einstellen auf das Fahrverhalten und die Funktionsweise der zahlreichen Modifikationen im Cockpit. Und warm werden für Misano. Denn der Start rückt immer näher, vom 24. bis 26. August misst sich der Italiener bei seinem Heimspiel mit den 18 DTM-Stars. Zanardis Testfazit: «Der Test war super, es ist alles bestens gelaufen, und wir sind auf einem guten Weg. Es ist vieles neu, aber ich komme von Runde zu Runde besser damit zurecht.»

Misano ist nach seinem Horrorunfall 2001 auf dem Lausitzring nicht die erste Herausforderung im Motorsport. Zanardi tritt aber erstmals in der DTM an. Und: Auch die Umbauten im Cockpit haben sich im Vergleich zu den Boliden, die er in der Vergangenheit gefahren hat, stark verändert. Die wesentlichste Neuerung ist dabei das Bremssystem. Zum ersten Mal bremst Zanardi mit der Hand und nicht mehr wie bisher mit einer am Bremspedal im Fußraum fixierten Beinprothese. Zanardi: «Der Fortschritt vom bisherigen zum aktuellen System ist massiv. Ein Rennauto wie den BMW M4 DTM zu fahren, ist physisch sehr anspruchsvoll. Für mich wäre es noch einmal deutlich anstrengender, wie bisher mit meiner Prothese zu bremsen.»

Es habe sich beim ersten Losfahren aus der Box sehr ungewohnt angefühlt, einen komplett leeren Fußraum ohne Pedalbox vor sich zu haben, sagte Zanardi: «Ich dachte: "Das ist wirklich komisch!" Aber ich muss sagen, dass das ganze System für mich sehr intuitiv funktioniert. Ich komme hervorragend damit zurecht.» Beim alten System gab es vor allem zwei Probleme: Zanardi schwitzte unter der Beinprothese sehr stark. Und: Neben der schnelleren Erschöpfung verlor er auch sein Gefühl für den richtigen Bremsdruck. Das Ergebnis der Ingenieursarbeit: Ein effizienteres System, das ihm vor allem seinen Langstreckeneinsatz in Daytona 2019 erleichtern soll.

«Es ist vollkommen anders als das, was ich bisher gewohnt war», bestätigt Zanardi nach dem Test. «Es macht mich zwar nicht schneller, aber ich hätte das umfangreiche Programm, das ich an den beiden Tagen hier in Misano absolviert habe, mit dem alten System nie geschafft. Ich habe so viele Runden abgespult, in einem Auto, das ich bisher noch nicht gefahren bin, und das, nachdem ich seit fast zwei Jahren kein Rennen mehr bestritten habe. Das wäre mit dem vorherigen System schlichtweg unmöglich gewesen. Es ist, als ob ich vom körperlichen Aspekt her ein anderer Fahrer bin.»

Ja, Misano kann für Zanardi kommen. Allerdings geht der 51-Jährige sein Abenteuer mit einer gehörigen Portion Respekt an. Gelungene Testfahrten hin oder her. «Das wird ein Riesenevent für mich – und wahrscheinlich eine der schwierigsten Aufgaben, denen ich mich in meiner Rennsport-Karriere gestellt habe», sagt Zanardi. «Die DTM ist meiner Meinung nach momentan die am härtesten umkämpfte und am besten besetzte Rennserie der Welt – noch vor der Formel 1. Ich werde versuchen, zumindest ein Auto hinter mir zu lassen. Mal sehen, ob ich das schaffe. Das wird hart, aber sehr interessant.»


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