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Ravaglia über alte Zeiten und ein Alfa-Comeback

Von Andreas Reiners
Roberto Ravaglia

Roberto Ravaglia

Die DTM macht am Wochenende Station in Misano. Das dritte Rennwochenende wird auch Robert Ravaglia besuchen, Champion von 1989. Der Italiener erinnert sich an besondere Zeiten.

Es ist oft so: Spricht man mit einem der früheren DTM-Helden, fangen die Augen an zu leuchten. Es wird in Erinnerungen gekramt, Erlebnisse hervorgeholt, Anekdoten ausgetauscht.

Ja klar: Im Rückblick werden sicher auch Dinge verklärt. Trotzdem ist es immer wieder interessant und lehrreich, mit den alten Recken über alte Zeiten zu sprechen.

Roberto Ravaglia fuhr 1985, 1989, 1990 und 1992 in der DTM, absolvierte 49 Rennen, von denen er sechs gewann. Höhepunkt war natürlich sein Titelgewinn 1989 im legendären BMW M3.

«Das war damals eine richtig tolle Zeit. Das Jahr meines Titelgewinns war für mich eine der besten Episoden in meinem Leben als Rennfahrer», sagte der Italiener dtm.com. Das Niveau sei sehr hoch gewesen, erinnert er sich: «Mercedes war da, aber Ford und Opel auch, später kam Audi dazu.»

Lockere Zeiten

Was man auch oft hört: Es waren andere Zeiten, wesentlich lockerer. Ravaglia bestätigt das: «Als wir damals im Fahrerlager ankamen, hatten wir noch Zeit, Fußball zu spielen. Heutzutage haben Rennfahrer keine Zeit mehr. Sie müssen sich um so viele Sachen kümmern: Besprechungen, Datenanalyse... Der Wettbewerb ist gleich, aber das Niveau ist um ein Vielfaches höher. Diesen Fortschritt kann man in jeder Motorsportkategorie beobachten.»

Eine Anekdote vom Saisonfinale in Hockenheim hat Ravaglia auch parat. Ihm reichte damals im ersten von zwei Rennen ein elfter Platz, um sich den Titel vorzeitig zu sichern. Die Ansage war klar: Alle BMW-Fahrer fahren für ihn, sichern ihn ab.

Aber dann, in der ersten Runde in der Schikane – damals fuhr die DTM noch auf dem alten, langen Kurs – bekam es Ravaglia mit der Angst zu tun. «Ich blickte beim Anbremsen in den Rückspiegel und sah, wie sich ein Fahrer komplett verbremste, mit stehenden Rädern: Ausgerechnet ein M3, das Auto von Steve Soper!»

Ravaglia weiter: «Das Auto kam mit vier blockierenden Rädern auf die erste Kurve zu, schaffte es unmittelbar vor mir irgendwie durch die Schikane – vielleicht nur zwei, drei Zentimeter vor meiner vorderen Stoßstange! Ich fuhr zunächst geradeaus, bremste und fuhr erst dann wieder los. Da hatte ich wirklich Glück.»

Er sicherte sich den Titel vorzeitig. Für ihn eine tolle Erinnerung. «Wir sollten aber auch keineswegs Charly Lamm, meinen Teammanager, vergessen. Es geht keine Woche vorbei, ohne dass ich an ihn denke.»

Vor Ort in Misano

Ravaglia wird am dritten Rennwochenende der DTM in Misano wieder vor Ort sein, wie 2018 auch schon. Klar: Auch der 62-Jährige würde es gerne sehen, wenn eine italienische Marke wieder am Start wäre.

Alfa Romeo, wenn wir schon bei «früher» sind. Immerhin war die Marke in den 90er Jahren Retter der DTM. Ravaglia: «Vor einigen Jahren wurde oft von einer Rückkehr von Alfa Romeo in die DTM gesprochen, aber ich glaube, dass die Marke jetzt sehr stark in der Formel 1 involviert ist. Natürlich wäre es toll für die Serie, wenn Alfa zurückkehren würde. In der DTM liegt der Nachdruck nach wie vor sehr stark auf Deutschland. Vielleicht sollte die Serie also internationaler werden, aber ich weiß, dass die Organisation auch an diesem Aspekt arbeitet.»


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