René Rast: Das macht den Audi-Fahrer so gut

Von Andreas Reiners
René Rast

René Rast

René Rast hat zuletzt mal wieder mit einem starken Rennen beeindruckt, und das nicht zum ersten Mal. Kein Wunder: Er tickt ein wenig anders als andere Fahrer.

«Ausnahmetalent». Oder «unglaublich». Beziehungsweise «beeindruckend». René Rast hat zuletzt in Zolder mal wieder unterstrichen, wie er die DTM seit seinem Einstieg als Stammfahrer 2017 erobert hat. Die Bilanz seitdem: 44 Rennen, zwölf Siege, 16 Podiumsplätze, 492 Punkte.

Zwei Siege feierte er in bislang vier Saisonrennen, in den anderen beiden Läufen befand er sich in der Spitzengruppe, als ihm die Technik beziehungsweise das Safety Car einen Strich durch die Rechnung machten.

Der 32-Jährige sorgt immer wieder für neue Superlative. «Ich weiß nicht, wie er’s macht. Eine unglaublich beeindruckende Leistung! Wenn René freie Fahrt bekommt, setzt er sich einfach vom Rest des Feldes ab. Und er macht auch kaum Blödsinn», sagte DTM-Chef Gerhard Berger.

Nun, zaubern kann auch Rast nicht. Und er hat schon oft erklären müssen, wie er’s macht.

2019 sind in der DTM mal wieder einige Dinge neu, allen voran das Auto mit dem neuen Vierzylinder-Turbomotor. Die Fahrer mussten ihren Fahrstil anpassen, außerdem dreht sich in diesem Jahr viel um das Reifenmanagement. Die Pneus, die mehr leiden als vorher, am Leben halten – das ist ein Großteil der Miete im Rennen.

Rast hat mit Umstellungen wenig Probleme. Was zum einen an seiner Erfahrung liegt. Er hat über 300 Rennen in Serien wie dem GT Masters, der WEC oder dem Porsche Carrera Cup absolviert, zahlreiche Meisterschaften und 24-Stunden-Rennen gewonnen. Er ist erst seit 2017 in der DTM, fuhr aber in seiner Karriere schon alles, was vier Räder hat.

Rast erklärt bei SPEEDWEEK.com den Vorteil: «Ich kann die verschiedenen Fahrstile der unterschiedlichen Fahrzeuge immer wieder adaptieren, auch im Rennen.» In den GT-Rennen lernte er, Rennen und Gegner zu lesen sowie zu überholen. Und den Umgang mit den Reifen.

Hinzu kommen Ehrgeiz und Arbeitseinstellung. In seinem Meisterjahr 2017 verriet er, dass er an den Rennwochenende nicht der Typ ist, der seine acht, neun Stunden Schlaf braucht.

Im Gegenteil: Er wälzt bis in die Nacht Daten. Fünf Stunden Schlaf sind da schon viel. Stattdessen: Daten anschauen, an sich arbeiten, sich reinfuchsen, dranbleiben, mit dem Team auseinandersetzen, Kompromisse eingehen «und die DTM zum Hauptthema deines Lebens machen», so die Erfolgsgeheimnisse. Und auch nicht jeder Fahrer hat wie Rast einen Simulator im Wohnzimmer stehen.

Beispiel Qualifying in Zolder: «Da war ich so gut wie vorbereitet wie lange nicht, was das Fahrerische angeht. Ich war mit einem Fahrplan unterwegs, der am Ende super funktioniert hat.» Der Lohn: Zweimal Startplatz zwei und damit auch zusammen vier zusätzliche Punkte.

Rast weiter: «Ich konnte in der Vergangenheit schon immer gut mit neuen Situationen umgehen.» Einen kleinen Seitenhieb gegen die Konkurrenz kann er sich dann nicht verkneifen: «Ich setze mich extrem mit allem auseinander, gehe sehr tief ins Detail und bleibe lange auf, um Dinge zu verstehen und arbeite intensiv, was andere vielleicht nicht tun und den Preis dafür zahlen.»


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