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ABT Sportsline verabschiedet sich bei Finale von Audi

Von Jonas Plümer
Mit dem Abt-Audi TT-R begann 2000 das DTM-Abenteuer des Teams - ein solches Fahrzeug wird im Fahrerlager in Hockenheim ausgestellt

Mit dem Abt-Audi TT-R begann 2000 das DTM-Abenteuer des Teams - ein solches Fahrzeug wird im Fahrerlager in Hockenheim ausgestellt

In Hockenheim wird nach 25 Jahren die Ära von ABT Sportsline mit Audi in der DTM enden. Viele Gäste verabschieden die Marke mit den vier Ringen vom Team aus Kempten. Weiter Unverständnis über GT3-Ende von Audi.

Beim DTM-Finale auf dem Hockenheimring endet am kommenden Wochenende eine einzigartige Ära: Nach 25 gemeinsamen Jahren in der DTM startet ABT Sportsline in der wichtigsten deutschen Rennserie vorläufig zum letzten Mal mit Fahrzeugen der Marke Audi. Ab 2025 kooperiert das Unternehmen in der DTM mit der italienischen Audi-Tochter Lamborghini - hier erfahrt ihr mehr zum Markenwechsel.

Hans-Jürgen Abt: «ABT und Audi, das gehörte 25 Jahre lang einfach zusammen»

«Unser DTM-Engagement ist eigentlich aus der Not heraus entstanden», erinnert sich Hans-Jürgen Abt, CEO der ABT Gruppe. «Nach dem Aus der Deutschen Supertourenwagen-Meisterschaft hatten wir Ende 1999 plötzlich kein Betätigungsfeld mehr. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion ist das TT-Konzept entstanden, mit dem wir uns für die DTM beworben haben. Wir haben dann in 100 Tagen drei Autos gebaut und sie in Hockenheim erstmals eingesetzt. Daraus ist eine der erfolgreichsten und längsten Partnerschaften der Motorsportgeschichte geworden, die ABT Sportsline auch als Unternehmen insgesamt geprägt hat. ABT und Audi, das gehörte 25 Jahre lang einfach zusammen. Es ist sehr schade, dass Audi das GT3-Engagement nicht fortführt.»

Abt-Audi TT-R aus der Saison 2000 im Fahrerlager von Hockenheim

Ein Abt-Audi TT-R aus der Saison 2000 wird im Fahrerlager von Hockenheim zwischen den Trucks des Teams ausgestellt und an die Anfänge erinnern. Mit dem kompakten Coupé wurde Laurent Aiello 2002 sensationell DTM-Champion. Es war der erste von insgesamt zehn DTM-Titeln, die ABT Sportsline und Audi gemeinsam feierten. 77 Siege bei bisher 331 Rennen, 258 Podien, 91 Pole-Positions und 86 schnellste Runden komplettieren die einzigartige Erfolgsbilanz, die ABT Sportsline zum erfolgreichsten aktiven DTM-Team macht.

Thomas Biermaier: «Audi wird bei ABT Sportsline auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen»

Der heutige CEO von ABT Sportsline, Thomas Biermaier, begann seine Karriere 2000 als Praktikant im DTM-Team und hat alle 25 DTM-Jahre in verschiedenen Positionen hautnah miterlebt und mitgeprägt. «Eine Verbindung, wie wir sie mit Audi in der DTM hatten, ist im Motorsport einmalig», sagt er. «Es bleiben unendlich viele Erinnerungen an die gemeinsamen Rennen, Siege, Meistertitel, vor allem aber auch an die vielen großartigen Menschen bei Audi und bei Audi Sport, die uns mehr als zwei Jahrzehnte lang begleitet haben. Mit einigen von ihnen werden wir weiter zusammenarbeiten, denn in der Fahrzeugveredelung wird Audi bei ABT Sportsline auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. In Sachen DTM sagen wir: Danke, Audi!»

Harry Unflath: «Viele Mitarbeiter von Audi Sport sind Freunde geworden»

«Viele Mitarbeiter von Audi Sport, die uns in den letzten 25 Jahren begleitet haben, sind Freunde geworden, die wir auch abseits der Strecke immer wieder gerne treffen», erläutert ABT Sportmarketingchef Harry Unflath. Einer von ihnen war Volker Nossek, der ABT Sportsline von Tag eins an in der DTM unterstützte und 2021 im Alter von nur 59 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb. «Volker werden wir nie vergessen und es ist schön, dass sein Sohn Bastian inzwischen als Performance-Ingenieur bei uns im DTM-Team arbeitet. Der heutige Chef von Audi Sport, Rolf Michl, und der Chef von Audi Sport customer racing, Chris Reinke, sind ehemalige ABT Mitarbeiter. Auch das zeigt, wie eng die Verbindungen zwischen ABT und Audi waren und sind.»

Martin Tomczyk: «DTM-Titel zum Abschied wäre das i-Tüpfelchen»

ABT Motorsportdirektor Martin Tomczyk begann seine DTM-Karriere 2001 als 19-Jähriger mit dem Abt-Audi TT-R und gewann den DTM-Titel zehn Jahre später als Audi-Werksfahrer. Er könnte am kommenden Wochenende der erste DTM-Champion werden, der die Meisterschaft auch am Kommandostand holt. «Davon sind wir nach zwei sehr schwierigen Wochenenden am Sachsenring und auf dem Red Bull Ring leider recht weit entfernt», so der ehemalige Audi- und BMW-Werksfahrer. «15 Punkte auf Mirko Bortolotti sind ein großer Rückstand und nur schwer aufzuholen. Aber wer ABT Sportsline kennt, der weiß, dass wir nie aufgeben und bis zur letzten Runde kämpfen werden. In einem DTM-Finale kann erfahrungsgemäß alles passieren. Wir haben uns akribisch vorbereitet und freuen uns auf ein spannendes Finale. Natürlich wäre es das i-Tüpfelchen, Audi zum Abschied einen weiteren DTM-Titel schenken zu können.»

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