AMG-Star Lucas Auer: «Konstanz ist am wichtigsten»
Nach dem ersten Lauf auf dem Norisring mit Platz sechs betrug Lucas Auers Vorsprung in der Tabelle auf Sieger Jordan Pepper nur noch sechs Punkte. Mit Platz acht am Sonntag konnte er einen Zähler mehr als der Südafrikaner holen, doch Letzterer wurde vom Norisring-Spezialisten Thomas Preining eingeholt.
Vor der zweiten Saisonhälfte, die am 9. und 10. August auf dem Nürburgring beginnt, sagt der zweifache Saisonsieger Auer: «Zwei oder mehr Rennen in der Saison zu gewinnen kommt eher selten vor. Konstanz ist sehr wichtig geworden. Platz sechs im ersten Norisring-Rennen war nicht so schlecht bei der Enge des Feldes. Die erste Runde war sehr gut und auch der Boxenstopp passte. Ziel ist, dass wir länger die maximale Leistung bringen können. Auch im zweiten Lauf passten die Stopps und die Strategie. Wichtig war, dass ich Jordan Pepper hinter mir halten konnte.»
Von früheren Rennen auf den einzelnen Strecken auf die heurige Form zu schließen, bringe wahrscheinlich nichts, meint der elffache DTM-Sieger: «Die Verhältnisse ändern sich, es dreht sich vieles um. Darum möchte ich für die zweite Hälfte der Saison keine Prognosen über die Form auf den vier Strecken abgeben.»
Zum Lambo-Werkfahrer Pepper meint Auer: «Ich kenne Jordan schon lang. Seine Position ist kein Zufall, er und sein Team machen einen tollen Job.» Aber auch sein neues Umfeld bei Landgraf sei spitze: «Die Eingewöhnung war leichter als gedacht. Ich fühlte schon beim ersten Test, dass es passt zwischen uns. Das Team hat viel Erfahrung, das Management versteht den Job.»
Für ihn war zuletzt ein Markenwechsel kein Thema: «Aber manche Gerüchte sind so etwas von an den Haaren herbeigezogen. Es war im vorigen Herbst nichts an den Wechselmeldungen dran. Mein Verhältnis zu AMG ist lang und intensiv. Und der im Vorjahr unterschriebene neue Vertrag ist längerfristig.»
Ambitionen in Richtung Langstrecke (WEC) hat Auer nie verhehlt, doch er gibt zu: «Die WEC ist sicher interessant, für mich aber mehr die Hypercars, und da ist Mercedes nicht vertreten. Die DTM ist für mich die Toppserie. Aber auch die GT World Challenge, in der wir Titelchancen haben, hat große Bedeutung. Ich will da gar keinen Unterschied machen.»
Die DTM mit GT3-Autos sieht er nicht als Abstieg von den Class-1-Boliden: «Ja, das war Herstellersport, jetzt haben wir Privatteams mit Werkunterstützung, aber eine viel breitere Konkurrenz.»
Und sein Onkel Gerhard Berger ist trotz intensiver Beschäftigung mit seinem kleinen Sohn Johan auf Kartbahnen weiter voll informiert: «Das heißt nicht, dass er nicht mehr über die DTM oder die Formel 1 informiert ist. Der ist total auf dem Laufenden. Wir sind regelmäßig im Austausch. Der Rennsport ist in seinem Blut!» Er wird auch weiter mit dem Neffen in dessen Titelkampf mitfiebern.