KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Manuel Reuter: «Ich würde es Timo Glock gönnen»

Von Andreas Reiners
Manuel Reuter

Manuel Reuter

Für Altmeister Manuel Reuter ist die Sache beim DTM-Double im niederländischen Zandvoort klar: An Audi führt am kommenden Wochenende kein Weg vorbei.

Neben Jamie Green als Dominator der Saison hat der Opel-Routinier aber noch einige andere Piloten auf dem Zettel.

Die DTM gastiert an diesem Wochenende in Zandvoort. Das vierte Saisonevent wird nach dem speziellen Kurs auf dem Norisring wichtige Erkenntnisse bringen, wo die Reise für die Hersteller hingehen wird. Einfluss nehmen wird auch das Performance-Gewicht. Audi und Mercedes haben die schwersten, BMW hat die leichtesten Autos im Feld.

Für Manuel Reuter sind allerdings die Ingolstädter Favorit. «Ich denke Audi ist Favorit, wie die ganze Saison schon. Am Norisring waren sie zwar nicht ganz so erfolgreich, dass hatte aber natürlich auch damit zu tun, dass sie dort viel Gewicht im Auto hatten. Daher glaube ich schon, dass mit Audi als erstes zu rechnen ist», sagte der frühere DTM-Pilot «DTM.com».

Die Lage bei den strauchelnden BMW sieht der Sprecher der Fahrergewerkschaft DTMDA skeptisch. Von einer Krise will er aber nicht sprechen, auch wenn BMW erst zuletzt auf dem Norisring durch Bruno Spengler die erste Pole Position und den ersten Podiumsplatz einfahren konnte. In der Herstellerwertung ist BMW derzeit nur noch die dritte Kraft mit einigem Abstand hinter Audi und Mercedes.

«Wir reden hier ja nicht von riesigen Zeitabständen – wenn man eineinhalb Zehntel findet und weiter vorne steht, ist man schon bei der Musik. Verliert man dagegen zwei Zehntel auf die Spitze, ist man teilweise schon außerhalb der Top-Ten. Diese enorme Leistungsdichte ist momentan das Schwierige», erklärt der Vizemeister des Jahres 2000: «Ich hoffe, dass sie sich bei BMW nach diesem Wochenende das eine oder andere nochmal in Ruhe anschauen konnten und in Zandvoort vielleicht diesen entscheidenden kleinen Schritt nach vorne machen können.»

Das hofft Reuter auch speziell für Timo Glock, der wie seine Teamkollegen auch unter den Schwierigkeiten bei BMW zu leiden hat. «Dem würde ich es gönnen, wenn der Knoten endlich platzen würde. Da wären auch noch einige andere, denen ich einen Erfolg wünsche, aber letztendlich ist die DTM kein Wunschkonzert, es kommt immer auf das komplette Paket an – und da hat nunmal Audi im Moment die besten Karten.»

Nicht vergessen darf man laut Reuter die dritte Marke in der DTM: «Auch mit den Mercedes-Jungs muss man auf jeden Fall rechnen, dass hat man in den vergangenen Rennen gesehen: Wenn sie die Qualifikation einigermaßen zusammenbringen, dann sind die jederzeit in der Lage, aufs Podest zu fahren.»

Manuel Reuter feierte seine DTM-Premiere als 23-Jähriger 1985 im Ford Sierra XR4Ti und holte noch im gleichen Jahr sein erstes Podest. 1996 war Reuters Erfolgsjahr: Neben seinem zweiten Le Mans-Sieg nach 1989 konnte er im spektakulären Opel Calibra V6 die internationale ITC-Meisterschaft gewinnen. Noch bis Ende 2005 war der Wahl-Österreicher für die Marke mit dem Blitz in der DTM aktiv und bestritt in seiner Laufbahn 203 Rennen in der Tourenwagenserie.

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