Hans Weber: «Heftiger Sturz mit guten Haltungsnoten»

Von Rudi Hagen
Hans Weber im Zweikampf mit Jasper Iwema

Hans Weber im Zweikampf mit Jasper Iwema

Das hatte sich Hans Weber sicher anders vorgestellt. Aus den letzten beiden Grands Prix der Eisspeedway-WM 2017 im niederländischen Heerenveen holte der Schlierseer nur vier Punkte.

Der GP 9 am Samstag verlief für Hans Weber besonders schlecht. Gleich im ersten Heat des Abends kämpfte der «Eishans» mit Jan Klatovsky um den Laufsieg, aber in der Zielkurve knallte er mit Karacho in die Strohballen. «Das war ein sehr heftiger Sturz, aber meine Haltungsnoten waren gut», scherzte Weber am anderen Vormittag im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Aber so lustig war das Ganze nicht, im Gegenteil. Der Sturz war der Anfang vom Ende für Hans Weber beim GP 9.

Weber: «Das Vorderrad hatte zu schmieren angefangen und ich wollte es mit dem Hinterrad abfangen. Da habe ich Grip bekommen und es ging direkt bei vollem Speed geradeaus in die Bande. Ich bin dann gleich nach dem Sturz auf dem Eis die Gerade heruntergelaufen ins Fahrerlager, habe noch den Zuschauern zugewinkt und gelacht, aber eine Viertelstunde später war mir gar nicht mehr zum Lachen zumute. Mir ging es immer schlechter und mir war schwindelig. Es ist mir echt nicht gut gegangen. Wir haben dann im Team gesagt, es ruhiger angehen zu lassen. Aber das ist nicht meine Art.»

Dass Hans Weber hier schon von der Rolle war und besser gleich nach dem Sturz hätte aufhören sollen, wurde in Heat 5 deutlich. Max Niedermaier war unfreiwillig abgestiegen und wurde disqualifiziert. Nach der Unterbrechung kam Weber nicht früh genug wieder zum Rerun an das Startband und wurde ebenfalls ausgeschlossen.

«Mein Hinterrad schmierte und ich wollte noch schnell etwas Luft aufpumpen», erinnerte sich Weber, «aber ich habe da schon gemerkt, dass es kreislaufmäßig bei mir bergab ging. Ich hätte auch nicht meinen Helm abnehmen sollen, denn das kostete alles Zeit, die mir am Ende fehlte.» Nach seinem Nuller in Heat 9 gab er schließlich für diesen Abend auf.

Am Sonntag fuhr Hans Weber immerhin vier Punkte ein. Zwei mehr hätten es auf jeden Fall sein können denn in Heat 7 lieferte er sich mit Stefan Svensson einen Kampf auf Biegen und Brechen. In der letzten Kurve schob sich Weber innen an dem Schweden vorbei, räumte ihn dabei aber ab und dann sich selbst.

Seine beste Leistung des Wochenendes lieferte Weber in Lauf 9 ab, als er Igor Kononov vier Runden lang beherzt attackierte und sich Platz 2 vor Günther Bauer sicherte.

Der Einstieg in die Eissaison 2017 war für Hans Weber nach eigenen Aussagen nicht leicht. «Wir hatten anfangs wahnsinnige Schwierigkeiten mit dem Fahrwerk und mussten erst das richtige Setup finden. Als wir dann aber vom Franky Zorn die Öhlins-Gabel gekauft hatten, da ist es besser gegangen. Aber dann die Probleme mit Togliatti, die wahnsinnige Wartezeit an der Grenze. Ich habe auch im Sommer viel Stress gehabt. Ich hatte die Arbeit gewechselt und bin jetzt als Projektleiter bei meinem Hauptsponsor GE-Service in Wasserburg beschäftigt. Für einen wie mich, der kein Profi ist, ist es nicht so einfach, Beruf und Sport unter einen Hut zu bekommen.»

Immerhin wurde Hans Weber in Berlin Deutscher Vizemeister und schloss die WM 2017 mit 29 Punkten und Platz 14 ab.

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