KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Wo sieht sich Martin Haarahiltunen gegen die Russen?

Von Thorsten Horn
Jeweils zweimal Eisspeedway-Weltmeister: Posa Serenius (li.) und Martin Haarahiltunen

Jeweils zweimal Eisspeedway-Weltmeister: Posa Serenius (li.) und Martin Haarahiltunen

Mit seinem zweiten Eisspeedway-Weltmeistertitel stellte sich Martin Haarahiltunen auf eine Stufe mit seinem Landsmann Per-Olof Serenius. Dass der Altmeister einen Comeback-Versuch unternehmen könnte, befürchtet er nicht.

Ohne die Russen am Start, ist es um einiges leichter Eisspeedway-Weltmeister zu werden. Die erfolgreiche Titelverteidigung von Martin Haarahiltunen in der Max-Aicher-Arena in Inzell war mit zehn von zehn möglichen Heat- sowie beiden Final-Siegen allerdings so souverän, dass an seinem Verdienst keinerlei Zweifel besteht.

«Es war hart, sehr hart. Es waren viele starke Fahrer am Start, wie Niclas (Svensson), Luca (Bauer), Harald (Simon), Franky (Zorn) und viele mehr. Alle waren auf einem hohen Level. Ich glaube, es war ein bisschen härter als letztes Jahr», sagte «Haara» gegenüber SPEEDWEEK.com mit einem leichten Hang zur Übertreibung. Irgendwie hatte man immer das Gefühl, dass der 32-jährige Schwede im Ernstfall auch noch eine Schippe hätte drauflegen können.

Angesprochen auf seinen Landsmann Per-Olof «Posa» Serenius, der 1995 und 2002 gegen die übermächtigen Russen Weltmeister geworden war, sagte er, dass ihn der seit dem 9. März 75-Jährige einst zum Eisspeedway gebracht hat. Befürchtungen, dass dieser nun Bestrebungen unternehmen könnte, um wieder alleiniger Eisspeedway-König von Schweden zu werden, hat Haarahiltunen nicht. «Ich denke, er ist zu alt dafür. Aber ich muss auch sagen, was er am Freitag beim Abschiedsrennen von Günther Bauer gezeigt hat, war nach wie vor schön anzusehen. Dazu muss man aber auch wissen, dass er dafür bei uns extra drei Tage trainiert hat. Von daher wusste ich, dass er es noch kann.»

Ernster wird Haarahiltunen beim Thema ausgeschlossene Russen: «Es ist, wie es ist. Klar würde ich gern zeigen, dass ich auch mit den Russen im Feld Weltmeister werden kann. Ich habe sie schon vor den Sanktionen teilweise geschlagen. Inzwischen fühle ich mich noch stärker und konstanter. Ich weiß, dass ich auf einem ähnlichen Level bin. Vielmehr würde ich mich allerdings freuen, wenn sie überhaupt wieder dabei wären, denn das sind alles sehr gute Freunde von mir und uns allen hier.»

Nach dem WM-Finale ist für Haarahiltunen und seine schwedischen Kollegen noch nicht Füße hochlegen angesagt. Er wird zu Hause, er wohnt direkt an der Bahn in Örnsköldsvik, noch ein oder zwei Wochen trainieren können und das auch nutzen. Bevor es Anfang Dezember wieder losgeht, wird er viel arbeiten, um den Sport auch als zweifacher Weltmeister finanzieren zu können. Ansonsten hält er sich mit Motocross und im Fitnessstudio mit einem persönlichen Trainer fit.

WM-Endstand nach 2 Rennen:

1. Martin Haarahiltunen (S), 40 Punkte
2. Franz Zorn (A), 32
3. Harald Simon (A), 32
4. Luca Bauer (D), 30
5. Niclas Svensson (S), 24
6. Markus Jell (D), 22
7. Stefan Svensson (S), 21
8. Mats Järf (FIN), 19
9. Jimmy Olsen (S), 15
10. Jo Saetre (N), 13
11. Max Koivula (FIN),
12. Andrej Divis (CZ), 9
13. Lukas Hutla (CZ), 9
14. Bennedikt Monn (D), 6
15. Franz Mayerbüchler (D), 4
16. Hans Weber (D), 3
17. Sebastian Reitsma (NL), 1
18. Max Niedermaier (D), 0

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