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Franky Zorn (52): Zweites WM-Silber zum Schluss?

Von Thorsten Horn
Zweites WM-Silber für Franz Zorn

Zweites WM-Silber für Franz Zorn

Wenn es schlecht kommt, verliert Österreich mit Franz Zorn auch seinen zweiten Top-Eisspeedway-Piloten. Nach seiner zweiten WM-Silbermedaille hegt der Saalfeldener ähnliche Rücktrittsgedanken wie Harald Simon.

Neben Titelverteidiger Martin Haarahiltunen aus Schweden nahmen bei der WM-Siegerehrung am vergangenen Sonntag in der Max-Aicher-Arena in Inzell zwei Österreicher auf dem Podest Aufstellung. Während es für Harald Simon das erste WM-Podest war, kannte Franky Zorn dieses Gefühl möglicherweise noch aus dem Jahr 2000. Auch damals wurde er, hinter dem Russen Kyril Drogalin und vor Vladimir Fadeev, Vizeweltmeister.

Sein 30. Jahr auf dem Eis war in Abwesenheit der Russen eines der besten des 52-Jährigen aus Saalfelden. Drei Wochen vor Inzell wurde er im polnischen Sanok, wie 2008 an gleicher Stelle, Europameister und erkämpfte sich nun noch die WM-Silbermedaille. «Damit bin ich super happy. Natürlich auch mit den Umständen, weil das ja alles harte Arbeit ist. Nach dem EM-Titel hat es mich mit Covid niedergehauen. Letztes Wochenende war sehr anstrengend für mich, ich hatte wieder starke Kopfschmerzen und alles, was dazu gehört», meinte er gegenüber SPEEDWEEK.com.

Im Samstagsfinale musste Zorn mit dem vierten Platz hinter dem souveränen Haarahiltunen sowie Luca Bauer und Harri Simon vorliebnehmen. «Damit war ich natürlich überhaupt nicht zufrieden. Mein Fehler war, dass ich die rote Bahn gewählt hatte, dort aber am Startplatz ein Loch war. Da habe ich mich beim Start etwas verhakt und dann gleich mal zehn, 15 Meter verloren. Dann kommst du bei diesem hohen Level einfach nicht mehr nach», blickte er auf den ersten WM-Renntag zurück und zollte seinen Mitstreitern im Finale zugleich Respekt. Am Sonntag wählte er dann, obwohl Zweiter nach den Vorläufen, statt dem inneren den dritten Startplatz.

In den Heats hatte Zorn am Samstag lediglich gegen Haarahiltunen einen Punkt abgegeben. So auch am Sonntag. Wenn es da wieder ein Problemchen gegeben hätte, wäre es für den zweitschnellsten Fahrer im Feld gegebenenfalls sogar mit dem Podest eng geworden. «Der Haara ist top drauf, da gibt es gar nichts. Es spricht ja auch alles für ihn, da er gleich neben einer Strecke wohnt und so oft trainieren und testen kann, wie er will. Wir brauchen immer viel Zeit und Geld, um da rauf zu fahren. Bei dieser Gelegenheit vielen Dank an unsere schwedischen Kollegen, dass wir immer zu ihnen kommen dürfen und ebenfalls sehr gute Trainingsmöglichkeiten haben», lobte er seine Konkurrenten und Freunde in Personalunion.

Allerdings kann auch er sich mit dem Modus der für die vorderen Plätze einzig relevanten Finalplatzierungen nicht so recht anfreunden. «Bei der Fahrerbesprechung waren wir alle ziemlich verwundert, weil das Rennen mit Semifinals und Finale, also im Grand-Prix-System, ausgeschrieben war. Das ist für mich das ehrlichste System, weil man jeden eingefahren Punkt mitnimmt. Bei der Fahrerbesprechung haben sie uns gesagt, dass es nur 20 Vorläufe und ein Finale pro Tag gibt», ärgerte sich Zorn über die kurzfristige Verwandlung des Modus in Richtung Vabanque-Spiel.

Zu seiner Zukunft befragt, kommt auch aus Franky Zorns Mund unfrohe Kunde: «Ob ich weitermache, kann ich noch nicht sagen. Ich will jetzt erst einmal diesen Erfolg genießen, dann sehen wir weiter. Nach so einer Geschichte ist es natürlich schwierig aufzuhören. Fakt ist aber auch, dass man sich das Wirtschaftssystem auf unserer Welt anschauen muss und wie es weitergeht. Wenn das nur noch mit Kosten verbunden ist, die nicht sein müssten, wird es für jeden schwierig. Man findet auch kaum noch Nachwuchs, weil das alles so eine Schweine-Kohle kostet, aber für was? Ich glaube, die da oben wissen selbst nicht, warum zum Beispiel der Sprit so teuer ist. Für eine Fahrt nach Schweden fährst du nicht unter 900 Euro. Die musst du erst einmal haben. Für einen Flug bezahlst du hingegen 90 Euro. Das ist doch verrückt.»

Einen Dauer-Bonus hat Franky Zorn mit seinem gefühlt ewigen Sponsor Red Bull. Natürlich hat auch er sich Gedanken nach dem Tod von Dietrich Mateschitz gemacht, weiß aber «… dass die drei gleichen Geschäftsführer wie vorher da sind und alles für die Zukunft im Sinne von Didi geregelt ist. Er war so ein intelligenter und wunderbarer Mensch. Er hat sehr vielen Sportstätten und Sportlern auf der ganzen Welt geholfen. Er war ein unglaublicher Mensch.» Da verwunderten Frankys Blicke gen Himmel mit der berühmten Dose in der Hand bei den Siegerehrungen am Sonntag für die Tages- und die WM-Wertung nicht.


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