Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Revolutionäre Eisspeedway-Maschine: Geteiltes Echo

Von Thorsten Horn
Ein neunter Platz war Aki Ala-Riihimäkis bisher bestes Ergebnis in einem Eisspeedway-Grand-Prix. Vergangenen Samstag zog er in Inzell erstmals ins Finale ein, am Sonntag feierte er sogar den Sieg!

«From zero to hero» hieß es am vergangenen Wochenende beim Eisspeedway-Fest in Inzell. In der erstmals an beiden Tagen ausverkauften Max-Aicher-Arena fuhr der die letzten Jahre kaum durch vordere Platzierungen in Erscheinung getretene Aki Ala-Riihimäki jeweils ins Finale. Wenngleich der am Mittwoch zuvor 58 Jahre alt gewordene Finne am Samstag das Tagespodium als Vierter verpasste, war dies allein schon eine faustdicke Überraschung. Tags darauf toppte er seine Leistung: Nach starken Vorläufen gewann er das Finale sogar und somit den zweiten Grand Prix 2024. Damit liegt er vor den beiden finalen Rennen in Heerenveen auf dem zweiten WM-Rang.

Diese Leistungsexplosion muss Gründe haben, welche augenscheinlich auch beim neuartigen Bike von Ala-Riihimäki zu suchen sind. Vor zwei Jahren begann er damit, eine Eisspeedwaymaschine zu konstruieren und zu bauen, welche einen zirka 20 cm längeren Radstand und eine um 20 cm niedrigere Sitzposition aufweist. Mit diesem unkonventionellen, optisch gewöhnungsbedürftigen und subjektiv unästhetischen Gefährt tauchte er in Skandinavien schon mehrfach auf und wurde in diesem Jahr Finnischer Meister. Nach dem Training in Inzell titelten wir «Revolution oder Spinnerei?», was es ob der jüngsten Erfolge inzwischen zu relativieren gilt.

In den Rennen wurde deutlich, dass der Revolutionär (?) stets sehr gute Starts hatte. Vor allem auf schlechter werdendem Eis hatte er eine ruhigere Kurvenlage und dadurch in der Beschleunigungsphase Vorteile.

Ala-Riihimäki selbst wiegelte zu seinem technischen Vorteil ab: «Ich glaube nicht, dass meine jüngsten Erfolge nur mit dem Motorrad zu tun haben. Ich bin extrem glücklich mit dem Bike und fühle mich darauf viel wohler und sicherer, kann also schneller fahren. Dadurch bin ich motivierter, weil ich um die vorderen Plätze mitfahren kann. Ich habe noch ein paar Ideen für das Motorrad», sagte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Wie sieht der zweifache Weltmeister Martin Haarahiltunen dieses Konzept? War das Motorrad der Schlüssel zu Ala-Riihimäkis Erfolg? «Ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass ich ihn mit meinem Bike schlagen kann. Mein Problem war mein physisches Defizit nach meiner langen Verletzungspause. So konnte ich vor Inzell nur drei Tage trainieren. Er ist schon viele Jahre dabei und hat viel Erfahrung. Das ist der Schlüssel im Eisspeedway-Sport. Wir werden sehen, wie sich die Sache entwickelt.»

Reserviert bis ablehnend ist der Sieger vom Samstag, Max Niedermaier: «Er ist früher schon gut gefahren, aber die letzten Jahre viel gestürzt. Er fährt mit seinem Fahrgestell eine schöne Linie, das muss man sagen. Im Finale am Sonntag war es so, dass Haarahiltunen außen gefahren ist, um mir die Linie zuzuhauen. Das hat Ala-Riihimäki ausgenutzt und weg war er. Dass er durch den langen Radstand gute Starts hat, ist physikalisch logisch. Aber ich habe in Inzell schon gesagt, dass, wenn ich so ein Motorrad brauche, ich lieber aufhöre. Ich bin kein Fan davon.»

WM-Stand nach 2 von 4 Rennen:

1. Martin Haarahiltunen (S), 36 Punkte
2. Aki Ala-Riihimäki (FIN), 34
3. Max Niedermaier (D), 34
4. Heikki Huusko (FIN), 32
5. Franz Zorn (A), 21
6. Stefan Svensson (S), 21
7. Markus Jell (D), 20
8. Jimmy Hörnell Lidvalk (S), 18
9. Max Koivula (FIN), 18
10. Jimmy Olsen (S), 13
11. Jasper Iwema (NL), 11
12. Charly Ebner (A), 9
13. Andrej Divis (CZ), 8
14. Hans Weber (D), 7
15. Christoph Kirchner (D), 4
16. Franz Mayerbüchler (D), 3
17. Benedikt Monn (D), 3
18. Maximilian Niedermaier (D), 0

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