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Fitnessfreak Max Neukirchner (33) über seine Sucht

Von Ivo Schützbach
Max Neukirchner

Max Neukirchner

Ob wir Max Neukirchner dieses Jahr Rennen fahren sehen, hängt von verschiedenen Umständen ab. «Ich fühle mich noch nicht so, dass ich komplett aufgebe – dafür bin ich noch zu fit», meint der Yamaha-Pilot.

Im Mai 2016 brach sich Max Neukirchner bei Testfahrten in Südfrankreich einen Oberschenkel und verletzte sich an der Schulter. Zwar schwang sich der Sachse gegen Saisonende wieder auf seine Yamaha R1, mit Rücktrittsgedanken befasste er sich aber schon damals.

2017 sehen wir den erfolgreichsten deutschen Superbike-WM-Piloten (zwei Siege, neun Podestplätze, zwei Pole-Positions) nur noch als Ersatzfahrer im Team von Yamaha Austria in der Endurance-WM. Er ist neben Marvin Fritz, Broc Parkes und Kouta Nozane die Nummer 4.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem 33-Jährigen.

Max, ist das für dich ein Rückzug auf Raten? Kein Vertrag in der IDM, in Endurance nur noch Ersatzfahrer, stattdessen machst du den Trainerschein.

Ja, aber ich bin deswegen nicht sauer. Teamchef Mandy Kainz steht voll hinter mir und weiß meine Arbeit zu schätzen.

Ende letztes Jahr habe ich eine neue GmbH gegründet, die Top-Superbike GmbH, speziell für Rennstrecken-Coachings. Es ist sehr gut angelaufen, besser als erwartet, eigentlich zu viel. So viel wollte ich gar nicht machen, weil ich viel unterwegs bin und Leute auf der Rennstrecke coache, von normalen Leuten bis hin zum Nachwuchsfahrer.

Wann kommt der Tag, an dem du ganz auf Rennen verzichtest?

Das kann man nicht wissen. Aktuell fühle ich mich richtig gut, ich habe über den Winter so viel gemacht, dass ich topfit bin – ich könnte ein 24-Stunden-Rennen zu zweit fahren.

Bei den 24 Stunden braucht nur einer ausfallen, dann bin ich wieder dabei. Wenn ich dann Topleistungen bringe, dann bist du auf einmal fürs ganze Jahr gesetzt, das kann man nie sagen.

Ich fühle mich noch nicht so, dass ich komplett aufgebe. Dafür bin ich noch zu fit.

Wie wichtig ist es dir noch, Rennen zu fahren?

Nach meinem Sturz letztes Jahr war für mich klar, dass ich mit Rennsport nie wieder etwas zu tun haben möchte.

Aber das ist wie eine Sucht. Umso besser es einem geht, umso mehr hat man Lust zu fahren. Endurance macht mir immer noch einen Riesenspaß, eben weil ich ein Fitnessfreak bin.

Wenn es mal keinen Spaß mehr macht, dann bleibe ich lieber zuhause.

Besser als du mal warst, würdest du eh nicht mehr?

Nein, sicher nicht. Wenn ich letztes Jahr nicht den Sturz gehabt hätte, wäre ich Ersatzfahrer für Sylvain Guintoli geworden, als der in der Superbike-WM verletzt war.

Ich brauche die Superbike-WM aber nicht mehr. Ich fühle mich wohl, wo ich jetzt bin. Wenn ich in der IDM auf dem Podest stand, wurde ich besser vermarktet wie wenn ich in der WM zwischen Platz 5 und 10 fahre.

Als IDM-Fahrer bist du mehr zuhause, die WM ist ein Fulltime-Job und die Bezahlung ist schlecht. Bis ein junger Fahrer in der Superbike-WM mal was verdient, das ist der Wahnsinn.

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