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Max Neukirchner: «Frau hat mir die Erlaubnis erteilt»

Von Helmut Ohner
Teamchef Mandy Kainz (re.) mit seinem Teammanager und Reservefahrer Max Neukirchner

Teamchef Mandy Kainz (re.) mit seinem Teammanager und Reservefahrer Max Neukirchner

Beim Sieg von YART-Yamaha beim Langstrecken-WM-Lauf hatte Max Neukirchner einen wichtigen Anteil. Dass es überhaupt dazu kommen konnte, verdankt der 35-jährige Deutsche seiner Frau Stephanie.

Nach einigen schweren Verletzungen hatte Max Neukirchner als Aktiver längst Abschied vom Rennsport genommen. Für diese Saison wurde er von Mandy Kainz als Teammanager mit wichtigen Aufgaben bei YART-Yamaha betraut. Aber so wie eine Katze das Mausen nicht sein lässt, kehrte auch Neukirchner auf die Rennstrecke zurück, wenn auch nicht ganz freiwillig.

Es hat sich als exzellenter Schachzug erwiesen, dass Kainz Neukirchner zur Sicherheit als Ersatzfahrer für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans nominiert hatte. «In Frankreich hat sich Takuya Fujita eine Lebensmittelvergiftung eingehandelt. Weil er danach mehr Zeit auf der Toilette zugebracht hat und körperlich angeschlagen war, hatte ich keine andere Wahl, als Max ins Rennen zu schicken», erzählte der österreichische Teamchef.

Gemeinsam mit Broc Parkes und Marvin Fritz kämpfte sich Neukirchner immer wieder an die Spitze zurück, nachdem man bei den Boxenstopps wichtige Sekunden liegen ließ. «Dieses Jahr verwenden wir die Schwinge, mit der die Werks-Yamaha im Vorjahr das Acht-Stunden-Rennen in Suzuka gewonnen hat und an ihr gibt es keine Schnellwechselvorrichtung. Das kostet bei jedem Radwechsel an die fünf Sekunden.»

Am Ende spielte es keine Rolle, denn Fritz kam in Führung liegend in der schnellen Rechtskurve nach der Zielgeraden bei hoher Geschwindigkeit schwer zu Sturz. Die Boxencrew versuchte zunächst zwar das Motorrad wieder einsatzfähig zu bekommen und nach 26 Minuten stand die Yamaha wie neu da und Neukirchner konnte das Rennen wieder aufnehmen. Nach einigen wenigen Runden, entschloss man sich aus Sicherheitsgründen zur Aufgabe.

Zum Glück sind vorsorglich Lederdress, Helm und Stiefel von Neukirchner immer im Renntransporter, denn widererwarten musste der zweifache Superbike-WM-Lauf-Sieger auch in der Slowakei den jungen Japaner ersetzten. «Im Warm-up zum Alpe-Adria-Rennen, das wir auf dem Slovakia Ring zu Trainingszwecken gefahren sind ist Takuya zu Sturz gekommen. Die Ärzte haben von einem Start abgeraten.»

Dass er in seiner Rennabsenz nichts von seiner Schnelligkeit eingebüßt hatte, bewies Neukirchner im Nachttraining zum Acht-Stunden-Rennen auf dem Slovakia Ring, wo er mit 2:03,543 (Schnitt 172,5 km/h) auf dem 5,922 Kilometer langen Kurs einen neuen Streckenrekord erzielte und der Konkurrenz einen gehörigen Schrecken einjagte.

Nach einem an Spannung kaum zu überbietenden Rennen kreuzte Neukirchner als Erster die Ziellinie und beendete damit die fast neun Jahre lange Durststrecke des Weltmeisterteams 2009. «Endlich ist unsere Pechsträhne zu Ende gegangen. Es war eine tolle Teamleistung, die die gesamte Mannschaft hier gezeigt hat. Broc, Marvin und die Boxencrew haben einen fehlerlosen Job abgeliefert. Besonders bedanken möchte ich mich heute aber bei meiner Frau. Ich habe sie gefragt, ob sie etwas einzuwenden hat, wenn ich wieder Rennen fahre und sie hatte nichts dagegen. Sie hat mir quasi ihre Erlaubnis zum Siegen erteilt.»

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