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Miguel Molina: «WEC ist ganz andere Art von Racing»

Von Martina Müller
Jetzt im Ferrari 488 GTE von Spirit of Race unterwegs: Miguel Molina

Jetzt im Ferrari 488 GTE von Spirit of Race unterwegs: Miguel Molina

SPEEDWEEK.com traf sich mit Ex-Audi-DTM-Pilot Miguel Molina, um mit ihm über seinen neuen Karriereabschnitt mit Ferrari in der Sportwagen-WM (FIA WEC) zu sprechen. Dort fühlt sich der Spanier sichtlich wohl.
Herr Molina, nach sieben Jahren in der DTM sind Sie nun in der Sportwagen-WM (FIA WEC) unterwegs. Trotz des großen Schritts, was sind ihre Erwartungen für diese Saison?

Miguel Molina: «In der Tat ist die WEC eine total neue Erfahrung für mich. Es ist eine ganz andere Art von Racing, an die ich mich natürlich so schnell wie möglich gewöhnen muss. Nach meiner langen DTM-Zeit mit Sprint-Rennen sind die Langstrecken-Rennen tatsächlich eine große Umstellung. Die ersten Rennen in der GTE-Am-Klasse werden da sehr wertvoll sein - insbesondere für Le Mans, wo ich ja zusammen mit Davide Rigon und Sam Bird im GTE-Pro-Ferrari fahren werde.»

Ferrari ist bekanntlich die Mythos-Marke im Motorsport. Wie besonders ist es, für die 'Roten' aufzulaufen?

«Seit dem letzten Jahr ging alles sehr schnell. Und ich bin froh darüber, dass Ferrari mir die Möglichkeit gibt, mit ihnen in der WEC zu fahren. Und ich möchte mein Bestes tun, um sie nicht zu enttäuschen. Das Team ist großartig und ich fühle mich schon jetzt sehr aufgehoben.»

Sie sind bereits für Audi ab und zu GT-Rennen gefahren. Doch in der DTM hatten Sie den Rennwagen immer für sich alleine. Wie schwierig ist es für Sie jetzt, das Cockpit auch mit anderen Piloten zu teilen?

«Wie ich schon sagte, sind Langstreckenrennen eine komplett andere Art von Racings. Jetzt den Fahrersitz mit anderen Fahrern teilen zu müssen, ist für mich kein großes Thema. Ich war schon immer ein guter Teamplayer. Aber mir ist auch klar, dass ich dieses Thema nicht unterbewerten darf. Am Ende ist alles ein Kompromiss zwischen Fahrer, Auto und Team. Wenn alles gut harmoniert, haben wir die besten Voraussetzungen für ein gutes Rennergebnis. Ich werde mein Bestes tun, um in und durch die ersten Rennen zu lernen und alle neuen Themen in mich aufzusaugen.»

Ferrari ist mit Risi Competizione ja auch in der amerikanischen IMSA-Serie unterwegs. Hätten Sie Lust, auch mal die großartigen Rennstrecken auf der anderen Seite des Atlantiks kennenzulernen?

«Ja klar, aber das hängt natürlich nicht von mir ab. In diesem Jahr bin ich bei zwei großen Meisterschaften dabei. Ich habe die FIA WEC inklusive der 24 Stunden von Le Mans, die schon schon immer ein Traum von mit gewesen sind. Und nun sogar die Chance zu haben, dort in einem Pro-Auto um den Sieg mitfahren zu dürfen, ist natürlich grandios. Gleichzeitig fahre ich auch noch in der Blancpain-Serie, in der ich ebenfalls in der Pro-Kategorie unterwegs bin. Das ist bereits jetzt ein herausforderndes Jahr. Ich habe bei Audi ja gejammert, dass ich mehr Rennen brauche. Und nun habe ich alleine in diesem Jahr 14 oder 15 Rennen auf der Agenda. Ich denke, dass ist schon ein guter Start in der Ferrari-Familie.»

Die DTM-Autos sind ja sehr auf Downforce ausgelegt. Können Sie aus Fahrersicht ein wenig den Unterschied zum GTE-Ferrari beschreiben?

«In der DTM fährt man einen Prototypen, der nur im Äußeren einem Straßenauto ähnlich sieht. Das gesamte Innere ist aber ein reiner Prototyp. Das konnte ich als Fahrer auch total fühlen. Der GTE basiert hingegen tatsächlich auf einem Straßenwagen. Vor allem die Performance des Ferrari hat mich beeindruckt. Die Traktionskontrolle ist sehr akkurat. Auch das Fahrverhalten des Wagens in Beziehung zu der Bereifung mit Michelin ist besonders beeindruckend. Genauso wie die Michelin-Reifen, die ja speziell auf den Ferrari entwickelt wurden. Und natürlich halten die Pneus auch länger als die aus dem letzten Jahr. Grundsätzlich habe ich noch eine Menge zu lernen. Aber das, was ich in den drei bis vier Testtagen gelernt habe, hilft bereits jetzt, dass ich gut in die Saison starten kann.»

Gibst es denn bereits einen Plan, im nächsten Jahr die ganze Saison in der Pro-Klasse zu fahren?

«Nun, es ist jetzt meine erste Saison in der FIA WEC. Diese möchte ich erst einmal gut bewerkstelligen und so viel wie möglich dazu lernen. Ich habe zwar bereits die Erfahrung gemacht, für einen Hersteller zu fahren. Von daher weiß ich nur zu gut, dass man nicht nur sehr schnell unterwegs sein muss, sondern es auch wichtig ist, sich gut in das System integrieren zu können. Ich werde mein Bestes für Ferrari geben und dann sehen wir am Ende des Saison, wie es weitergehen wird.»

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