Das ist der Mecachrome-Motor im LMP1 von Ginetta

Von Martina Müller
In der LMP1-Klasse der Sportwagen-WM (FIA WEC) werden 2018/19 diverse Privatwagen gegen die Hybrid-Toyota antreten. Ginetta und Motorenhersteller Mecachrome sind hierzu eine Partnerschaft eingegangen.

In der Super-Season 2018/19 der FIA WEC wird der britische Konstrukteur Ginetta Fahrzeuge für die LMP1-Klasse anbieten. Und mit TRS Manor hat sich bereits ein Kundenteam für den Einsatz des G60-LT-P1 genannten Prototypen entschieden. Mindestens einen (wenn nicht sogar zwei) Ginetta LMP1 wird TRS Manor an den Start bringen. Während noch nicht final verkündet wurde, welches Triebwerk die aus der LMP2 und der Formel 1 bekannte Mannschaft tatsächlich verwenden wird, steht Mecachrome bereits seit Projektbeginn als Standard-Motorenpartner für den Ginetta LMP1 fest.

Mit dem 3.4L-V6-Turbo des französischen Triebwerkspezialisten fand Mitte Januar auch der erste Shakedown G60-LT-P1 auf einer Flughafenlandebahn statt. «Wir haben eine großartige Partnerschaft mit Ginetta und insgesamt lief die Installation sehr gut. Besonders wenn man bedenkt, dass wir vor diesem Projekt noch nicht zusammen gearbeitet haben und beide Partner die LMP1-Klasse gerade erst entdecken», schaut Mecachrome-Motorsport-Direktor Bruno Engelric auf die Testfahrt zurück.

Neben zwei Ladeluftkühlern (links und rechts in den Seitenkästen des Chassis) fallen am V634P1 genannten Aggregat vor allem die in der Mitte des Motors befindlichen Abgaskrümmer auf. Diese sorgen dafür, dass die Auspuffanlage direkt zentral im oberen Fahrzeugheck montiert ist. Entsprechende Öffnungen in der Verkleidung sind hierfür vorhanden.

Diese Anordnung erinnert an die mit Mecachrome-Power ausgestatteten Formel 2- und GP3-Boliden. Dort findet nämlich das Aggregat ebenso Verwendung. Während der Motor ohne die im LMP1 genutzte Benzindirekteinspritzung in der F2 in diesem Jahr debütieren wird, läuft er ohne den Single-Turbo bereits seit 2016 in der GP3-Serie.

«Es gibt eine kleine Anpassung bezüglich der Position der Mehrfachverbindungsdosen. In den GP3- und F2-Motoren befinden sie sich unter den Luftkammern. Aber hier müssen wir sie nun nach oben verschieben, damit sie leichter zugänglich sind. Wir haben diese Anpassung erwartet und diese Änderung wird später im nächsten Monat getestet. Wir müssen auch die Position der Lichtmaschine geringfügig ändern, da diese im Moment sehr dicht gepackt ist und nicht funktionieren würde, wenn das Auto über Bordsteine fährt. Wir haben eine Lösung, die Ende Februar erwartet wird, da wir dieses Problem vorausgesehen haben», detailliert Engelric die nächsten Updates für die LMP1-Motorenvariante.

Mecachrome dürfte vielen aus der Formel 1 bekannt sein. Der Name des 1979 gegründete Unternehmens erschien vor allem im Jahre 1998 auf der großen Bühne. Damals liefen bei Williams die Vorjahresmotoren von Renault als Mecachrome. Auch im Benetton sorgte Mecachrome-Power seinerzeit für den Vortrieb. Dort wurde jedoch die Bezeichnung Playlife (eine Marke des Textilkonzerns) auf den 3L-V10 geklebt. Selbst heute ist Mecachrome noch ein wichtiger Zulieferer für den aktuellen Formel-1-Motor von Renault. 2005/2006 traten beispielsweise auch LMP2-Teams mit einen V8-Mecachrome (Ableitung des ersten GP2-Motors) bei den 24 Stunden von Le Mans an. Somit ist das anstehende LMP1-Engagement eine Rückkehr in die firmeneigene Vergangenheit.


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