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Prolog-Test: Porsche 919 eröffnet Saison mit Bestzeit

Von Oliver Runschke
Hartley war eine halbe Sekunde schneller als der Rest der Sportwagen-Welt

Hartley war eine halbe Sekunde schneller als der Rest der Sportwagen-Welt

Audi lag am zweiten und letzten Testtag in Südfrankreich in beiden Sessions an der Spitze. Die Bestzeit ging jedoch an Porsche und an Brendon Hartley.

Die ersten 17 Stunden der Sportwagen-WM-Saison 2014 sind abgehakt: An zwei Tagen testeten 25 Teams aus der FIA WEC im südfranzösischen Le Castellet in insgesamt fünf Sessions. Erstmals trafen dabei die drei Kontrahenten um die Gesamtsieg in diesem Jahr, Audi, Toyota und Porsche, aufeinander: Sind wir nach insgesamt fünf Testsessions schlauer, was das Kräfteverhältnis zwischen den drei Herstellern betrifft, die alle mit deutlich unterschiedlichen technischen Konzepten versuchen wollen die Sportwagen-WM und die 24h von Le Mans zu gewinnen? Nur teilweise.

Die Testbestzeit ging an einen, den wohl zuvor niemand auf dem Zettel hatte: Der langmähnige Brendon Hartley, jüngster Fahrer im sechsköpfigen Porsche-LMP1-Kader, fuhr im Porsche 919 Hybrid zu Beginn des Nachtrainings am Freitagabend die absolut Bestzeit und war eine halbe Sekunde schneller als der zweitschnellste Pilot des Tests, Formel-1-Umsteiger Mark Webber, der auch die meisten Runden (135) aller Fahrer in Le Castellet abspulte. Überhaupt war der Porsche mit der #20 das schnellste Auto, denn an Hartley, Webber und Timo Bernhard gingen die schnellsten drei Rundenzeiten. In der Addition der Bestzeiten folgt dann der #2 Audi R18 e-tron quattro von Lotterer/Fässler/Treluyer mit 0,784 Sekunden Rückstand.Der schnellste Toyota TS040 lag mit Stephane Sarrazin eine Sekunde zurück.

Die schnellsten Zeiten wurden am Freitagnachmittag und in der Nachtsession gefahren. Bei starkem Gegenwind auf der mehr als zwei Kilometer langen Mistral-Geraden am Samstag waren die Zeiten durchweg deutlich langsamer.

Porsche deutlich stärker als erwartet

Nicht nur Hartley überraschte, sondern auch Porsche. Das die 919 Hybrid in drei von fünf Sessions an der Spitze lagen, hätte sicherlich im Vorfeld niemand erwartet. Dabei waren die Porsche nicht nur schnell, sondern wie Audi und Toyota auch unglaublich zuverlässig. Auf die reinen Rundenzeiten sollte man aber auch nicht soviel geben, aus dem Porsche-Lager war zu hören das die 919 Hybrid bei einem privaten Test Anfang der Woche bereits deutlich unter der Testbestzeit von Hartley lagen.

Nicht nur Porsche zeigte sich gut sortiert, auch Audi machte einen starken Eindruck: Tom Kristensen fuhr am Samstagvormittag die Bestzeit, in der finalen Session am Nachmittag lag Benoit Tréluyer an der Spitze. Drei von fünf möglichen Bestzeiten gingen an Audi, dabei dreht die zwei R18 e-tron quattro nur halb so viele Runden wie Porsche und Toyota.

Toyota langsamer als die deutschen Konkurrenten, aber souverän

Toyota konzentrierte sich ganz auf das eigene Entwicklungsprogramm. Obwohl die absoluten Rundenzeiten der TS040 hinter der Konkurrenz blieben, machten die Japaner alles andere als einen schwachen Eindruck. Die Rundenzeiten von Toyota belegen, dass die Japaner nur Sarrazin am Freitagnachmittag einmal auf Zeitenjagd schickten, alle anderen fünf Fahrer spulten von der Konkurrenz unbeeindruckt ihr Entwicklungsprogramm ab.

Toyota testete an beiden Tagen mit zwei unterschiedlichen Aerodynamikvarianten, einer für Le Mans und einer für alle anderen Strecken im WM-Kalender. Audi war in Le Castellet im high-downforce Trimm unterwegs, in dem es den beiden R18 enorm an Topspeed mangelt. Porsche hat nach eigenen Angaben momentan nur eine Basisvariante und spielt noch mit unterschiedlichen Karosserieteilen für mehr und weniger Abtrieb.

In der LMP2-Klasse macht das Team den stärksten Eindruck, das bereits im vergangenen Jahr die zweite Saisonhälfte in der kleinen Prototypenklasse dominierte. Millennium Motorsport, im vergangenen Jahr noch unter dem Namen Delta ADR/G-Drive unterwegs, holte mit Shinji Nakano und mit John Martin die schnellste und die drittschnellste LMP2-Zeit des Tests. Dazwischen schon sich der Oak/G-Drive-Morgan-Nissan in dem Olivier Pla knappe 0,114 auf die Klassenbestzeit fehlt.

GTE-Klasse beim Test unspektakulär

Blass blieb die GTE-Pro-Klasse, die sich beim Test nicht übermässig interessant präsentierte. Der Werks-Porsche 911 RSR von Fred Makowiecki, Marco Holzer und Richard Lietz gab in allen Session, an denen er teilnahm, das Tempo vor und lag am Ende 0,236 vor dem AF Corse-Ferrari 458 Italia mit Gianmaria Bruni, Davide Rigon und James Calado.
Aston Martin war nur mit dem mit Paydrivern schwach besetzten Pro-Vantage in Südfrankreich und spielte keine Rolle. Auch Nicki Thiim und Kristian Poulsen hielten sich sehr zurück und schafften es das schnellste GTE-Am-Auto aus dem vergangenen Jahr auf dem letzten Platz der kombinierten Zeitenliste zu platzieren.

Eng war es hingegen an der Spitze der GTE-Am-Klasse, in der der von AF Corse eingesetzte 8Star-Ferrari 458 dominierte. Paolo Ruberti dreht im orange-farbenen Ferrari die schnellste Runde und lag 0,038 Sekunden hinter Sam Bird (AF Corse-Ferrari) und den Porsche 911 GT3 RSR von Prospeed und 911 RSR von Proton mit Mathieu Vaxiviere und Klaus Bachler.

Kombinierte Bestzeiten FIA WEC Prolog

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