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Bahrain: Erster Toyota-Sportwagentitel in 31 Jahren?

Von Oliver Runschke
Davidson und Buemi ist der WM-Titel kaum mehr zu nehmen

Davidson und Buemi ist der WM-Titel kaum mehr zu nehmen

Matchball für Toyota, Davidson, Buemi in Bahrain: Am Wochenende können die Japaner und Tabellenführer Leader Buemi und Davidson die ersten WM-Titel perfekt machen.

Seit 1983 engagiert sich Toyota im Sportwagensport, doch in Le Mans gab es in 31 Jahren bisher nur zweite Plätze und auch in der Sportwagen-WM scheiterten die Japaner bislang sowohl zu Gruppe-C-Zeiten wie auch in der seit 2012 wiederbelebten WM. Am Wochenende hat Toyota in Bahrain die Chance den grössten bisherigen Sportwagenerfolg einzufahren. Wenn es mit dem in diesem Jahr alles dominierenden TS040 schon in Le Mans nicht geklappt hat, bleibt zumindest die Fahrer- und Herstellerwertung der Sportwagen-WM FIA WEC als Trostpreis. Und da ist zumindest Anthony Davidson und Sébastien Buemi der Fahrer-WM-Titel kaum mehr zu nehmen. Nach vier Siegen (Silverstone, Spa, Fuji, Schanghai) liegen die WM-Tabellenführer solide 42 Punkte vor den Audi-Weltmeistern von 2012, Lotter/Fässler/Treluyer. Zehn Punkte müssen Davidson und Buemi am Samstag noch einfahren, dann haben sie den WM-Titel sicher. Das Königreich am persischen Golf wäre ein passender Rahmen: Im vergangenen Jahr holten der Schweizer und der Brite dort ihren ersten WM-Sieg.

Die Ausgangslage vor dem Finale ist einfach. Wenn die WM-Leader vor dem Audi mit der Startnummer #2 ins Ziel kommen, sind sie Weltmeister. Liegt der Audi vor dem Toyota-Duo, reicht ein fünfter Platz um den WM-Titel einzufahren. Eine lösbare Aufgabe für Davidson/Buemi, die bisher in allen sechs Rennen auf dem Podium standen.

Komplizierter ist die Mathematik in der für die Hersteller entscheidenden Markenwertung. Zwei Rennen vor Saisonende liegen die Japaner 29 Punkte vor Audi. In der Markenwertung werden allerdings die beiden bestplatzierten Fahrzeuge im Rennen gezählt, ergo gibt es noch zwei Mal 44 Punkte zu gewinnen. Wie schnell sich das Blatt in der Markenwertung wenden kann, hat die GTE-Pro-Klasse unlängst in China gezeigt: Ferrari verspielte nach dem Ausfall von Bruni/Vilander in der Startrunde nahezu den gesamten Vorsprung.

Nicht zu unterschätzen ist in Bahrain der omnipräsente Wüstensand: Aston Martin gingen im vergangenen Jahr deshalb zwei Motoren über den Jordan und auch einer von zwei Toyota blieb mit Schaden am V8-Sauger auf der Strecke.

Buemi vertraut aber auf die Qualitäten seines unter regulären Bedingungen unschlagbaren Toyota TS040: «Unser Auto war in der gesamten bisherigen Saison Spitze, daher bin ich optimistisch.»

Angesicht des greifbar nahen WM-Titels werden die Tabellenführer aber kein Risiko eingehen. Davidson: «Wir werden vielleicht nicht voll attackieren, um das Rennen zu gewinnen, wir müssen das Gesamte im Blick haben. Die letzten beiden Rennen haben uns so viel Antrieb gegeben, dass wir nun wirklich in der Lage sind, es zu schaffen.»

Alex Wurz, der in Bahrain im zweiten Toyota mit Stéphane Sarrazin und Nakajima-Ersatzmann Mike Conway antritt, rechnet sich gute Chancen auf seinen ersten Saisonsieg aus: «Wir waren in der Vergangenheit in Bahrain schnell und mit den harten Bremsmanövern sollte die Strecke gut zu unserem Hybridsystem passen. Wenn wir gut vorbereitet sind, können wir dort sicherlich sehr konkurrenzfähig sein. Es ist toll, dass wir in beiden Rennen zuletzt so schnell waren, aber da ist nun Geschichte und in Bahrain geht alles wieder von vorn los. Ich hätte nichts dagegen am Ende vom Wochenende ganz oben auf dem Podium zu stehen.»

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