Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Formel 1 2017: Alex Wurz outet sich als Ferrari-Fan

Von Rob La Salle
Ex-Formel-1-Pilot und TV-Experte Alex Wurz spricht über die Titelchancen von Sebastian Vettel und verrät: «Ihm traue ich jedes Jahr den Titel zu!» Der Österreicher würde gerne einen starken Ferrari im Feld sehen.

Die neue Formel-1-Saison steht vor der Tür und mit ihr der Beginn einer neuen Ära in der Königsklasse des Formelsports. Die umfangreichen Regeländerungen, die für 2017 beschlossen worden waren, verleihen den GP-Rennern nicht nur ein neues Aussehen, sondern auch eine ganze Portion mehr Speed.

«Es ist eine neue Ära! Zum ersten Mal hat ein Reglement die Autos schneller gemacht. Bisher wurden Autos via Reglement-Änderungen ja immer gebremst», schwärmt denn auch Alex Wurz im Sport1-Interview. Der frühere GP-Pilot ist überzeugt: «Fans und Fahrer haben nach einer authentischeren und cooleren Formel 1 gefragt, und die haben sie zumindest teilweise auch bekommen. Schnellere Autos, vor allem in den Kurven, ist die eigentliche Faszination des Rennfahrens. Jetzt haben alle Piloten den ganzen Winter über trainiert, der Spass mit den Autos ist dank des neuen Reglements zurück.»

Doch der Österreicher, der in seiner GP-Karriere 69 Formel-1-Rennen bestritten hat, warnt auch: «Das Reglement ist weiterhin so ausgerichtet, dass die Aerodynamik sehr sensibel ist. Somit werden wir bei den ersten Rennen Kritik hören, dass das Überholen schwierig ist.» Deshalb rät er: «Hier sollten wir alle nach vorne schauen und das Reglement rund um die Aerodynamik des Autos so auslegen, dass knappes Hinterherfahren möglich ist.»

Wurz ist überzeugt, dass dies möglich ist: «Wenn die Formel 1 die schnellste Rennserie bleiben will, muss sie einfach Flügel haben! Ohne aerodynamische Hilfsmittel fahren wir 20 Sekunden langsamer. Das ist dann so, als würde ein 100-Meter-Sprint im Spaziergang gemacht werden. Man muss nur das Reglement so gestalten, dass der Abtrieb nicht so wesentlich vom vorderen Flügel kommt, sondern mehr vom Unterboden. Dann kann man auch ganz knapp hinterherfahren.»

Der 43-Jährige macht auch kein Geheimnis daraus, welchen Piloten er besonders gerne an der Spitze mitkämpfen sehen würde. Mit Blick auf Ferrari-Star Sebastian Vettel erklärt er: «Ihm traue ich jedes Jahr den Titel zu. Aber ob er ein Auto hat, um das zu schaffen, wird uns die Stoppuhr zeigen. Und zwar die Stoppuhr bei den Rennen, nicht die von den Tests. Es wäre sehr cool, wenn wir einen sehr starken Ferrari hätten.»

Mit einer Mannschaft sei an der Spitze auf jeden Fall zu rechnen, wie Wurz betont: «Mercedes ist weiterhin das Team, das den Ton vorgibt. Ferrari und Red Bull Racing sind ein paar Zehntel dahinter. Dann kommt ein Loch, wo das Mittelfeld sich aufteilt, vermutlich mit Williams als kräftigstes Team. Renault wird etwas aufgeholt haben und somit das einzige Team sein, dass seine Option des Vorjahres verbessern wird. Aber grundsätzlich ist es schwer, die Lage einzuschätzen, da es so viele unterschiedliche Reifenmischungen gibt, und man ja nie weiss, wer wie viel Sprit an Board hatte und mit wie viel Motorleistung fährt.»

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