Qualifying Mexiko: 50. F1-Pole von Sebastian Vettel!

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel holte sich in Mexiko die Pole

Sebastian Vettel holte sich in Mexiko die Pole

Im Qualifying zum drittletzten WM-Lauf in Mexiko setzte sich Ferrari-Star Sebastian Vettel gegen die Konkurrenz durch. WM-Leader Lewis Hamilton musste sich mit der drittschnellsten Runde begnügen.

Bis zum Qualifying hatte sich das mexikanische Wetter etwas verbessert: Das Thermometer zeigte 19 Grad Aussen- und 42 Grad Streckentemperatur an, als die Ampel am Ende der Boxengasse auf Grün schaltete. Vor dem Abschlusstraining hatte noch Max Verstappen die letzte freie Trainingsstunde als Schnellster abgeschlossen. Der Red Bull Racing-Pilot umrundete die Strecke in 1:17,113 min und verwies Lewis Hamilton und Sebastian Vettel damit auf die Plätze 2 und 3.

Allerdings kamen die beiden Titelkandidaten sehr nahe an die Bestmarke des 20-Jährigen heran, weshalb die zahlreich zum Autódromo Hermanos Rodríguez gepilgerten Formel-1-Fans ein spannendes Qualifying erwarten durften. Noch vor dem Start des Qualifyings skandierten sie «Checo, Checo» um ihren Lokalhelden Sergio «Checo» Pérez zu feiern.

Der 27-Jährige aus Guadalajara freute sich über die Unterstützung, während sich Toro Rosso-Pilot Pierre Gasly auf der anderen Seite der Wohlfühlskala wiederfand. Der Franzose, der zum ersten Mal auf dem mexikanischen Rundkurs unterwegs ist, bekundete im dritten Training Probleme mit seiner Antriebseinheit, weshalb erst die Batterie ausgebaut wurde, und dann der ganze Motor.

Da der 21-Jährige bereits mit einer schmerzlichen Strafversetzung in der Startaufstellung bedacht wurde, beeilte sich die Mannschaft aus Faenza nicht, das Auto bis zum Abschlusstraining wieder auf die Bahn zu bringen, da Gasly auch bei einem starken Ergebnis ans hintere Ende der Startaufstellung rutschen würde.

Lewis Hamilton mit Q1-Bestzeit

Der Erste, der sich auf der Bahn blicken liess, war Romain Grosjean. Der Haas-Pilot rückte auf den ultraweichen Reifen aus und blieb nicht lange alleine. Im Gegensatz zum Genfer wählten die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen die superweichen Reifen. Trotzdem setzten sie sich zu Beginn an die Spitze, wobei der Deutsche mit 1:18,045 min die Nase vorerst vorn behielt.

Doch weil das Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Valtteri Bottas gleich auf den Ultrasofts ausrückte, wurden die Scuderia-Stars schnell durchgereicht. Hamilton sorgte mit 1:17,518 min für eine neue Bestzeit und blieb damit 60 Tausendstel schneller als sein Teamkollege. Auch Verstappen war schneller als die Ferrari-Piloten unterwegs: Der Schnellste des dritten Trainings war knapp eine Zehntel langsamer als der WM-Leader an der Spitze.

Fünf Minuten vor dem Ende des Q1 mussten Grosjean, Marcus Ericsson, Kevin Magnussen, Stoffel Vandoorne und natürlich Gasly fürchten, den Sprung ins zweite Qualifying-Segment zu schaffen. Die Spitzenposition belegte Hamilton vor Bottas, Verstappen, Vettel, Fernando Alonso und Pérez. Letzterer war der einzige aus der Top-10, der noch einmal auf die Bahn ging – und gleich Probleme bekundete.

«Ich habe keine Power, keinen Turbo», meldete der zweifache Champion über Funk, und bekam daraufhin die Anweisung, auf der Bahn zu bleiben. Offenbar schafften es die Ingenieure, das Problem in den Griff zu bekommen, denn die nächste Mitteilung von der Boxenmauer lautete: «Wir denken, alles ist wieder in Ordnung.» Am Ende machten Ericsson, Wehrlein, Magnussen, Grosjean und Gasly die erste Verlierer-Gruppe aus.

Toro Rosso-Rookie Brendon Hartley im Pech

Vandoorne war der Erste, der zum zweiten Abschnitt des Abschlusstrainings ausrückte. Der Belgier legte am Ende der Boxengasse einen nahezu perfekten Übungsstart hin und brauste davon. Auch die beiden Mercedes-Piloten sowie Alonso und Räikkönen liessen sich schnell wieder blicken, und im Gegensatz zu Vandoorne, der die rot markierte Mischung wählte, rückten Hamilton und Bottas auf den ultraweichen Reifen aus.

Nach dem ersten Versuch war Bottas der schnellere der Beiden, der Finne schaffte es in 1:17,161 min um die Strecke, während Hamilton deutlich langsamer blieb, weshalb sich Räikkönen auf dem Zeitenmonitor zwischen die beiden Mercedes-Piloten schieben konnte. Sein Teamkollege Vettel setzte sich kurz darauf mit 1:17,058 min an die Spitze, von der er schnell wieder verdrängt wurde, weil Hamilton mit seinem zweiten Versuch eine Rundenzeit von 1:17,035 min schaffte.

Kein Glück hatte Brendon Hartley. Der Neuseeländer, der sein zweites GP-Wochenende für Toro Rosso bestreitet, war plötzlich ganz langsam unterwegs. «Ich habe keine Power mehr», meldete der Blondschopf über Funk und stellte seinen Dienstwagen letztlich in der sechsten Kurve ab. Die Rennleitung entschied sich, es bei Doppel-Gelb zu belassen, weil der Renner schnell von der Piste geschafft werden konnte.

Kaum durften die GP-Stars wieder richtig Gas geben, sorgte Verstappen für hochgezogene Augenbrauen bei der Konkurrenz, indem er die mexikanische Piste in 1:16,524 min umrundete. Damit war er mehr als eine halbe Sekunde schneller als Hamilton auf der zweiten Position. An diese Q2-Bestzeit kam in der Folge keiner heran, Verstappen durfte sich über die Bestzeit vor Vettel, Hamilton, Bottas, Räikkönen, Ricciardo, Sainz, Hülkenberg, Ocon und Pérez freuen, während das Qualifying für Massa, Stroll, Hartley, Alonso und Vandoorne gelaufen war.

Q3: Verstappen muss zittern

Verstappen gab auch zu Beginn des Top-10-Stechens das Tempo vor, kaum kreuzte er die Start-Ziel-Linie leuchtete sein Name ganz oben auf dem Zeitenmonitor auf. Der Niederländer schaffte es in 1:16,574 min und war damit 0,259 sec schneller als Vettel sowie 0,360 sec schneller als Hamilton auf Platz 3. Seinen Teamkollegen Ricciardo distanzierte er damit sogar um mehr als acht Zehntel.

Trotzdem musste sich der 20-Jährige Sorgen machen, denn die Regelhüter kündigten an, eine Szene nach dem Qualifying zu untersuchen, bei der er Valtteri Bottas im Weg war. «Er machte Platz, ich denke nicht, dass das eine Strafe nach sich zieht, aber mal schauen, was die Regelhüter sagen, wenn sie sich das Ganze aus allen Winkeln angeschaut haben», erklärte der frühere GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte Martin Brundle.

Alles konzentrierte sich daraufhin auf die Pole-Hatz und Vettel schaffte es mit 1:16,488 min, den ersten Startplatz zu erobern. Der vierfache Champion darf damit zum 50. Mal vom besten Startplatz ins Rennen gehen. Verstappen musste sich mit dem zweiten Platz vor Hamilton, Bottas, Räikkönen, Ocon, Ricciardo, Hülkenberg, Sainz und Pérez begnügen.

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