Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Timo Glock: «Jetzt kommen auch mal unrundere Zeiten»

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton mit Toto Wolff

Lewis Hamilton mit Toto Wolff

Drei Rennen, kein Sieg, dafür viele Probleme: Spätestens seit dem China-GP wird gerätselt, was mit Mercedes los ist. Und vor allem auch, was nun passiert. Kriegen die Silberpfeile die Kurve?

Oder deutet sich tatsächlich das Ende einer Ära an? Immerhin kam es in der Hybrid-Ära der Formel 1 seit 2014 noch nie vor, dass Mercedes drei Rennen lang sieglos blieb.

Hinzu kommt: Hamilton kam in Shanghai nicht in Fahrt, sprach danach von einem «Desaster». Sein früherer Teamkollege Nico Rosberg schlug Alarm: «Lewis ist nicht in Form. Da ist ein komplett ratloser Lewis Hamilton, der dann auch ein bisschen die Motivation verliert, wenn er spürt, dass es einfach nicht läuft», meinte der RTL-Experte.

Sein RTL-Expertenkollege Timo Glock will noch nicht ganz so weit gehen, erinnerte auch noch an die Zauberrunde in Q3 von Melbourne, die auch noch nicht so lange her ist. «Es ist für ihn zuletzt unglücklich gelaufen. Der Ferrari ist einfach auf einem guten Niveau und auf Augenhöhe», sagte Glock im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Glock weiter: «Das heißt, dass er mit Mercedes mehr und mehr unter Druck gerät. Es kann nicht immer alles rund gelaufen. Jetzt kommen auch mal unrundere Zeiten. Da werden wir sehen, wie er sich da rauskämpfen wird.»

Glock kennt Hamilton aus seiner aktiven Zeit, der heutige DTM-Pilot fuhr 2004 und von 2008 bis 2012 in der Königsklasse. Er hat also Hamiltons Titelgewinn mit McLaren 2008 erlebt (und beim Finale in Sao Paulo eine Hauptrolle gespielt, an die er noch heute einmal im Jahr erinnert wird), aber auch die schwierigeren Zeiten danach, ehe Hamilton 2013 zu Mercedes ging.

«Es gibt ja jetzt schon die eine oder andre Stimme, die sagt: "Wenn er merkt, dass es nicht so läuft, geht er nur noch mit halber Kraft ran." Das haben wir bei McLaren schon gesehen: Wenn es nicht lief, dachte er sich: "Wir haben keine Chance, die WM zu gewinnen. Dann fahre ich halt so mit und habe meinen Spaß". Da würde ich aber nochmal ein, zwei Rennen ins Land gehen lassen», sagte Glock.

Was die Mercedes-Ära betrifft, will Glock auch noch nicht voreilig in einen Abgesang einstimmen: «Es zeigt, dass Ferrari auf Augenhöhe ist. Es gab immer eine Ära, und irgendwann ging jede zu Ende. Das kann sein, dass es sich im Moment andeutet. Das ist mir aber auch noch zu früh. Es kommt darauf an, wie schnell man jetzt die Fehler analysiert und sie geradebiegen kann», so Glock.

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