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Piero Ferrari zu Australien-GP: Beruhigungspille her!

Von Mathias Brunner
​Der Italiener Piero Ferrari, Sohn des legendären Firmengründers Enzo Ferrari, spricht über den Formel-1-WM-Beginn in Australien: «Ich werde sehr früh aufstehen und ein Beruhigungsmittel brauchen!»

Alle fiebern der neuen Formel-1-Saison entgegen. Wer Ferrari heisst, dessen Herz pocht noch ein wenig schneller. Piero Ferrari, dem legendären Firmengründer Enzo Ferrari aus dem Gesicht geschnitten, hat den Genfer Autosalon besucht und sich dort mit meinem Kollegen Franco Nugnes der italienischen motorsport.com unterhalten. Piero Ferrari hat am bedeutendsten aller Autosalons zusammen mit Ferrari-Präsident John Elkann und CEO Louis Camilleri das Modell F8 Tributo enthüllt, den leistungsstärksten V8-Ferrari aller Zeiten, mit 750 munteren Pferdchen.

Der 73jährige Piero Ferrari meinte anschliessend auf die Frage, wie konkurrenzfähig der Rennwagen von Sebastian Vettel und Charles Leclerc sei: «Das müssen Sie eigentlich die Fahrer fragen. Aber wenn ich mir anhöre, was sie nach den Tests gesagt haben, dann habe ich positive Eindrücke. Und dann erinnere ich mich gerne an etwas, was mein Vater immer gesagt hat. Er pflegte zu sagen – wenn sich ein Auto vom ersten Tag an gut anfühlt, dann ist es auch ein gutes Fahrzeug. Ob das so ist, erfahren wir aber erst in Melbourne.»

Was den Italiener besonders freut: «Das Team wird von Mattia Binotto mit kundiger Hand geführt. Binotto macht mir deshalb so viel Freude, weil er seit langem für Ferrari tätig ist. Er ist der lebende Beweis, wie weit es ein Techniker bei Ferrari bringen kann, das ist ein gutes Signal für die Mitarbeiter. Vom Techniker über den Posten des Technikdirektors zum Teamchef, das ist eine schöne Geschichte.»

Wie wird Piero Ferrari den WM-Auftakt in Australien verfolgen? «Ich werde sehr früh aufstehen und ein Beruhigungsmittel brauchen. Dann drücke ich die Daumen und hoffe auf das Beste.»

Piero Ferrari war zwar enttäuscht, dass es 2018 nicht geklappt hat mit dem WM-Titel, aber der Italiener weiss: «Ferrari besitzt alle Ressourcen, um wieder Weltmeister zu werden.»

Zu Formel-1-Motoren der Zukunft meinte Ferrari Ende 2018 gegenüber den Kollegen der Gazzetta dello Sport: «Mir widerstrebt der Gedanke einer Vereinfachung der Motoren nach amerikanischem Modell. Wir haben doch für die Formel 1 grandiose Hybridmotoren gebaut, und das ist die direkte Zukunft auch für Serienaggregate. Für rein elektrische Lösungen brauchen wir mehr Zeit.»

Apropos Motoren: Gab es eigentlich einen Piloten, der mit den Triebwerken besonders feinfühlig gewesen ist? Piero Ferrari weiter: «Wer solche Antennen besass, der spürte sowohl Chassis wie Motor intensiv. Niki Lauda war ein solcher Fahrer. Besonders sensibel war auch Clay Regazzoni. Er hat uns den leisesten Muckser des Autos mitgeteilt in Zeiten, als es noch keine aufwändige Datenaufzeichnung gab.»

«Heute ist die Rolle des Piloten aufgrund des beschränkten Testprogramms eingegrenzt. Aber das letzte Urteil über ein Auto muss immer vom Piloten kommen. Aus den ganzen Simulationen und Daten muss das Richtige herausgelesen werden. Sebastian Vettel hat da besonders feinfühlige Sensoren. Fernando Alonso konnte das auch. Michael Schumacher war unfassbar präzise. Er hat die ganzen Daten jeweils mit nach Hause genommen, um sie dort in Ruhe zu analysieren.»

«Michael war ein emotioneller Fahrer, so wie es Vettel heute ist. Da gehen dem Piloten auch mal die Pferde durch. Das passiert bisweilen, wenn du unter dem ständigen Druck bist, Rennen zu gewinnen oder nicht zu verlieren. Michael Schumacher wirkte immer ein wenig verschlossen. Aber er war gar nicht so. Bei einem Abendessen in privater Runde war er locker und sympathisch.»

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