Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

FP1 Istanbul: Max Verstappen top, Hamilton P15

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen war im ersten freien Training der Schnellste

Max Verstappen war im ersten freien Training der Schnellste

Im ersten freien Training schaffte es Max Verstappen schneller als alle GP-Stars um den Istanbul Park. Sebastian Vettel belegte den fünften Platz, Lewis Hamilton begnügte sich mit der 15. Position.

Vor dem frühen Trainingsstart zum Türkei-GP wurde der Istanbul Park mit Wasser gesäubert, in Kombination mit dem neuen Asphalt sorgte diese Massnahme zum FP1-Start für eine Rutschpartie. Max Verstappen berichtete am Funk: «Es ist wie Fahren auf Eis.» Lando Norris, der am heutigen Freitag seinen 21. Geburtstag feiert, ging noch einen Schritt weiter: «Es ist schlimmer als auf Eis zu fahren. Ich kann nicht einmal auf der Geraden Vollgas geben.»

Nach den ersten fünf Minuten hatte einzig Sebastian Vettel mit 2:01,145 min eine gültige Rundenzeit aufgestellt, der erste Versuch von Carlos Sainz über 2:02,840 min wurde wegen eines Ausflugs neben die Piste in der ersten Kurve gestrichen. Danach wurden die roten Flaggen geschwenkt. Grund dafür war ein Poller, der von seinem Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc in der 14. Kurve umgenietet wurde. Das Problem waren die Schrauben, die zurückblieben und aus dem Asphalt ragten. Um Reifenschäden zu vermeiden, wurde dort kurz Hand angelegt.

Nach rund acht Minuten wurde die Piste wieder freigegeben und Valtteri Bottas war der Erste, der sich auf der Rutschbahn versuchte. Die Onboard-Aufnahmen des Mercedes-Fahrers liessen nicht nur die vielen noch feuchten Stellen der Bahn erkennen, auch die Schwierigkeit, keinen Abflug zu produzieren, wurde deutlich. Wie Sainz überschritt auch der Mercedes-Pilot die Streckengrenze in der ersten Kurve, weshalb seine erste Zeit über 1:48,426 min wieder gestrichen wurde. Der Finne legte mit 1:43,009 min nach.

Der Einzige, der sich in den ersten 30 Minuten abgesehen von Vettel und Bottas eine gültige Rundenzeit notieren liess, war Kimi Räikkönen. Der Alfa-Romeo-Pilot schob sich mit 2:00,500 min zwischen Bottas und Vettel. Bald drehten Verstappen, Leclerc, Sainz, Alex Albon, Kevin Magnussen, Sergio Pérez, Romain Grosjean, George Russell, Nicholas Latifi und Pierre Gasly auch eine gezeitete Rune und nach 40 Minuten lautete die Reihenfolge Bottas vor Verstappen, Vettel, Sainz, Leclerc, Gasly, Räikkönen, Albon, Magnussen, Grosjean, Russell und Latifi.

Dreher von Pierre Gasly

Langsam füllte sich die Strecke und die Zuschauer kamen in den Genuss eines ersten Drehers, den Pierre Gasly in der ersten Runde hinlegte, weil er auf die feuchte Seite der Piste geriet. Der AlphaTauri-Pilot hatte Glück im Unglück und konnte nach der Pirouette unverrichteter Dinge weiterfahren.

Eine Minute später musste Sainz die Box ansteuern, weil sein Team «etwas mit dem Motor» prüfen musste, wie ihm sein Ingenieur mitteilte. Ein kleineres elektrisches Problem war die Ursache für den Stopp. Kurz davor hatte Verstappen mit 1:41,741 min die Spitzenposition übernommen, sodass der neunfache GP-Sieger die Zeitenliste auch zur FP1-Halbzeit anführte.

Bottas liess sich wenig später frische Reifen der harten Sorte aufziehen und übernahm mit 1:40,806 min wieder die erste Position. Der 31-Jährige verbesserte die Bestmarke kurz darauf auf 1:40,114 min und schliesslich auf 1:38,915 min. Sein Teamkollege Lewis Hamilton, der an diesem Wochenende seinen siebten WM-Titel einfahren kann, war hingegen der Einzige, der in der ersten Trainingsstunde des Tages nur zwei Installationsrunden gedreht hatte. Sein Team erklärte, dass Änderungen am Set-up die lange Zwangspause für den WM-Leader verursachten.

Bottas bog wieder an die Box ab und Verstappen legte mit 1:38,523 min eine neue Messlatte, die er auf 1:37,151 min verbesserte. Auf der anderen Seite der Wohlfühlskala fand sich Carlos Sainz, der nach seinem Besuch an der Box wieder ausgerückt war. Der Spanier stellte seinen Renner in der siebten Kurve ab, und funkte: «Motor, Servolenkung».

Die Experten vermuteten ein Hydraulik-Problem und die Rennleitung bremste das restliche Feld mittels virtuellem Safety-Car ein. McLaren-Teamchef Andreas Seidl verriet allerdings kurz darauf, dass ein elektrisches Problem seitens des Motors den Ausfall der Servolenkung verursacht hatte, womit die Schuld bei Renault lag.

Eine Viertelstunde vor dem Ende der Session setzte sich Vettel mit 1.36,085 min an die Spitze, hinter ihm reihte sich Leclerc mit mehr als einer halben Sekunde Rückstand auf dem zweiten Platz ein. Verstappen beklagte sich derweil über die Bremsen und steuerte die Box an. Wenige Minuten vorher hatte Hamilton seine erste Rundenzeit aufgestellt, mit der er allerdings am hinteren Ende des Feldes zu finden war.

Leclerc machte weiter Druck und brannte mit 1:35,507 min eine neue Bestzeit in den neuen Asphalt. Vettel, Gasly, Verstappen, Bottas, Albon, Kvyat, Giovinazzi, Pérez und Norris belegten 13 Minuten vor dem Ende der ersten Trainingssession die Top-10-Positionen.

Doch dabei blieb es nicht, denn während das Ferrari-Duo wieder von der Strecke abbog, setzte sich Albon mit 1:35,318 min auf die erste Position. Rund sieben Minuten vor dem Ende wurden dank eines Drehers von Bottas in der neunten Kurve noch einmal kurz die gelben Flaggen geschwenkt, auch Kvyat legte kurz darauf in der zwölften Kurve eine Pirouette hin und Latifi drehte sich in Kurve 13. Verstappen liess sich davon nicht beirren und schaffte mit 1:35,077 min schliesslich die FP1-Bestzeit, bevor er in der neunten Kurve auch einen Dreher produzierte.

1. Training, Istanbul

1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:35,077 min
2. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +0,241 sec
3. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,430
4. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +0,466
5. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +0,543
6. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,661
7. Lando Norris (GB), McLaren, +2,139
8. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +2,426
9. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +2,552
10. Esteban Ocon (F), Renault, +3,351
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3,431
12. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +3,535
13. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +4,407
14. Romain Grosjean (F), Haas, +4,948
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +5,148
16. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +5,958
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +6,777
18. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +10,079
19. Carlos Sainz (E), McLaren, +11,385
20. George Russell (GB), Williams, +14,179

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