KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Charles Leclerc: «Vettel verdient den Podestplatz»

Von Vanessa Georgoulas
Charles Leclerc

Charles Leclerc

Ferrari-Star Charles Leclerc verspielte seinen sicher geglaubten Podestplatz in Istanbul kurz vor dem Fallen der Zielflagge. Nutzniesser war Teamkollege Sebastian Vettel, dem er trotz aller Enttäuschung gratulierte.

Die Enttäuschung stand Charles Leclerc nach dem viertletzten Kräftemessen der Saison ins Gesicht geschrieben. Der junge Ferrari-Hoffnungsträger hatte auch allen Grund, schlecht gelaunt in die Kamera der Kollegen von Sky Sports F1 zu blinzeln, denn lange war er auf der dritten Position liegend auf Podest-Kurs.

Dann aber wagte er drei Kurven vor dem Ende einen Angriff auf den vor ihm fahrenden Sergio Pérez, der ihn aus der Top-3 warf. Denn Leclerc verbremste sich und sein hinter ihm lauernder Teamkollege Sebastian Vettel nutzte die Chance, um durchzuschlüpfen. So stand statt des Monegassen der Deutsche auf dem Treppchen, und Leclerc durfte sich ärgern.

«Ich bin so wütend auf mich selbst», klagte der 23-Jährige. «Ich fühle nur Enttäuschung. Klar muss ich glücklich sein, wenn ich mir anschaue, wo wir nach zehn Rennrunden waren. Ich glaube, mir fehlten da 25 oder 30 Sekunden auf die Jungs, gegen die ich am Ende kämpfte. Aber andererseits kann ich mir auch kurz vor dem Rennende keinen Fehler leisten. Ich kämpfte zwar um den zweiten Platz, doch es fühlt sich sehr schlecht an, das Podest wegen dieses Fehlers zu verpassen.»

Trotz des Frusts fand der Rennfahrer aus Monte Carlo auch nette Worte für seinen Stallgefährten: «Ich gratuliere Seb, der sein erstes Top-3-Ergebnis in dieser Saison geholt hat. Ich freue mich, dass er letztlich auf der Strecke zeigen konnte, wozu er fähig ist. Es war generell ein sehr schwieriges Jahr für ihn und er verdient den Podestplatz.»

Glückwünsche gab es natürlich auch für den siebenfachen Weltmeister und Rennsieger Lewis Hamilton. Leclerc erklärte: «Es war mehr die Frage, wann und nicht ob er den Titel holen würde. Aber er hat eine unglaubliche Saison gezeigt und dieses Wochenende war angesichts der Probleme, die er zuvor hatte, besonders beachtlich. Heute war er da, wo ihm niemand erwartet hatte und ich kann nur gratulieren, denn er hat den Erfolg verdient.»

Türkei-GP, Istanbul

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873 
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde

Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt

WM-Stand nach 14 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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