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Sebastian Vettel: «Ich muss mich in Geduld üben»

Von Petra Wiesmayer
Vor dem Grand Prix von Großbritannien war Sebastian Vettel wieder in seinem Nebenjob unterwegs, als Director of Performance bei Infiniti.

Auf dem Weg nach Silverstone machte Sebastian Vettel einen kleinen Abstecher ins Infiniti’s European Technology Center (NTCE) in Cranfield, um sich über künftige Antriebs- und Hybridtechnologien zu unterhalten. Besonderen Spaß hatte der Red-Bull-Racing-Pilot allerdings, als er das schnellste Hybrid-Auto der Welt auf dem Prüfstand testen durfte. «Die Arbeit macht viel Spaß. Ich sitze ja nicht in endlosen Besprechungen, sondern darf machen, was ich am liebsten tue – ich fahre ein tolles Auto und spreche dann darüber», zeigte sich Vettel von seinem Zweitjob begeistert.

«Das ist auf gewisse Weise Neuland für mich, die Arbeit mit Straßenfahrzeugen. Primär geht es dabei um meine Eindrücke, was das Handling angeht. Und da kann ich schon meine Erfahrung einbringen – wie sollte das Fahrverhalten verbessert, wie kann das Auto angenehmer zu fahren und noch flotter werden? Ich fühle mich hier nicht verpflichtet, sondern mag den Reiz, zusammen mit den Infiniti-Ingenieuren etwas Schönes zu erschaffen», fuhr der Heppenheimer fort und gab zu, dass es bei der Arbeit mit Straßenfahrzeugen einen weiteren Punkt gibt, der für ihn Neuland ist: «Ich muss mich nur ein wenig in Geduld üben. In der Formel 1 wirst du natürlich verdorben: du möchtest etwas, und es passiert beinahe im Handumdrehen. Da sind die Prozesse beim Straßenfahrzeug natürlich schon etwas anders.»

Begleitet wurde Sebastian Vettel von Rob Gray, seines Zeichens stellvertretender Chefdesigner bei Red Bull Racing, um mit den Infiniti-Ingenieuren die technischen Formel-1-Regeln für 2014 zu diskutieren. Oberste Priorität hatte hierbei, die künftigen Antriebsstränge, Hybridtechnologien und Energierückgewinnungssysteme zu untersuchen, die momentan bei Infiniti in England entwickelt werden.

Im Hinblick auf die technischen Herausforderungen, die in der Formel 1 2014 auf die Teams zukommen, sei es besonders interessant für ihn gewesen, welche Fortschritte man bei Infiniti auf diesem Gebiet mache, sagte Vettel. «Für mich ist es wichtig zu verstehen, wie man den fließenden Übergang zwischen Benzin- und Hybridsystemen schafft, während ich das Auto fahre und, wie man die größte Genauigkeit und das beste Gefühl aus den Energierückgewinnungssystemen herausbekommt, da die nächstes Jahr noch wichtiger werden.»

Vettel und Gray verbrachten den Tag mit dem Vizepräsident des Technical Center, David Moss, dem Chefingenieur Marktfähigkeit, Jerry Hardcastle, und dem Manager für Antriebstechnik, Graeme Burn, um unter anderem zu diskutieren, wie man aus der technischen Zusammenarbeit zwischen Infiniti und Red Bull Racing sowohl auf der Rennstrecke als auch auf der Straße weiter Nutzen ziehen kann.

Ein Beispiel künftiger Technologie wurde vom Weltmeister gleich einen intensiven Test unterzogen: Der Infiniti M35h, das schnellste Hybridauto der Welt. «Die Ingenieure bei Infiniti haben beim Infiniti M35h eine sehr erfolgreiche Kombination aus Leistung, Effizienz und Fahrbarkeit gefunden und ein Hybridfahrzeug gebaut, das erstaunlich schnell ist und gut anspricht», sagte der 25-Jährige. «Wir wollen dem Formel-1-Team dieses Wissen vermitteln, während sie das Auto für 2014 bauen und ich glaube auch, dass die künftigen Antriebsstränge der Infiniti Straßenautos von dem profitieren können, was wir in der Formel 1 lernen.»

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