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Alonso gegen Vettel: WM-Duell bereits entschieden?

Von Mathias Brunner
Noch üben sich die WM-Rivalen von Ferrari und Red Bull Racing im gepflegten Untertreiben. In Wahrheit liegt der Vorteil klar beim Weltmeister.

Felipe Massa kommt mir vor wie der kleine Junge, der im dunklen Wald vor sich her pfeift: «Jetzt kommen die schnellen Strecken, da kann Ferrari die ganzen Stärken ausspielen», ist der knuffige Brasilianer überzeugt. Sein Stallgefährte Fernando Alonso will endlich den ersten Titel mit Ferrari – vor allem nach den knappen WM-Niederlagen in den Finale 2010 und 2012. Aber wie realistisch ist die Titel-Chance wirklich?

Wer Alonso und Vettel zuhört, könnte glatt meinen, man horche der gleichen Platte: Beide sprechen davon, aus jedem Rennen das Maximum holen zu wollen, nicht an den Titel zu denken, erst im Spätsommer mit dem Rechnen anfangen zu wollen. Das Erste ist die Wahrheit, das Zweite ist, nennen wir es mal eine Flunkerei, das Dritte geht in die gleiche Kategorie.

Nur die Zahlen, sie lügen nicht. Nehmen wir also die WM-Verläufe 2010 und 2012 und schauen wir, wo Alonso und Vettel da jeweils nach sieben Rennen lagen. (2011 war Vettel so überlegen, dass wir jenes Jahr auslassen.)

Saison 2010, Stand nach Lauf 7 (Türkei)

1. Mark Webber (Red Bull Racing) 93 Punkte
2. Jenson Button (McLaren) 88
3. Lewis Hamilton (McLaren) 84
4. Fernando Alonso (Ferrari) 79
5. Sebastian Vettel (Red Bull Racing) 78

Saison 2012, Stand nach Lauf 7 (Kanada)

1. Lewis Hamilton (McLaren) 88
2. Fernando Alonso (Ferrari) 86
3. Sebastian Vettel (Red Bull Racing) 85
4. Mark Webber (Red Bull Racing) 79
5. Nico Rosberg (Mercedes) 67

Saison 2013, Stand nach Lauf 7 (Kanada)

1. Sebastian Vettel (Red Bull Racing) 132
2. Fernando Alonso (Ferrari) 96
3. Kimi Räikkönen (Lotus) 88
4. Lewis Hamilton (Mercedes) 77
5. Mark Webber (Red Bull Racing) 69

Es fällt auf: Sebastian Vettel ist beim Projekt Titel-Jagd erheblich weiter als in den Jahren zuvor. Er ist nicht mehr Jäger, er ist der Gejagte.

Fernando Alonso stürzt sich in Zweck-Optimismus: «Ich hatte in Malaysia mit dem kaputten Frontflügel, in Bahrain mit dem defekten Heckflügel sowie in Monaco mit dem angeschlagenen Auto schon meine Pech-Rennen. Bei Sebastian Vettel kommen sie erst noch.»

Das ist statistisch korrekt, aber Red Bull Racing hat chronische Schwachstellen (wie etwa die Lichtmaschine) Schritt um Schritt abgestellt. Folge: Red Bull Racing hat bei 14 Einsätzen (je sieben für Vettel und Webber) nur einen Ausfall zu beklagen, als Mark in Shanghai wegen eines nicht korrekt angezurrten Rades ausrollen musste.

Für Red Bull Racing und Vettel spricht nicht nur das bessere Punkte-Konto: In keiner einzigen Saison hat Ferrari bei der Entwicklung eine höhere Schlagzahl gezeigt als Red Bull Racing. Wieso sollte sich das auf einmal ändern?

RBR-Teamchef Christian Horner sagt überdies: «Sebastian hat mental noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht, ich finde, er ist stärker denn je.»

Wenn es einen Piloten gibt, der die Festung Vettel stürmt, dann ist es Fernando Alonso. Ob Ferrari ihm dazu die richtige Rüstung mit auf den Weg gibt, werden die kommenden Rennen zeigen.

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