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Mark Gillan: «Renault schuftet auf den Prüfständen»

Von Rob La Salle
Mark Gillan, der frühere leitende Ingenieur von Williams

Mark Gillan, der frühere leitende Ingenieur von Williams

Der frühere leitende Ingenieur von Williams und Toyota kennt die Renault-Techniker gut – 2012 arbeiteten sie zusammen. Er weiss, wie die Franzosen auf die Probleme reagieren.

Der grosse Aufreger des ersten Wintertests ist die blamable Vorstellung von Renault (ungeachtet der hitzigen Diskussionen um Nasenformen und Sound der Turbo-Motoren). Mark Gillan war bis Dezember 2012 leitender Ingenieur von Williams und kennt die Renault-Truppe (damals Motorenpartner der Briten) gut. Gegenüber meinem Kollegen James Allen spricht Mark über die Schwierigkeiten von Renault und wie die Franzosen nun reagieren.

«Die neuen Turbo-Motoren mit Mehrfach-Energierückgewinnung sind extrem komplexe Antriebseinheiten, ich kann mir also gut vorstellen, dass die Techniker mit mulmigem Gefühl nach Südspanien reisten», sag Gillan. «Es ist offensichtlich, dass Mercedes und Ferrari dort ein guter Start gelungen ist. Die Aggregate liefen einigermassen zuverlässig, die Partner-Teams kamen reichlich zum Fahren.»

«Eine gute Laufleistung an den vier Tagen wären 1200 Kilometer gewesen, ideal wären 1600 km. Es ist normal, dass du beim ersten Test weniger zum Fahren kommst als an den Folgen, einfach weil es mit den neuen Wagen immer kleinere und grössere Schwierigkeiten gibt. Beim zweiten Test strebst du dann längere Läufe an, also 15 bis 20 Runden, um das Auto zu verstehen lernen. Beim dritten solltest du in der Lage sein, Rennsimulationen zu fahren.»

«Wenn ich das Ergebnis aus Jerez betrachte, dann hat nur Mercedes das Zwischenziel erreicht, mit 1368 km, vor Ferrari mit 1111 und McLaren mit 1084. Alle drei Rennställe werden damit zufrieden sein. Williams, Sauber und Force India mit jeweils 774, 721 und 646 sind unter den Möglichkeiten geblieben, kamen aber mit einem blauen Auge davon. Die restlichen Rennställe, also Caterham, Toro Rosso, Marussia und Red Bull Racing, konnten aufgrund der mangelnden Fahrzeit viele Punkte nicht abhaken. Das sind zum Teil ganz einfache, aber elementare Punkte wie etwas das Leerfahren des Tanks.»

«Rob White von Renault hat gesagt, dass er zuversichtlich sei, die Franzosen würden die Schwierigkeiten in den Griff bekommen. Doch das komplexe Zusammenspiel der Mehrfach-Energierückgewinnung mit dem neuen V6-Turbo darf nicht unterschätzt werden. Gleichzeitig muss Red Bull Racing die Kühlung des RB10 überarbeiten. Renault wird nun auf den Prüfständen versuchen, die Probleme auf der Rennstrecke zu wiederholen – nur so können Mittel und Wege gefunden werden, die Probleme auch zu beheben. Gelingt ihnen das, dann ist Renault auf gutem Weg. Gelingt ihnen das nicht, wird es schwierig. Ich kenne Rob White und Rémi Taffin gut, ich habe den grössten Respekt vor ihrem Können. Also habe ich nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie den Schwierigkeiten mit den richtigen Massnahmen begegnen.»

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