KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Malaysia ohne Lokalheld: Schuld von Petronas/AirAsia?

Von Mathias Brunner
Vor zwölf Jahren nahm Alex Yoong als bislang einziger Malaysier beim Heim-GP in Sepang teil. Kann das Rennen auf längere Sicht nur mit einem Lokalhelden überleben?

Wir könnten jetzt nicht behaupten, dass die Malaysier jeweils die Sepang-Rennstrecke stürmen, wenn Formel-1-GP ist. Die Angabe von 123.400 Fans vom vergangenen Jahr (an allen drei Tagen) werden hinter vorgehaltener Hand als geschönt angezweifelt, die meisten Einheimischen können sich die Tickets hier schlicht nicht leisten. In den letzten Jahren hat Malaysia viel GP-Konkurrenz aus anderen Ländern erhalten – China, Singapur, Südkorea, Indien. Die verstärkte Asien-Präsenz ebbt derzeit wieder ab: Indien und Korea sind aus dem Kalender geflogen, das Wachstum in China ist mässig, nur Singapur ist ein moderner Klassiker.

Dennoch muss man mittelfristig die Frage stellen: Hat der Malaysia-GP nur mit einem einheimischen Piloten eine Überlebens-Chance? Und wo bleibt der?

Jedem GP-Kenner war vor einem Dutzend Jahren klar, dass Alex Yoong keine Stricken zerreissen würde. Dafür war sein Minardi zu schwach. In einer für die Branche ungewöhnlich offenen Biographie hat Yoong Jahre später erzählt, wie er von Minardi-Chef Paul Stoddart über den Tisch gezogen wurde. Doch zweifellos spielte die mangelnde Erfahrung von Alex auch eine Rolle, wieso es mit der Formel-1-Karriere nicht weiterging (heute kommentiert Yoong sporadisch fürs Fernsehen). Für viele Malaysier war er als Sportler mit gemischer Herkunft (britisch-malaysisch) ohnehin nicht akzeptiert.

Mokhzani Mahathir (Vorstands-Chef des «Sepang International Circuit» und Sohn des früheren Premierministers) findet: «Wir hatten durchaus Talent in unteren Kategorien, aber sie wurden nicht weiter gefördert. Eine Teilschuld gebe ich den Rennställen mit malaysischen Wurzeln.»

Das ist eine schallende Ohrfeige für den langjährigen Formel-1-Sponsor Petronas (Sauber, Mercedes) sowie für Rennstallchef und AirAsia-Flugunternehmer Tony Fernandes mit seinem Caterham-Team.

«Genau diese Firmen müssten doch mehr Geld in die gezielte Nachwuchsförderung stecken», findet Mahathir. «Schliesslich würden sie auch am meisten von so einem Fahrer profitieren. Sonst sehe ich keinen Weg.»

Einer, der recht weit gekommen ist, heisst Jazeman Jafaar: der 22-Jährige ist Entwicklungsfahrer bei Mercedes und nimmt als Petronas-Schützling 2014 an seiner zweiten Saison in der Formel Renault 3.5 teil (2013 wurde er nur Gesamt-17., allerdings mit einem dritten Rang im Rahmenprogramm des Monaco-GP).

Gemäss Mahathir ist Jafaar der einzige Fahrer, der es mittelfristig in die Formel 1 schaffen kann.

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