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Toto Wolff: «Kein Hersteller will einen neuen Motor»

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff: «Kein seriöses Unternehmen würde eine komplette Aufhebung der Beschränkungen befürworten»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff: «Kein seriöses Unternehmen würde eine komplette Aufhebung der Beschränkungen befürworten»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff betont, dass eine Abkehr von den V6-Turbos für keinen Formel-1-Motorenhersteller in Frage kommt. Auch die Aufhebung der Entwicklungsbeschränkungen schliesst er aus.

Für Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff ist klar: Die Formel 1 kann es sich gar nicht leisten, die Entwicklungsbeschränkungen für die V6-Turbo-Antriebseinheiten ganz aufzuheben, auch wenn die Jäger der überlegenen Mercedes-Motoren genau damit drohen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Denn sowohl Renault als auch Ferrari fordern eine Lockerung der Entwicklungsbeschränkungen und eine Verlängerung der Entwicklungsfrist.

Das aktuelle Reglement sieht vor, dass 48 Prozent der 2014er-Triebwerke auf die Saison 2015 hin verändert werden dürfen. Den Teams bleibt dazu Zeit bis im Februar, dann werden die Motoren wieder eingefroren. Das ist den Gegnern von Mercedes zu wenig. Sie wollen nicht nur die Entwicklungsfreiheit um fast 20 Prozent vergrössern, sondern auch die Frist bis Juli verlängern, um den Rückstand auf Mercedes aufholen zu können.

Weil dazu Einstimmigkeit nötig ist und Mercedes sich querstellt, kursieren nun Gerüchte über das Worst-Case-Szenario, jegliche Entwicklungsbeschränkungen auf die Saison 2016 hin aufzuheben. Dazu bräuchten die Mercedes-Jäger bloss eine einfache Mehrheit, und diese wäre mit Rückkehrer Honda locker erreicht. Doch Wolff beteuerte im Fahrerlager von Interlagos: «Kein seriöses Unternehmen würde eine komplette Aufhebung der Beschränkungen befürworten. Renault ist da mit uns auf einer Linie.»

Dass Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner nach dem Brasilien-GP sagte, die Formel 1 sollte eine Rückkehr zu den V8-Aggregaten in Erwägung ziehen, kommentiert Wolff so: «Wenn wir das aktuelle Format nicht beibehalten, kann ich mit Sicherheit garantieren, dass kein Hersteller daran interessiert wäre, einen neuen Motor zu liefern, einerseits wegen der Stabilität und Nachhaltigkeit unseres Sports und andererseits auch wegen der Rolle, welche die Hybrid-Technologie bei den Strassenfahrzeugen einnimmt. Wir sollten diese Technologien fördern – im Vergleich zum Vorjahr verbrauchen wir pro Rennen einen Drittel weniger Treibstoff und sind trotzdem schneller unterwegs.»

Zum Schluss erinnerte der 42-jährige Wiener auch daran, dass vor allem Renault auf die Einführung der V6-Turbomotoren gedrängt hatte: «Renault hat lautstark klar gemacht, dass die Einführung der neuen Motoren eine Bedingung sei für den Verbleib in der Formel 1. Und genau das haben wir heute. Alles, was sonst diskutiert wird, kann nicht ernst gemeint sein.»

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