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Gérard Lopez (Lotus): «Formel-1-Management veraltet»

Von Mathias Brunner
Lotus-Chef Gérard Lopez

Lotus-Chef Gérard Lopez

Lotus-Besitzer und –Teamchef Gérard Lopez glaubt den Grund für die Krise im Formel-1-Sport zu kennen: Der Financier bezeichnet das Management der Formel 1 als veraltet.

Keiner kann die Krise in der Formel 1 schönreden: Caterham aufgelöst, Marussia verschwunden (selbst wenn wir noch immer hoffen, den Rennstall unter dem Namen Manor wiederzusehen), Sauber kämpft gegen Schulden, um Force India ranken sich böse Gerüchte, auch Lotus ist nicht sorgenfrei, wie Gérard Lopez zugibt.

Der Teambesitzer und Teamchef in Personalunion hält sich mit Kritik nicht zurück. Bei den Kollegen von «AutoHebdo» sagt er: «Das Management der Formel 1 ist veraltet, der Sport wird nicht zeitgemäss vermarktet.»

Lopez prangert an, dass es die Formel-1-Machthaber verpasst hätten, mit den neuen sozialen Netzwerken auf eine Art und Weise umzugehen, dass mehr junge Menschen angezogen werden. «Wir habe mit fallenden Einschaltquoten zu kämpfen, obschon die meisten Rennen wirklich toll sind», findet Lopez. «Aber es reicht halt heutzutage nicht mehr, die Fans nur übers Fernsehen erreichen zu wollen. Da muss auf dem Internet und in den sozialen Netzwerken schon etwas mehr geschehen.»

«Die Formel 1 hat keine richtige Marketing-Abteilung, da sind viele kommerzielle Möglichkeiten völlig unangetastet. Gemäss meinen Geschäftskontakten wird die Formel 1 noch immer als eine von ganz wenigen weltweit wirkenden Plattformen angesehen, um global Werbung zu betreiben. Und doch scheinen wir in Sachen neuer Sponsoren komplett blockiert zu sein.»

«Da muss ich mich schon fragen: Liegt das viellleicht nicht an der veralteten Organisation? 900 Millionen Dollar werden jedes Jahr ausgeschüttet, und doch ist das System noch immer so, dass jene, die etwas haben, zu viel bekommen, und jene, die ums Überleben kämpfen, erhalten zu wenig. Die Lücke zwischen den Reichen und den Armen wird in der Formel 1 immer grösser, und das ist nicht gut für das Ansehen des Sports. Und daher, so bin ich überzeugt, zögern viele grosse Firmen, in der Formel 1 Geld zu investieren. All dies könnte das einfach geregelt werden, aber leider teilen andere Teams diese Ansicht nicht.»

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