Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Fernando Alonso: McLaren-Honda ist sein letztes Team!

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

Der Spanier Fernando Alonso ist einer der erfolgreichsten Formel-1-Piloten: zwei WM-Titel (2005 und 2006), 32 GP-Siege, 22 Pole-Positions. Aber vor dem China-GP ist er noch ohne Punkte.

Fernando Alonso ist als zweifacher Shanghai-GP-Sieger nach China geflogen (2005 und 2013), fünf Mal stand er hier auf dem Siegerpodest. Mit der Fortsetzung dieser Erfolgsbilanz ist kaum zu rechnen: bei vier Einsätzen von McLaren-Honda mit Button/Magnussen in Australien und mit Alonso/Button in Malaysia gab es nur eine Zielankunft – Jenson Button wurde in Melbourne Elfter und damit Letzter.

Fernando Alonso tut das einzig Richtige, wenn er sagt: «Ich gehe ohne Erwartungen in dieses Wochenende. Es gibt noch so viele Dinge, welche wir bei diesem Rennwagen zuerst verstehen müssen. Für mich bleiben viele Frage offen, gerade nach dem Doppelausfall in Sepang. Wo wir hier landen, hängt von der Standfestigkeit ab, vom Leistungsvermögen, von unseren Gegnern, von der Tatsache, ob wir bei diesen Temperaturen die Reifen zum Arbeiten bekommen. Es ist unmöglich, eine Vorhersage zu machen.»

«Wir liegen noch immer im Hintertreffen, primär deswegen, weil unser Wintertestprogramm nicht gut gewesen ist. Also mussten wir damit rechnen, dass wir bei den ersten Rennen der Saison auf Probleme stossen, welche die anderen Teams schon im Testwinter aussortieren konnten.»

Aber Alonso bleibt dabei, dass die Basis gesund ist: «Die Balance des Wagens ist gut, er lässt sich leicht fahren. Darauf müssen wir aufbauen. Die Grundcharakteristik des Autos ist gut.»

Die McLaren-Fahrer fiebern dem Moment entgegen, wenn sie von Honda volle Power zur Verfügung gestellt bekommen, «aber ich weiss nicht, wann das passiert», sagt Alonso weiter. «Ich weiss, dass es bei Honda nicht an Ressourcen mangelt. Also ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir auch da weitere Fortschritte sehen. Wir bewegen uns in die richtige Richtung, und wir haben uns auch nicht verlaufen. Aber das alles braucht Zeit.»

Alonso beteuert, dass er seinen Wechsel von Ferrari zu McLaren-Honda nicht bereut: «Es war damit zu rechnen, dass Ferrari stärker wird. Ich bin mit meiner Entscheidung im Reinen, weil sie auf Langfristigkeit ausgelegt ist. Es geht nicht darum, wo wir in Melbourne oder Sepang stehen. Es geht darum, welche Fortschritte wir bis zum Ende der Saison machen.»

«Ich habe mit Ferrari fünf schöne Jahre erlebt. Ich konnte mein erstes Rennen in Rot gleich gewinnen, 2010 in Bahrain. Ich bin nicht im Zorn gegangen, sondern mit einem riesigen Paket aus positiven Erinnerungen. Die Zeit war einfach reif, um etwas anderes zu versuchen.»

Die meisten Experten sind der Meinung: Alonso geht die Zeit aus. Aber Fernando findet nicht, dass er sich in einem kritischen Stadium seiner Karriere befindet: «Ich will immer gewinnen. Auch wenn das Auto es eigentlich nicht zulässt. Ich bin nicht frustriert. Ganz im Gegenteil – ich habe bislang eine tolle Karriere erleben dürfen, mit vielen Siegen und zwei WM-Titeln? Wieviele Fahrer im Feld können das schon behaupten? Wenn es dann mal ein Jahr gibt, wo du nicht gewinnen kannst, dann geht deswegen die Welt nicht unter. Du musst Prioritäten setzen. Und die heissen bei uns nun mal derzeit – Rennen beenden, Anschluss ans Mittelfeld schaffen.»

«Ich bin glücklich bei McLaren-Honda. Meine Karriere hat gewissermassen mit einer Replica eines McLaren-Honda begonnen, da war ich drei Jahre alt. Und ich werde meine Formel-1-Karriere bei McLaren-Honda beenden, dann wird sich ein Kreis schliessen. Danach beginnt ein etwas ruhigeres Leben. In einer Management-Position und damit weiter im GP-Sport sehe ich mich nicht. Genug wird genug sein.»

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