MotoGP: Marquez vereitelt KTM-Sieg

Valencia-Sprint: Marquez vereitelte Acosta-Sieg!

Von Thomas Kuttruf
Nach einem Q2-Krimi setzte sich im MotoGP-Sprint von Valencia die Routine des Vize-Champions durch. Ducati-Pilot Alex Marquez fuhr fehlerfrei zum dritten Sprint-Sieg. Acosta und Bezzecchi geschlagen. Bagnaia im Nichts.

Von den Piloten, die beim letzten Sprint des Jahres in der Startaufstellung standen, hatte Marco Bezzecchi die beste Statistik über die kurze Distanz vorzuweisen. Bei den Rennen in Misano, Mandalika und Phillip Island hatte der Italiener für Aprilia triumphiert. Alex Marquez, im Q2 0,026 sec langsamer als Bezzecchi, triumphierte «nur» zweimal an einem Samstag.

Neben den Spitzensprintern in Reihe 1 – Fabio Di Giannantonio. In Startreihe 2 machten sich Piloten von drei verschiedenen Herstellern bereit. Raul Fernandez (4.), Pedro Acosta (5.) und Fabio Quartararo (6.) fuhren mit den Prototypen von Aprilia, KTM und Yamaha nur minimal langsamer als die Spitze. Ein klarer Favorit auf die Goldmedaille war nicht auszumachen.

Weniger zu rechnen war damit mit anderen großen Namen des Sports. Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia war in der Qualifikation auf Rang 16 noch hinter Wildcard-Pilot Aleix Espargaro (Honda) zurückgeblieben. Champion Jorge Martin, erstmals seit dem Indonesien-GP Anfang Oktober wieder an der Startlinie, bereitete sich direkt daneben auf das 13-Runden-Event vor.

Vor Ort, aber nur im Kommandostand von Ducati Corse: Der unangefochtene Dominator der 2025er-Saison – Marc Marquez. Ebenfalls in der Rolle als Beobachter: Toprak Razgatlioglu, der am kommenden Dienstag sein offizielles MotoGP-Debüt mit Pramac-Yamaha geben wird.

Als die 24 Racer in die Aufwärmrunde beschleunigten, war von dem Traumwetter am Morgen nichts mehr zu sehen. Zwar war mit Regen nicht zu rechnen, doch der Himmel hatte sich zugezogen, auch die Temperaturen waren etwas zurückgegangen.

15 Uhr: Start! Den Sprint zur ersten Kurve gewann Alex Marquez. Der Gresini-Pilot bog vor Bezzecchi und Acosta ein. Doch schon in Kurve 2 schnappte sich Acosta Bezzecchi und in den folgenden Kurven kam Bezzecchi unter die Räder. Für den Pole-Setter ging es zurück bis auf Platz; in Runde 1 verlor «Bezz» 1,4 sec auf die Spitze.

Ein frühes Drama ereignete sich im Honda-Lager. Beide Werksfahrer der offiziellen Castrol-Mannschaft gingen noch in Runde 1 zu Boden.

An der Spitze versuchte Alex Marquez die Flucht, doch die KTM mit Pedro Acosta an Bord ließ sich nicht abschütteln. Dahinter hatte sich Bezzecchi von seinem frühen Schock erholt. Der Italiener ging an Quartararo vorbei, doch der Kontakt zur Spitze war längst verloren. Nach fünf Runden führten Marquez und Acosta eine Sekunde vor Raul Fernandez und Fabio Di Giannantonio, dann Bezzecchi und Yamaha-Held Quartararo.

In Runde 6 unterlief Pedro Acosta ein kleiner Fahrfehler, der eine halbe Sekunde kostete. Alex Marquez nutzte die Halbzeit-Chance und hielt sich Acosta mit jetzt einer Sekunden hinter sich. Derweil hatte Di Giannantonio zu Fernandez aufgeschlossen – in Runde 7 war der VR46-Pilot am Hinterrad der Trackhouse-Aprilia angekommen.

Als es in Runde 8 ging, hatte Alex Marquez seine Führung auf 1,6 sec ausgebaut. Hinter Acosta tobte der Platz um 3 mit Fernandez und «Diggia». Wieder eine Sekunde dahinter auf Rang 5: Marco Bezzecchi.

Drei Runden vor Schluss schien Pedro Acosta geschlagen, denn dem Spanier gelang es nicht, auf Vize-Champion Marquez aufzuschließen. «AM73» fuhr fehlerfrei und hielt dem Druck aus der Ferne stand – der jüngere Marquez Bruder siegte mit 1,5 sec vor KTM-Aushängeschild, der wieder auf dem Podest landete – und wieder «nur» Zweiter wurde.

In der vorletzten Runde wurde dann auch das Match um die letzte Medaille zugunsten von Ducati-Pilot Fabio Di Giannantonio entschieden. Raul Fernandez rettete Platz 4 vor Werksfahrer Bezzecchi ins Ziel. Hinter Franco Morbidelli, Fabio Quartararo und Brad Binder ging der letzte Sprint-Punkt mit Ogura wiederrum an einen Aprilia-Piloten.

Ein gutes Ergebnis verpasste Pramac-Pilot Jack Miller. Der von Platz 8 gestartete Aussie war früh mit Fermin Aldeguer kollidiert. Miller kassierte eine Long-Lap und fiel dadurch auf Platz 12 zurück. 

Was sich in der Qualifikation schon angedeutet hatte, fand im Sprint die nächste schockierende Fortsetzung: Pecco Bagnaia machte nicht einen Position gut, Platz 14. Marc Marquez-Ersatz Nicolo Bulega kam drei Sekunden später auf Rang 16 an.

Bitterer war der Sprint nur noch für Honda. Doppelcrash von Joan Mir und Luca Marini, verursacht vom Spanier und null Punkte auch für Zarco (10.) und Wildcard Espargaro (19.).

Ergebnisse MotoGP Valencia, Sprint (15. November):

1. Alex Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 19:37,490 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +1,149 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +2,637
4. Raul Fernandez (E), Aprilia, +3,519
5. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +3,727
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +6,349
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +7,102
8. Brad Binder (ZA), KTM, +7,352
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +7,685
10. Johann Zarco (F), Honda, +9,346
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati +10,067
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +11,148
13. Enea Bastianini (I), KTM, +11,911
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +11,957
15. Alex Rins (E), Yamaha, +14,264
16. Nicolo Bulega (I), Ducati, +14,951
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +15,597
18. Maverick Vinales (E), KTM, +16,699
19. Aleix Espargaro (E), Honda, +16,885
20. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +18,846
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +23,028
22. Jorge Martin (E), Aprilia, +23,655

– Luca Marini (I), Honda, 12 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 43 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 457. 3. Bezzecchi 328. 4. Acosta 294. 5. Bagnaia 288. 6. Di Giannantonio 246. 7. Morbidelli 231. 8. Aldeguer 203. 9. Quartararo 201. 10. R. Fernandez 152. 11. Binder 147. 12. Zarco 144. 13. Marini 133. 14. Bastianini 106. 15. Mir 93. 16. Ogura 89. 17. Vinales 72. 18. Miller 72. 19. Rins 66. 20. Oliveira 38. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 29. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 7. 27. Bulega 1. 28. A. Espargaro 0. 29. Michele Pirro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 752 Punkte. 2. Aprilia 393. 3. KTM 359. 4. Honda 276. 5. Yamaha 240.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 834 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 660. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 477. 4. Red Bull KTM Factory Racing 441. 5. Aprilia Racing 370. 6. Monster Energy Yamaha 267. 7. Trackhouse MotoGP Team 241. 8. Honda HRC Castrol Team 226. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 207. 10. LCR Honda 151. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 113.

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