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Barcelona: Mercedes deutlich schneller als Ferrari

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg sicherte sich in Barcelona mit 1:26,828 min die erste Bestzeit des Wochenendes

Nico Rosberg sicherte sich in Barcelona mit 1:26,828 min die erste Bestzeit des Wochenendes

Beim ersten freien Training auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya demonstrierte das Silberpfeil-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton seine Macht. Ferrari-Ass Sebastian Vettel blieb fast eine Sekunde langsamer.

Nach drei Wochen Pause durften die Formel-1-Stars unter der Sonne Spaniens endlich wieder Gas geben – und nutzten die Gelegenheit, erste Erfahrungskilometer auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya zu drehen, gleich zu Beginn. Lotus-Pilot Pastor Maldonado war als Erster auf der Strecke, blieb aber nicht alleine, denn auch Ferrari-Star Sebastian Vettel und die beiden Toro Rosso-Rookies Max Verstappen und Carlos Sainz rückten gleich aus. Nach wenigen Minuten hatten alle Piloten ihre Installationsrunden gedreht.

Neben den Stammpiloten durften auch Lotus-Ersatzmann Jolyon Palmer, Williams-Entwicklungsfahrerin Susie Wolff und Sauber-Reservist Raffaele Marciello ihre Runden drehen. Während Palmer zum dritten Mal in Folge im Lotus von Romain Grosjean ausrücken durfte, sass Marciello zum zweiten Mal nach Malaysia am Steuer des C34. Für Williams-Entwicklungsfahrerin Susie Wolff war es der erste Freitagseinsatz in diesem Jahr. Die 32-jährige Schottin übernahm den Williams FW37 von Valtteri Bottas.

Die ersten Rundenzeiten liessen sich die beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton notieren. Kurz darauf kreuzten auch Manor-Marussia-Pilot Will Stevens, Wolff und Maldonado die Ziellinie. Obwohl er am Ende seiner schnellen Runde in den Verkehr geriet, sicherte sich Hamilton mit 1:28,993 min die Spitzenzeit. Darüber durfte sich der Champion aber nicht lange freuen, kurz darauf unterbot ihn sein Teamkollege Rosberg um stolze sechs Zehntel, bevor sich Vettel mit einem Vorsprung von zwei Zehnteln auf seinen Landsmann den ersten Platz auf dem Zeitenmonitor schnappte.

Sorgen für Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo

Währenddessen sorgten McLaren-Honda-Star Fernando Alonso und Force India-Fahrer Sergio Pérez für Unterhaltung. Während der Lokalmatador bei seiner Startübung Rauchzeichen aus seinem Heck absetzte, hatte der Mexikaner in der vierten Kurve mit blockierenden Rädern zu kämpfen und musste deshalb weit ausholen und durchs Kies brettern. Noch schlimmer erging es Daniel Ricciardo. Der Red Bull Racing-Pilot wurde wie schon nach seiner ersten Installationsrunde auch nach dem zweiten Probelauf mit folgendem Funkspruch an die Box beordert: «Wir haben ein Problem erkannt.» In der Zwischenzeit hatte sich Rosberg mit 1:27,533 min an die Spitze gesetzt.

Der Australier war nach der ersten halben Stunde denn auch der einzige Pilot im Feld, der keine gezeitete Runde gedreht hatte. Alle anderen bogen zur Box ab, um den Extra-Reifensatz der harten Mischung wie vorgeschrieben wieder zurückzugeben. Die Zuschauer, die den Weg zum Circuit de Barcelona-Catalunya auf sich genommen hatten, mussten sich daraufhin gedulden, denn für die folgenden 18 Minuten liess sich kein Fahrer mehr auf der Bahn blicken.

Ferrari deutlich langsamer als die Silberpfeile

Die ersten Piloten, die sich wieder auf die Bahn trauten, waren die beiden Marussia-Manor Fahrer Stevens und Roberto Merhi. Bald darauf folgte auch Alonso ihrem Beispiel. Auch dessen Teamkollege Jenson Button verliess die Box und machte sich auf die Zeitenjagd. Dabei war ein heiseres Röcheln von seinem Honda-Turbo zu vernehmen.

Auch Vettel wagte sich wieder raus und drehte die drittschnellste Runde, während sich Hamilton mit 1:26,898 min die Spitzenposition zurückholte – allerdings nur für kurze Zeit: Mit zwei persönlichen Bestzeiten in den ersten beiden Sektoren und der absoluten Bestzeit im dritten Abschnitt unterbot er die schnellste Runde seines Teamkollegen um 0,070 sec. Hamilton und Vettel hatten beide bei ihrem Versuch, diese Bestzeit zu knacken, mit blockierenden Rädern in der zehnten Kurve zu kämpfen und mussten weit ausholen.

Trotz der vielen neuen Teile, die Ferrari mit nach Barcelona gebracht hatten, war Vettel deutlich langsamer als die Silberpfeile unterwegs. Dem vierfachen Champion fehlte fast eine Sekunde auf die Spitzenzeit von Rosberg. Ferrari-Star Kimi Räikkönen klagte derweil über Boxenfunk: «Mein Sitz ist sehr heiss.» Der schnelle Finne erlebte kurz darauf eine Schrecksekunde in der zwölften Kurve, in der sein Ferrari übersteuerte.

Rosberg beschäftigte unterdessen die Regelhüter, weil er sich offenbar zu spät dazu entschied, die Box anzusteuern und erst hinter dem Poller zur Box abbog. Die Rennkommissare meldeten umgehend, dass man diesen Fauxpas genauer untersuchen werde. Die Bestzeit liess er sich aber nicht mehr nehmen, am Ende mussten sich Hamilton und Vettel mit den Positionen 2 und 3 auf der Zeitenliste begnügen.

Dahinter komplettierten Räikkönen, Sainz, Verstappen, Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat (mit der neuen, kurzen Fahrzeugnase), Williams-Pilot Felipe Massa, Ricciardo und Sauber-Talent Felipe Nasr die Top-Ten. Force India-Pilot Nico Hülkenberg, Marciello, Palmer, Wolff, Alonso, Button, Sergio Pérez, Maldonado, Stevens und Merhi reihten sich auf den restlichen Plätzen ein.

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