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Sebastian Vettel: «Hoffe, dass Mercedes rot sieht»

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel: «Ich glaube, diese klassische Nummer-1-Position, von der man immer spricht, gibt es heute nicht mehr»

Sebastian Vettel: «Ich glaube, diese klassische Nummer-1-Position, von der man immer spricht, gibt es heute nicht mehr»

Ferrari-Star Sebastian Vettel greift in Barcelona mit einem neuen Frontflügel und neuem Unterboden an und hofft, damit die Lücke zu Mercedes schliessen zu können.
Sebastian Vettel, mit welchen neuen Teilen greifst du in Barcelona an?

Wir haben einige neue Sachen, einen neuen Frontflügel, Unterboden und das sind beides schon sehr grosse Veränderungen. Das wird einen Einfluss auf die gesamte Aerodynamik haben.

Wie sehr konntest du dich in die jüngste Entwicklungsarbeit einbringen?

Ich glaube, es ist ganz normal, dass der Fahrer einen grossen Einfluss hat und erklärt, was er mag und was man noch besser machen muss. Das Team muss das Ganze dann auch umsetzen, deshalb ist es wichtig, was ich über das Auto sage, wenn ich aus dem Cockpit steige. Natürlich bin ich nicht der, der die Teile konstruiert oder sie ans Auto schraubt, aber ich bin der, der sie spürt. Wir haben zwar viele Sensoren im Auto, und können viele Probleme anhand dieser schon erkennen. Aber es ist trotzdem wichtig, dass der Fahrer sich wohl fühlt.

Du bist Schirmherr der Formel 4, in der auch Michael Schumachers Sohn Mick fährt. Wie schätzt du sein Potenzial ein?

Es wird generell sehr, sehr viel über ihn gesprochen. Er macht seine Sache bisher sehr gut. Die ganze Aufmerksamkeit ist natürlich nicht nur ein Vorteil für ihn. Wir dürfen nicht vergessen, er ist noch sehr jung. Für alle Formel-4-Piloten ist das ein wichtiger Schritt aus dem Kartsport heraus und deshalb ist es auch wichtig, dass sie ihre Ruhe haben. Mick wird wohl weniger Ruhe haben als alle anderen, damit muss er leider leben. Aber man sollte doch versuchen, ihn in Ruhe zu lassen.

Welche Gedanken hast du, wenn du an Michael Schumacher denkst?

Das ist schwierig zu beantworten. Es ist ein sehr, sehr harter Schlag für alle, die ihn kennen. Dass es ihm nicht gut geht und dass er weiterhin kämpfen muss. Das ist für alle sehr schwer.

Wie gross ist die Ferrari-Gefahr für Mercedes?

Hoffentlich sieht Mercedes bald rot! Die ersten Rennen waren für uns sehr, sehr erfolgreich, in gewisser Weise war das auch überraschend. Wir haben eine gesunde Basis geschaffen, auf der wir aufbauen können. Wir konnten noch einen Schritt nach vorne machen und etwas näher kommen. Ich hoffe natürlich, dass wir hier noch näher rankommen. Mit den neuen Teilen, die wir ans Auto bringen, vergrössern sich die Chancen dafür auch.

Dein Teamkollege Kimi Räikkönen eroberte einen Podestplatz. Das ist natürlich gut für das Team, aber wie sehr wurmt dich das, schliesslich hast du vier WM-Titel und er «nur» einen?

Ich glaube, diese klassische Nummer-1-Position, von der man immer spricht, gibt es heute nicht mehr. Wir wissen beide, was es braucht, um die Meisterschaft zu gewinnen. Wir wissen beide, dass es wichtig ist, dass man als Team zusammenarbeitet. darauf liegt momentan der Fokus. Es ist ganz normal, dass man auf der Strecke immer versucht, vor dem anderen zu sein. Das will ich, das will er, das ist ganz normal und es wäre auch schlimm, wenn es nicht so wäre. Aber ich glaube, dass es dort, wo wir jetzt sind, wichtig ist, dass wir an einem Strang ziehen und das Team nach vorne bringen. Wir müssen alles dafür geben, um hoffentlich bald auf gleicher Höhe mit Mercedes zu sein.

Wann ist es schlau, öffentlich Fehler einzugestehen, und wann sollte man das sein lassen?

Diese Frage stellt sich mir nicht, wenn ich einen Fehler gemacht habe, stehe ich auch dafür ein. Ich weiss als erstes, wenn ich einen Fehler gemacht habe. Natürlich kann man tausend Ausreden finden, aber ich verstehe nicht, was das bringen soll, da bescheisst man sich nur selbst. Fehler sind ganz normal, sie gehören dazu.

Was bringt der neue Flügel, den ihr getestet habt?

Auf der Strecke haben wir ihn nicht getestet, es gibt keine geheimen Tests. Aber heutzutage hat man auch so eine gute Vorstellung, was etwas bringen soll und was nicht. Wir hoffen natürlich, dass sich die Ergebnisse auf der Strecke bestätigen werden. Die neuen Teile sind hier. Wenn wir nicht glauben würden, dass sie was bringen, dann hätten wir sie zuhause gelassen.

Wie sieht dein Arbeitstag im Simulator aus?

Das ist dann alles im Hintergrund programmiert. Es ist ein Tag in der Dunkelheit, weil ich in einem dunklen Raum sitze. Das ist nicht immer sehr spassig, aber das gehört dazu. Man probiert dann verschiedene Sachen aus und versucht in einen guten Rhythmus zu kommen für das jeweilige Rennen.

Wieso ist Sportdirektor Massimo Rivola nicht vor Ort?

Das sind persönliche Gründe.

In Barcelona ist das Überholen fast unmöglich – werdet ihr nach den guten Longruns, die ihr zuletzt hattet, im Qualifying etwas ausprobieren, um in der Startaufstellung möglichst weit vorne zu stehen?

Ich glaub schon, dass man überholen kann, es kommt immer darauf an, wo man losfährt und wie schnell man ist. Vorne wird die Luft immer dünner und die Autos werden immer schneller, da ist das Überholen schwieriger. Die letzten Jahre war es aber nicht so schlimm. Das klassische Barcelona, auf dem man nicht überholen kann, gibt es so nicht mehr, zumindest was die hinteren Ränge angeht. Ich glaube, es gilt das Gleiche wie immer: Man versucht, im Qualifying möglichst so weit vorne wie möglich zu stehen, damit man nicht so viele Autos überholen muss, um zu gewinnen

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