Fernando Alonso: «Wenn ich das gewusst hätte!»
Voller Körpereinsatz: Fernando Alonso
Es war ein Bild für die Götter: Der zweifache Champion Fernando Alonso schob seinen gestrandeten McLaren-Honda-Renner trotzig die letzten 100 Meter bergauf, um rechtzeitig wieder an die Box zu kommen, damit er noch eine gezeitete Runde im ersten Qualifying-Segment drehen konnte – wohlgemerkt in goldfarbenen Rennschuhen – wie es sich für einen zweifachen Champion gehört.
Kaum war der Asturier in der Box angekommen, musste er sich sagen lassen, dass die Regeln eine weitere Ausfahrt nicht erlauben, wenn es das Auto nicht «aus eigener Kraft» in die Box zurück schafft. «Ja, wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich nicht so viel Einsatz gegeben», gestand der Spanier, der schimpfte: «Ich habe das schon einige Male gesehen, dass das Auto wieder ausrückte, nachdem es zur Box zurückgebracht worden war.»
Was Alonso vergass: In den freien Trainings ist eine erneute Teilnahme am Trainingsbetrieb durchaus erlaubt, wenn es die Zeit zulässt. Im Qualifying gilt ein Stehenbleiben auf der Strecke jedoch als Ausfall. Der Ärger hatte sich schon abgezeichnet, der McLaren-Honda-Star hatte kurz vor seinem Ausfall Probleme mit dem Motor bekundet, war vom Team aber angewiesen worden, auf der Strecke zu bleiben.
Alonso beschrieb: «Wir hatten ein Problem mit der elektronischen Versorgung, irgendein Stecker wird wohl einen Wackelkontakt gehabt haben, denn das Auto stellte plötzlich ab. Das war wieder Pech, es passierte genau wieder im falschen Moment. Eine Schande, denn wir waren eigentlich konkurrenzfähig, das haben die Trainings gezeigt. Wir müssen daraus lernen.»
Auch Jenson Button kämpfte mit der Technik, wie Teamchef Ron Dennis erklärte, handelte es sich aber nicht um das gleiche Problem: «Diese beiden Sachen stehen in keinem Zusammenhang. Bei Alonso stellte die ganze Elektronik ab, während Jenson ein Problem mit dem Energierückgewinnungssystem bekundete.»
Button selbst bedauerte: «Es ist natürlich schade, denn wir hätten locker Q2 erreichen können. Aber ich hatte plötzlich keine elektrische Extra-Power mehr, ich weiss nicht, was das Problem war. Das alleine kostet schon drei, vier Zehntelsekunden pro Runde. Es ist sehr schade, ich hatte mich sehr gut gefühlt.»
Frustriert fügte der Weltmeister von 2009 an: «Im Qualifying bekommen wir es einfach nicht richtig hin. Es ist schwierig, den Fokus zu behalten. Ich hatte zuvor kein Problem, doch als es zählte, tauchten die Sorgen plötzlich wieder auf. Das ist bisher kein gutes Wochenende, aber ich freue mich trotzdem aufs Rennen.»