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Lewis Hamilton: Gefahr echt, das ist nicht Hollywood

Von Mathias Brunner
So verabschiedet sich Lewis Hamilton von Jules Bianchi

So verabschiedet sich Lewis Hamilton von Jules Bianchi

Weltmeister Lewis Hamilton ist der Ansicht, dass viele Fans im Laufe der Zeit den scharfen Blick für die Gefahren des Grand-Prix-Sports vergessen haben: «Zu lange war nichts passiert.»

Der schwere Unfall von Jules Bianchi vom letzten Oktober und der Tod des Franzosen am vergangenen 17. Juli haben klargemacht, was vielleicht viele vergessen hatten: die Formel 1 ist brandgefährlich. Weltmeister Lewis Hamilton spricht in einer Medienrunde mit Vertretern verschiedener britischer Tageszeitungen über die Gefahren seines Sports.

«Ich habe den Eindruck – die Zuschauer unterschätzen, wie gefährlich unser Sport noch immer ist. Viele haben vielleicht gedacht: „Nun, es ist zwanzig Jahre nichts mehr passiert, da kann es ja nicht mehr so riskant sein.“ Aber wir sitzen in diesen Dingern, die Autos sind unfassbar schnell, und ein kleiner Ausrutscher reicht, dann hängst du in einer Mauer und das tut weh.»

Die Formel 1 ist nach dem Verlust von Bianchi sensibilisiert: als sich der Force-India-Renner von Sergio Pérez’ im freien Ungarn-Training überschlug, hielt der Zirkus den Atem an. Zum Glück meldete sich der Mexikaner gleich per Funk aus dem Cockpit mit «ich bin okay», bevor er aus dem kaputten Rennwagen krabbelte.

Lewis Hamilton sagt weiter: «Wir sind uns der Gefahr bewusst, jedes Mal, wenn wir ins Auto steigen. Das ist nicht Hollywood. Weil wir wissen, was auf dem Spiel steht, sind wir so konzentriert und trainieren so hart. Ich bin nicht sicher, ob alle TV-Zuschauer das zu schätzen wissen.»

Aber an Hamiltons Einstellung ändert der Tod seines Rennfahrerkollegen Bianchi nichts: «Ich mag nun mal gefährliche Sachen, auch wenn es nichts mit Autos zu tun hat. Gefahr ist aufregend. Das ist auch der Grund, warum sich Menschen in eine Achterbahn setzen – weil es einen gewissen Nervenkitzel bietet. Rennsport ohne Gefahr gibt es nicht, und würde es gefahrlosen Motorsport geben, dann wäre er nicht mehr so aufregend.»

Für viele Formel-1-Fahrer war die Trauerfeier der erste solche Anlass, dem sie beiwohnten. Nicht für Lewis Hamilton. «Ich habe das schon erlebt. Das war ein sehr ähnlicher Fall. Als ich neun Jahre alt war, starb ein anderes Kind auf der Strecke. Wir sprachen vor dem Rennen noch miteinander und dann verlor er sein Leben. Ich ging zur Beerdigung und das war ein Déjà-vu für mich. So etwas will man nicht erleben. Es ist wirklich schwierig, wenn man alle diese traurigen Leute sieht, seine engen Freunde und seine Familie.»

«Ich kann nicht behaupten, dass ich ein enger Freund von Jules war. Trotzdem war es sehr traurig. Es fühlt sich auch eigenartig an, heute über ihn zu sprechen. Wir sind hier, gesund und munter, und ein grossartiges, begnadetes Talent ist nicht mehr hier. Es ist also schwierig, darüber zu reden. Aber ich bin überzeugt, dass er uns fahren sehen will. Das Beste, was wir für ihn machen können, ist am Sonntag ins Rennen zu steigen.»

Inzwischen hat sich Hamilton auch entschlossen, wie er Jules Bianchi grüssen will: auf der Rückseite seines Helms steht #FlyHighJules.

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