Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Mexiko: Nico Rosberg besiegt Champion Lewis Hamilton!

Von Vanessa Georgoulas
Beim Start zum Mexiko-GP setzte sich Nico Rosberg gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton durch

Beim Start zum Mexiko-GP setzte sich Nico Rosberg gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton durch

Mercedes-Pilot Nico Rosberg machte auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez alles richtig und hielt damit seinen Teamkollegen und Haupt-Gegner Lewis Hamilton in Schach. Ferrari-Star Sebastian Vettel sorgte für Unterhaltung.

Helmut Marko fasste vor dem Rennen zusammen: «Man wird vernünftig fahren müssen, um ins Ziel zu kommen.» Damit spielte der Red Bull-Motorsportberater darauf an, dass die über 2000 Meter über Meer gelegene Strecke sowohl die Bremsen als auch die Antriebseinheiten bis an ihre Belastungsgrenzen fordert.

Der erste Ausfall liess denn auch nicht lange auf sich warten: Während Pole-Setter Nico Rosberg die erste Position gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton erfolgreich verteidigte, musste McLaren-Honda-Pechvogel Fernando Alonso einen unerklärlichen Power-Verlust feststellen.

Das McLaren-Team wies den zweifachen Weltmeister daraufhin an, seinen Dienstwagen in der Box abzustellen. Somit dauerte der 250. GP-Einsatz des Spaniers keine zwei Runden. Hinterher erklärte er: «Die MGU-H-Einheit hat gestreikt, es ist schade, denn das ist eines der besten Rennen des Jahres. Ich werde jetzt zum Flughafen fahren und versuchen, die letzten beiden Rennen zu vergessen.»

Ferrari-Star Sebastian Vettel fällt zweimal zurück

Auch Ferrari-Star Sebastian Vettel, der vom aussichtsreichen dritten Startplatz angreifen durfte, hatte wenig Glück. Im Startgetümmel geriet der vierfache Champion mit seinem früheren Red Bull Racing-Teamkollegen Daniel Ricciardo aneinander und trug einen Plattfuss davon. Der Schleichgang an die Box warf den Heppenheimer an das Ende des Feldes zurück.

Für das Ferrari-Team kam es noch dicker, denn auch Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen wurde von Problemen gequält. Der Finne wurde angewiesen seine Bremsen so gut wie möglich zu kühlen, weil diese schon in der vierten Runde heiss wurden.

Der Erste, der ohne Not zum Reifenwechsel an die Box fuhr, war Williams-Pilot Valtteri Bottas. Der Finne sorgte damit für Spekulationen bei den Formel-1-Experten über die Strategiewahl. Denn der 26-Jährige aus Nastola, der als Top-Ten-Pilot auf gebrauchten weichen Reifen ins Rennen starten musste, bog schon in Runde 9 an die Box ab.

Bald darauf stoppten auch sein Teamkollege Felipe Massa und Force India-Pilot Nico Hülkenberg. Eine Runde später bogen auch Lotus-Pilot Pastor Maldonado und Marcus Ericsson an die Box ab. Durch die Boxenstopps der Konkurrenz und einigen wütenden Überholmanövern hatte sich Vettel derweil bis auf die elfte Position vorgekämpft.

In Runde 18 drehte sich der 42-fache GP-Sieger jedoch in der Esses-Passage. Er konnte zwar weiterfahren, fiel dadurch aber wieder auf Position 16 zurück. «Der Dreher könnte eine Folge eines Bremsproblems sein», rätselte Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Bruno Senna.

Crash von Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas

Das Ferrari-Leid war damit noch nicht zu Ende: Schon vier Umläufe später krachte es zwischen Räikkönen und dessen Landsmann Bottas. Anders als beim Crash in Sotschi, bei dem der 2007er-Weltmeister den jungen GP-Piloten kurz vor dem Zieleinlauf von der Strecke geschubst hatte, hatte diesmal der Altmeister das Nachsehen. Für den Iceman war das Rennen damit gelaufen.

Mehr Glück hatte Bottas, der ohne grossen Schaden am Auto weiterfahren konnte. «Da war Innen einfach kein Platz», verteidigte sich der Hoffnungsträger des britischen Teams umgehend über Boxenfunk – und erntete Zustimmung von seinem Renningenieur, der ihm bestätigte, dass er auf der Ideallinie war und damit den Vortritt gehabt hätte. Das sahen auch die Regelhüter so und verzichteten darauf, eine Strafe auszusprechen.

An der Spitze gab immer noch Rosberg das Tempo vor. Der Silberpfeil-Pilot sorgte mit einem möglichst langen Stint dafür, dass Hamilton nicht richtig Gas geben konnte, als der Leader an die Box abbog, weil die Reifen schon zu stark beansprucht waren. Rosbergs Rechnung ging auf: Sein Teamkollege kam nur eine Runde später rein und reihte sich wieder hinter ihm ein.

Hinter dem Mercedes-Duo belegten in der 30. Runde Daniil Kvyat im Red Bull Racing-Renner, Bottas, Massa, Vettel, Toro Rosso-Talent Max Verstappen, Ricciardo, Hülkenberg und Formel-1-Neuling Carlos Sainz die restlichen Top-10-Positionen vor McLaren-Honda-Pilot Jenson Button, Maldonado, dessen Lotus-Teamkollege Romain Grosjean, Lokalmatador Sergio Pérez, Manor-Neuling Alexander Rossi, Ericsson, Will Stevens im zweiten Manor-Renner und Sauber-Rookie Felipe Nasr.

Crash von Ferrari-Star Sebastian Vettel

Vettel, der in den folgenden Runden seinen zweiten Boxenstopp absolvierte und wieder auf Position 14 zurückfiel, meldete in der 40. Runde, dass sich Trümmerteile auf der Strecke befinden. Der Blondschopf erklärte: «Ich weiss nicht, was es ist, aber es sieht massiv aus.»

Kurz darauf stand Vettel noch einmal im Fokus: Der 28-jährige Deutsche, der heute seinen 155. Grand Prix-Einsatz bestreitet, wurde von seinem Team wiederholt angewiesen, den Überrundenden Mercedes-Leader Rosberg vorbeizulassen. «Ich bin aber schneller als er», klagte der Ferrari-Pilot.

In Runde 46 sorgte Rosberg für Aufregung, weil er ein zweites Mal an die Box abbog. Gleich darauf wurde auch Hamilton an die Box gerufen und der Champion folgte diesem Befehl nur widerwillig. «Darf ich fragen, warum?», sträubte er sich erst, und nach dem Stopp forderte er hörbar verärgert: «Schaut euch diesen Reifensatz bitte an und sagt mir, ob das nötig war.»

Danach war es wieder Vettel, der ein letztes Mal für Action sorgte. Der Ferrari-Star schmiss seinen roten Renner in der Esses-Passage in die Streckenbegrenzung und beendete den 17. WM-Lauf somit 19 Runden vor dem Fallen der Zielflagge. «Das war ein sehr bizarrer Unfall», kommentierte Sky Sports F1-Experte und Ex-GP-Pilot Martin Brundle.

Vettel selbst entschuldigte sich umgehend via Boxenfunk bei seinem Team: «Sorry Jungs, ich habe heute keinen guten Job gemacht», erklärte er niedergeschlagen, während das Feld sich hinter dem Safety-Car einreihte. Hinter Bernd Mayländers Mercedes waren die beiden Silberpfeile von Rosberg und Hamilton vor Kvyat, Bottas, Ricciardo, Massa, Hülkenberg, Pérez, Verstappen, Grosjean, Maldonado, Sainz, Ericsson, Nasr, Button, Stevens und Rossi ein.

Felipe Nasr fällt durch Bremsdefekt aus

Die Schleichfahrt wurde Sauber-Pilot Nasr zum Verhängnis: Die Bremsen des Brasilianers gingen in Flammen auf, wie Button – der hinter ihm unterwegs war – über Boxenfunk berichtete. Nur wenige Augenblicke später wurde das Rennen wieder freigegeben und hinter Rosberg und Hamilton sicherte sich Bottas mit einem mutigen Manöver die dritte Position von Kvyat.

Die neuerliche Punktejagd war für Nasr wie erwartet nach nur wenigen Metern gelaufen. Weil der Formel-1-Neuling geistesgegenwärtig reagierte und seinen Dienstwagen in Sektor 3 gleich selbst von der Strecke fuhr, musste das Safety-Car nicht erneut ausrücken. «Meine Bremsen sind hin», rapportierte der 23-Jährige aus Brasilia frustriert.

Am Ende durfte sich Rosberg über seinen zwölften GP-Sieg – dem vierten in diesem Jahr – freuen. Hinter ihm kam Weltmeister Hamilton vor Bottas ins Ziel. Auch hinter dem Podest-Trio änderte sich die Reihenfolge nicht mehr.

Kvyat, Ricciardo, Massa, Hülkenberg, Pérez, Verstappen und Grosjean durften sich über WM-Punkte freuen. Auch Maldonado, Ericsson, Sainz, Button, Rossi und Stevens sahen die Zielflagge.

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